"...Max Frisch hat sich wie kein anderer Autor deutschsprachiger Gegenwartsliteratur... so
konstant und mit bemerkenswerter Intensität mit Frauengestalten beschäftigt."1 Das das
Ergebnis seiner Auseinadersetzung mit dem Thema Frau nicht unumstritten ist, wird im
Folgenden dargelegt. So heißt es bspw. "Die Geschlechterbeziehungen, die Frisch beschreibt,
sind allesamt und ausnahmslos Paradebeispiele von gescheiterten Versuchen der
Geschlechterharmonie."2 Dieser Auffassung ist zumindest eine der beiden Autorinnen, auf
deren Arbeiten ich mich im Folgenden beziehen werde. Neben, der eben erwähnten Liette
Bohler, werden im zweiten Abschnitt dieser Arbeit, auch die Gedanken von Doris Fulda
Merrifield herangezogen, um die Darstellung der Weiblichkeit in den Werken Max Frischs zu
umreißen. Nachdem die Beiträge beider in den Punkten 2.1 und 2.2 vorgestellt wurden, wird
ein Vergleich im Punkt 2.3 die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Betrachtungsweisen
herausstellen. Im dritten Punkt werden persönliche Aspekte des Schriftstellers Max Frisch
vorgestellt. So folgen im Punkt 3.1 Frischs Gedanken zur sozialen Rolle. Im darauffolgenden
Unterpunkt 3.2 soll das problematische Verhältnis Frischs zur Institution der bürgerlichen Ehe
und zu den Frauen an seiner Seite umrissen.
Der vierte Abschnitt dieser Ausarbeitung geht auf die Besonderheiten des Stücks "Don Juan
oder die Liebe zur Geometrie.", welches Frisch im Jahre 1953 schrieb ohne einen einzigen
Vorgänger gekannt zu haben und indem er einmal mehr die Identitäts-Problematik sowie die
schwierige Akzeptanz des eigenen Ichs thematisierte. Hierbei spielen Gedanken zur
Entfremdung des mythologisierten Stoffes um die Figur des Don Juan sowie der Darstellung
der Geschlechter eine wesentliche Rolle.
Anschließend folgt ein Resümee in der die Hauptgedanken dieser Arbeit zusammengefasst
werden sowie das Literaturverzeichnis.
1 Knapp 1979, S. 73
2 Bohler 1998, S. 197
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Frauenbilder nach Doris Merrifield und Liette Bohler
- Doris Fulda Merrifield: "Sie zersetzt sein Selbstbewußtsein aus Enttäuschung und Trauer, daß sie es vermag."
- Liette Bohler: "Sie bleibt das Andere, das Fremde`, ein mystifiziertes Wesen, das der Mann abwechselnd verachtet und fürchtet, aber nicht liebt."
- Vergleichende Bemerkungen zu Beiträgen der Autorinnen D. Merrifield und L. Bohler
- Persönliche Betrachtungsweisen des Autors: Gedanken zur sozialen Rolle und zur Ehe
- "...wird alle spielen Rollen, in die wir uns flüchten." - Frischs Gedanken zur sozialen Rolle.
- Frischs Verhältnis zu Ehe und Partnerin
- Verkehrte Welt? - "Don Juan oder die Liebe zur Geometrie."
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Darstellung der Weiblichkeit in den Werken des Schweizer Autors Max Frisch. Das Ziel ist es, die unterschiedlichen Frauenbilder in Frischs Werken zu analysieren und die dahinterliegenden Motive und Auffassungen des Autors zu erforschen.
- Die unterschiedlichen Frauenbilder in den Werken Max Frischs
- Die problematische Beziehung zwischen Mann und Frau in Frischs Werken
- Die Rolle der Sexualität in Frischs Werken
- Das Verhältnis des Autors zu Ehe und Partnerin
- Die Interpretation des Stücks "Don Juan oder die Liebe zur Geometrie"
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und skizziert die Relevanz der Darstellung der Weiblichkeit in den Werken Max Frischs. Sie gibt einen Überblick über die Vorgehensweise der Arbeit und die wichtigsten Aspekte, die behandelt werden.
Das zweite Kapitel analysiert die Frauenbilder in den Werken Max Frischs anhand der Beiträge von Doris Fulda Merrifield und Liette Bohler. Merrifield unterteilt die Frauen in drei Gruppen: bewundernswerte und rätselhafte Frauen, unselbständige Frauen und unerreichbare Naturgeschöpfe. Bohler argumentiert, dass die Frauen in Frischs Werken als "das Andere, das Fremde" dargestellt werden, das vom Mann entweder verachtet oder gefürchtet wird.
Das dritte Kapitel widmet sich den persönlichen Gedanken des Autors Max Frisch zur sozialen Rolle und zur Ehe. Es werden Frischs Gedanken zur sozialen Rolle und seine schwierige Beziehung zur Institution der bürgerlichen Ehe und zu den Frauen an seiner Seite beleuchtet.
Das vierte Kapitel analysiert das Stück "Don Juan oder die Liebe zur Geometrie", welches Frisch im Jahre 1953 schrieb. Das Stück behandelt die Identitäts-Problematik und die schwierige Akzeptanz des eigenen Ichs. Hierbei spielen Gedanken zur Entfremdung des mythologisierten Stoffes um die Figur des Don Juan sowie die Darstellung der Geschlechter eine wesentliche Rolle.
Schlüsselwörter
Max Frisch, Frauenbilder, Weiblichkeit, Geschlechterbeziehungen, soziale Rolle, Ehe, "Don Juan oder die Liebe zur Geometrie", Identität, Entfremdung, Geschlechterrolle.
- Quote paper
- Jessica Karcher (Author), 2002, Die Darstellung der Weiblichkeit in den Werken Max Frischs. Rollen und deren Darstellung., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/19227