In meiner anderthalbjährigen Tätigkeit als Referendar und auch in den Gesprächen mit Kollegen, musste ich feststellen, dass im Bereich Sport vor allem Probleme mit dem Schulturnen bestehen. In Gesprächen und auch aus Eigenerfahrung hört man immer wieder Kommentare der Schüler/innen wie: „Turnen ist langweilig“, „Wir müssen immer dasselbe machen“, oder auch „Turnen ist mir zu schwer“. Das spiegelt eine gewisse ablehnende Haltung der Schüler zum Turnen wieder und macht es schwierig für den Lehrer, das Turnen den Schülern schmackhaft zu machen. „Die fachdidaktischen Stellungnahmen zum Schulsport der Zukunft stimmen darin überein, dass eine Antwort auf den ständigen Wandel des Sports erforderlich ist: die allgemeinen Kompetenzen gewinnen an Bedeutung, sie können durch die traditionellen, wie auch durch die Trendsportarten vermittelt werden(Laßleben, 2009, S.9)“. Es soll zum Ziel gemacht werden, den Jugendlichen die ‚Aneignungsstrategie‘ zu vermitteln, die sie für jede Sportart verwenden können“(Batôt, 2010, S.16), wobei eine regelkonforme Ausführung nicht höchste Priorität hat. Es geht darum den Jugendlichen ein gewisses Lebensgefühl zu vermitteln. Sollten wir also das Turnen im Schulunterricht anders - nämlich entsprechend der Jugendkultur - verpacken?
Ausgehend von dieser Frage, versuche ich mit der Planung und Umsetzung einer Unterrichtseinheit zur Trendsportart „Le Parkour“, die Voraussetzung zu schaffen, das Turnen für die Schüler in meinem Unterricht attraktiver zu gestalten. Im Verlauf der Arbeit gehe ich dabei zunächst auf die Geschichte des Turnens und seine Stellung im Sportunterricht ein. Daran schließt sich die Darlegung der Begründungen an, warum sich gerade die Trendsportart „Le Parkour“ anbietet, den Schülern einen anderen Weg zum Turnen zu zeigen.
In der dann folgenden Unterrichtseinheit habe ich versucht, das Turnen durch „Le Parkour“ für die Schüler attraktiver und für die Jugendlichen ansprechender zu gestalten, als es mir mit dem klassischen Turnunterricht in der Schule gelungen ist. Mit der Präsentation einzelner Stunden soll deutlich werden, welche Inhalte von „Le Parkour“ als besonders attraktiv und motivierend von den Schülern wahrgenommen werden.
Ziel der Arbeit soll es nicht sein, den Wert des Geräteturnens für die Schüler zu verringern, sondern im Gegenteil, andere, neue Methoden und Möglichkeiten, die die Trendsportart „Le Parkour“ für das Turnen bietet, aufzuzeigen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Ziel der Arbeit
- 2 Theoretische Grundlagen
- 2.1 Turnen
- 2.1.1 Geschichte des Turnens
- 2.1.2 Turnen im Sportunterricht
- 2.2 Le Parkour: Warum gerade diese Trendsportart?
- 2.2.1 Sinn und Ziele von Le Parkour: Die „, Philosophie \"
- 2.2.2 Entstehung von Le Parkour und seine Aktualität
- 2.2.3 Bewegungselemente und ihre Funktion
- 3 Präsentation der Einheit
- 3.1 Überblick zur Einheit
- 3.2 Lernvoraussetzungen der Schüler und Schülerinnen
- 3.3 Übergeordnete Lernziele
- 3.4 Sportdidaktische Überlegungen zur Einheit: Modell nach Kurz
- 3.4.1 Bedeutung des mehrperspektivischen Unterrichtens
- 3.4.2 Sinnperspektiven
- 3.5 Übergeordnete methodische Überlegungen
- 3.6 Ausgewählte Doppelstunden
- 3.6.1 Fünfte und Sechste Stunde: Differenzierung und Sicherheit
- 3.6.2 Siebte und Achte Stunde: Verschiedene Bewegungsformen an eigenen Stationen
- 4 Gesamtreflexion der Einheit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Problematik des Schülerturnens, das oft mit Langeweile und mangelnder Motivation verbunden ist. Sie untersucht, ob die Trendsportart "Le Parkour" eine attraktive Alternative bietet, um Turnen im Sportunterricht ansprechender zu gestalten. Dazu werden die Geschichte des Turnens und die Bedeutung von "Le Parkour" in der Jugendkultur beleuchtet.
- Attraktivität des Turnens im Sportunterricht
- Einführung von "Le Parkour" als Trendsportart
- Entwicklung einer Unterrichtseinheit mit "Le Parkour"-Elementen
- Analyse der Schülermotivation und -reaktionen
- Überprüfung der Wirksamkeit von "Le Parkour" im Turnunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
- 1 Ziel der Arbeit: Die Arbeit untersucht, ob die Trendsportart "Le Parkour" die Attraktivität des Turnens im Sportunterricht steigern kann. Sie wird eine Unterrichtseinheit mit "Le Parkour"-Elementen entwickeln und deren Wirkung auf Schülermotivation und -reaktionen analysieren.
- 2 Theoretische Grundlagen: Dieses Kapitel beleuchtet die Geschichte des Turnens und die Entwicklung der Sportart "Le Parkour". Es geht auf die Bedeutung der beiden Disziplinen im schulischen Kontext ein und stellt die "Philosophie" von "Le Parkour" vor.
- 3 Präsentation der Einheit: In diesem Kapitel wird die Unterrichtseinheit vorgestellt, die "Le Parkour"-Elemente in den Turnunterricht integriert. Es werden die Lernvoraussetzungen der Schüler, die übergeordneten Lernziele und die sportdidaktischen Überlegungen zur Einheit dargestellt.
Schlüsselwörter
Schülerturnen, Trendsportart, Le Parkour, Motivation, Sportunterricht, Unterrichtsgestaltung, Jugendkultur, Bewegungserfahrung, Bewegungselemente, Unterrichtseinheit, Sportdidaktik, Lernvoraussetzungen, Lernziele, Differenzierung, Sicherheit, Gesamtreflexion.
- Quote paper
- Maik Hillbrunner (Author), 2012, Turnen mit Style: Le Parkour als Möglichkeit, um das Turnen für Schüler im Schulsport ansprechender zu gestalten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/193826