Sportsucht. Erstellung eines Betreuungskonzeptes


Bachelorarbeit, 2012

72 Seiten, Note: 2,8


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 EINLEITUNG UND PROBLEMSTELLUNG

2 ZIELSETZUNG

3 GEGENWÄRTIGER KENNTNISSTAND
3.1 Definition Sportsucht
3.2 Ursachen der Sportsucht
3.2.1 ß-Endorphin Hypothese
3.2.2 Suchtpersönlichkeit
3.2.3 Dopamin- und Katecholamin-Hypothese
3.3 Formen der Sportsucht
3.3.1 Anorexia Athletica
3.3.2 Adonis Komplex
3.3.3 Ausdauersucht
3.4 Symptome/Merkmale
3.4.1 Toleranzentwicklung
3.4.2 Entzugssymptome
3.4.3 Intentionalität
3.4.4 Kontrollverlust
3.4.5 Aufwand
3.4.6 Konflikte
3.4.7 Kontinuität
3.4.8 Weitere Symptome
3.5 Integratives Phasenmodell der Entstehung von Sportsucht
3.6 Folgen der Sportsucht
3.6.1 Körperliche Folgen
3.6.2 soziales Umfeld und psychische Folgen

4 METHODIK
4.1 Erstellung eines Betreuungskonzeptes
4.2 Ziel des Betreuungskonzeptes
4.3 Umstrukturierung des Personals
4.4 Qualifikation und Weiterbildung des Personals
4.5 Einbindung eines Psychologen/Sportpsychologen
4.5.1 Motivations-/Complianceförderung
4.5.2 Krisenintervention
4.5.3 Interdisziplinäre Zusammenarbeit
4.6 Sportpsychologische Trainingsverfahren
4.6.1 Selbstgesprächsregulation
4.6.2 Mentales Training
4.6.3 Selbstmanagement-Training
4.6.4 Stressimpfungstraining
4.6.5 Realisierungshemmung
4.7 Nutzung von Entspannungsverfahren
4.7.1 Die Meditation
4.7.2 Autogenes Training
4.8 Aufgaben der Geschäftsführung
4.9 Aufbau und Durchführung des Betreuungskonzeptes
4.9.1 Eingangsdiagnostik
4.9.2 Zielsetzung
4.9.3 Trainingsplanung
4.9.4 Trainingsdurchführung
4.9.5 Analyse und Evaluation

5 ERGEBNISSE
5.1 Ablauf der Betreuung
5.2 Durchführung von Re-Tests
5.2.1 Sportpsychologische Re-Tests
5.2.2 Sportwissenschaftliche Re-Tests
5.3 Ablauf des Bertreuungkonzeptes
5.3.1 Begründung zum Ablauf des Betreuungskonzeptes
5.4 Rolle des Trainers
5.4.1 Nutzung von aufbauenden Verfahren
5.5 Service Personal
5.6 Gruppentrainingsbereich
5.7 Entwicklung von Präventionsmaßnahmen
5.7.1 Primäre Präventionsmaßnahmen
5.7.2 Sekundäre Präventionsmaßnahmen
5.7.3 Tertiäre Präventionsmaßnahmen

6 DISKUSSION
6.1 Kritische Betrachtung der Ergebnisse und Interpretation
6.2 Grenzen des Betreuungskonzeptes
6.3 Weitere Forschungsarbeit

7 ZUSAMMENFASSUNG

8 LITERATURVERZEICHNIS

9 ABBILDUNGS-/ TABELLENVERZEICHNIS
9.1 Abbildungsverzeichnis
9.2 Tabellenverzeichnis

10 ANHANG

1 Einleitung und Problemstellung

Der gesundheitliche Effekt von Sport wird uns Tag täglich durch die Medien und die Literatur vermittelt. Es geht hervor, dass Sport auf den Körper und die Seele hat einen positiven Effekt hat: das Risiko an koronare Herzkrankheiten zu er- kranken vermindert sich, Sport trägt zum Körpergewichtsmanagement bei, ver- bessert die Muskelaktivität und die Beweglichkeit eines Menschens. Dies hat zur Folge, dass der Mensch leistungsfähiger wird und sich das Risiko, an Rückenlei- den zu erkranken, verringert (ADAMS et. al, 2003, S. 93). Ein weiteres Thema in den Medien ist das Streben nach dem perfekten Körper. Der perfekte Körper wird in den Medien als ein Muss für jeden dargestellt. Dazu sagte MEYER (o. J.):

„Der perfekte Körper erfährt in den Medien immer größere Aufmerksamkeit, alle erdenklichen Schönheitsoperationen füllen das Nachmittagsprogramm im Fernsehen, Fitnesstraining, Aerobic und Diäten haben eine Bedeutung erlangt, die nur noch damit erklärbar ist, dass der perfekte Körper ein Statussymbol geworden ist, das viele andere konventionelle Statussymbole in den Schatten stellt.“ (siehe Anhang 1)

