In dieser Ausarbeitung werde ich mich auf die kulturellen Phänomene rund um den APS-Kongress 2009
beziehen. Hierbei handelt es sich um einen Internationalen Kongress für Psychiatrie und Seelsorge, der
bereits sechsmal durchgeführt wurde. Im Mai 2009 fand der Kongress unter dem Motto Identität - Der rote
Faden in meinem Leben in Marburg statt. Die Veranstaltung wurde im Vorfeld wochenlang von heftigen
Protesten verschiedener Subkulturen (Schwulenbewegung etc.) und einer ständigen Präsenz in Fernsehen,
Radio, Internet und Zeitung begleitet. Schließlich konnte der Kongress nur mit Hilfe eines großen
Polizeiaufgebots stattfinden, um die Kongressteilnehmer vor zum Teil gewaltbereiten Demonstranten zu
schützen. Da der gleiche Kongress bereits vor drei Jahren mit fast den selben Inhalten durchgeführt wurde
und in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen wurde, ist es die Aufgabe der Kulturanalyse
herauszuarbeiten, warum im Jahr 2009 die öffentliche Auseinandersetzung eskalierte.
In meinen Ausführungen möchte ich zunächst die kulturellen Konflikte darstellen, die den Protesten zu
Grunde liegen. Anschließend möchte ich in Ansätzen beschreiben, wie der positivistische Ansatz die
kulturellen Konflikte rund um den APS-Kongress wohl betrachten würde. Gleichzeitig möchte ich aber auch
eine mögliche analytische Vorgehensweise nach dem Ansatz der Cultural Studies skizzieren.
Inhaltsverzeichnis
- I. Veränderungen der amerikanischen Gesellschaft in den 80er Jahren
- II. Rezeption der Serie Married... with Children
- 1. 1. Die Feldstudie
- 1. 2. Aussagen der Studie über das Verhalten der Jugendlichen
- 2. Auswirkungen auf die amerikanische Gesellschaft
- 3. Dimension der sozialen Bedeutungsebenen
- III. Wesentliche Thesen zum Ansatz der Cultural Studies
- IV. Verschiedene Zugänge zum Publikum
- V. Definitionen von Publikum
- VI. Der positivistische Ansatz
- VII. Ideologie- und Hegemonietheorie
- VIII. Politische Ökonomie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
John Fiskes Aufsatz "Wie ein Publikum entsteht" analysiert die Entstehung und Rezeption von Fernsehprogrammen im Kontext der Cultural Studies. Fiske beleuchtet die Veränderungen der amerikanischen Gesellschaft in den 80er Jahren, die zur Entwicklung neuer Fernsehformate führten. Er analysiert die Serie "Married... with Children" als Beispiel für ein Programm, das gesellschaftliche Veränderungen reflektiert und gleichzeitig die Rezeption von Fernsehtexten durch verschiedene Gruppen beeinflusst. Darüber hinaus beleuchtet er die Bedeutung des Ansatzes der Cultural Studies und setzt ihn in Bezug zu anderen analytischen Ansätzen, insbesondere dem Positivismus.
- Die Veränderungen der amerikanischen Gesellschaft in den 80er Jahren
- Die Rezeption der Serie "Married... with Children" durch junge Studenten
- Der Ansatz der Cultural Studies und seine Bedeutung für die Analyse kultureller Phänomene
- Der Vergleich des Ansatzes der Cultural Studies mit dem Positivismus
- Die Rolle von Medien im Kontext gesellschaftlicher Veränderungen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel des Aufsatzes beleuchtet die Veränderungen der amerikanischen Gesellschaft in den 80er Jahren, die durch technologische Entwicklungen, soziokulturelle Veränderungen und ökonomische Faktoren geprägt waren. Es wird dargelegt, wie diese Veränderungen auch die Fernsehlandschaft beeinflussten und zu der Entwicklung kontroverser Fernsehformate führten, wie z.B. "Married... with Children".
Das zweite Kapitel analysiert die Rezeption der Serie "Married... with Children" durch junge Studenten als ein Beispiel für die Art und Weise, wie ein Fernsehprogramm von einem bestimmten Publikum verstanden und genutzt wird. Fiske zeigt, wie die Studenten die Serie nicht nur als Unterhaltung, sondern auch als Möglichkeit zur Selbstfindung und zur Reflexion der eigenen Lebenswelt nutzen.
Der dritte Teil des Aufsatzes widmet sich den zentralen Thesen des Ansatzes der Cultural Studies. Fiske betont die Bedeutung von interdisziplinärer Forschung, den Fokus auf Abweichendes und Widersprüchliches sowie die Relevanz des sozialen Kontextes für die Rezeption kultureller Phänomene.
Schlüsselwörter
Der Aufsatz "Wie ein Publikum entsteht" befasst sich mit der Entstehung und Rezeption von Fernsehprogrammen, wobei die Serie "Married... with Children" als Fallbeispiel dient. Zentral sind die Themen Cultural Studies, Positivismus, gesellschaftliche Veränderungen, Medienrezeption, Identität und soziale Bedeutung. Es werden die verschiedenen Zugänge zum Publikum und die unterschiedlichen Interpretationen von Fernsehtexten untersucht.
- Quote paper
- Daniel Seehuber (Author), 2009, „Wie ein Publikum entsteht“ von John Fiske. Analyse kultureller Phänomene mit dem Ansatz der Cultural Studies, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/191890