Die Menschen versuchen alles, um diesen Idealen zu entsprechen und fangen an in ein Fitnessstudio zu gehen, um sich dort den perfekten Körper anzutrainieren. Was passiert aber, wenn Sport zur Sucht wird? Wenn der Athlet 200 km in der Woche zurücklegt oder mehrere Stunden im Fitnessstudio verbringt? Die Sportler steigern täglich ihr Pensum und missachten dabei körperliche Warnsignale. Um der Sucht nachzugehen, um die Warnsignale zu ignorieren, werden sogar die Schuhe aufgeschnitten, damit sie nicht so drücken (SCHACK, T., WDR- Interview, 11.05.2007). Bei einem solchen intensiven Sporttreiben klingt das ganze nicht mehr nach gesundem Sportverhalten, sondern nach purer Quälerei und beschreibt auch eine Krankheit, bei der die Betroffenen jegliches Maß für gesunde Bewegung verloren haben. Dieses Phänomen wird als Sportsucht be- zeichnet. Laut Expertenschätzungen leiden in Deutschland etwa 1% der Freizeit- sportler unter dem Phänomen der Sportsucht. Die Dunkelziffer dürfte, wie bei den meisten Zahlen zu Suchtabhängigen, weitaus höher liegen. Viele davon trai- nieren in einem Fitnessstudio. In amerikanischen Fitnessstudios haben solche Mitglieder schon längst einen Namen. Dort werden sie als „permanent residents“ bezeichnet, deren Zuhause das Trainingscenter ist. Die Experten sind sich einig, dass die Zahl der Betroffenen steigen wird (JORDEN, 2011, S.68). Diese Arbeit soll verdeutlichen, was Mitarbeiter tun können, damit das Phänomen der Sport- sucht sich nicht weiter ausbreitet und wie einem Sportsüchtigen geholfen werden kann. Bei so viel Zeit, wie die süchtigen Menschen mit Sport verbringen, kommt es auf die richtige Betreuung an. MEIER sagt dazu: „Eine gute Betreuung scheint damit ein entscheidender Faktor für die Erfolgssicherung zu sein.“ (MEIER, 2006, S. 278). Da es zu einer wachsenden Anzahl an Sportsüchtigen in einem Fitnessstudio kommen wird, sollte ein hoher Stellenwert auf die Präventions- arbeit in einem Fitnessstudio gelegt werden.

2 Zielsetzung

Der größte Teil der Sportsüchtigen trainiert in einem Fitnessstudio. Sie absolvie- ren mehrere Stunden auf den Trainingsgeräten ihre Trainingseinheiten und ver- langen ihrem Körper alles ab. Sie ignorieren dabei Schmerzsymptome und trai- nieren bis sie ihrer Sucht nachkommen. Diese vorliegende Arbeit hat zum Ziel ein Betreuungskonzept für diese Personen zu erstellen, sodass die Trainer solche Sportbegeisterten optimal betreuen können. Welche Aufgaben kommen auf den Trainer zu und was können die Mitarbeiter tun, um den Sportsüchtigen wieder zurück zum normalen Sporttreiben zu begleiten. Dabei wird auch herausgearbei- tet, welche Präventionsmaßnahmen von Trainern und Studiomitarbeitern durch- geführt werden können, um Sportsüchtige zu identifizieren und sie anschließend zu betreuen. Bevor ein Betreuungskonzept mit Präventionsmaßnahmen entwickelt werden kann, ist es erst einmal wichtig zu untersuchen, was „Sportsucht" ist, wer davon betroffen ist, welche Merkmale und Entzugserscheinungen diese hat und wie sich die Sportsucht entwickelt.

3 Gegenwärtiger Kenntnisstand

Die Sportsucht wurde 1970 von Baekeland zufällig in einem Experiment festge- stellt. Er wollte herausfinden, welche Auswirkungen ein Sportentzug von einem Monat, auf das Schlafverhalten und die Psychische eines Menschen, hat (HAUS- ENBLAS/DOWNS, 2002, S. 110). Dabei fand er heraus, dass viele Sportler selbst durch finanzielle Entschädigung nicht an seiner Studie über Sport und Schlafen teilnehmen wollten, da sie nicht auf ihren Sport verzichten konnten. Das war der Grund, weshalb Baekeland annahm, dass es sich im Experiment um eine Art Sportabhängigkeit handeln würde und dass dieses exzessive Sporttreiben die Kriterien einer Abhängigkeit erfüllt (KLEINERT/BREUER, 2009, S. 191). Mitte der 90er Jahre wurde die Sportsucht in der Öffentlichkeit und Wissenschaft pu- blik (JORDEN, 2011, S. 56).

3.1 Definition Sportsucht

BUCHNER (2010, S. 54) spricht von Sportsucht „wenn das Betreiben des Spor- tes das zentrale Motiv im Leben des Betroffenen geworden ist und man nach 24- 36 Stunden ohne sportliche Betätigung Entzugserscheinungen zeigt. Die Teil- nahme am Sport beeinflusst und kontrolliert dabei jeden Aspekt des Lebens“.

WEINBERG/GOULD (1995, S. 370) definieren Sportsucht als „addiction, of a psychological and / or physiological nature, upon a regular regimen of physical activity which is characterized by withdrawal symptoms after 24 to 36 hours without exercise”.

BRANDHOFF (2011, S. 35) definiert Sportsucht wie folgt: „Das Streben nach Sport bekommt Suchtcharakter, übernimmt die Kontrolle der eigenen Verhaltens- steuerung und wird dominant. Alle anderen Interessen werden zur Seite gescho- ben.“

Die Sportsucht gehört zu den stoffungebundenen Süchten und fällt unter die Ka- tegorie der Verhaltenssüchte. Sie kann in ihrer Form in sämtlichen Sportarten auftreten. Menschen die von der Sportsucht betroffen sind, leiden unter dem zwanghaften Drang sich sportlich betätigen zu wollen (HAUSENBLAS/DOWNS, 2002, S. 89, zitiert nach MORGAN, 1979, S. 61). Sie steigern das Pensum von Mal zu Mal und ignorieren körperliche Warnsignale (Schmerzen, Erschöpfungs- erscheinungen). Da die Sportsucht zur Verhaltenssucht zählt und diese Form der Sucht kein eigenständiges Störungsbild besitzt, wurde diese Form bisher noch nicht im International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems (ICD-10) und auch noch nicht im Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM- IV-TR) gelistet. So ist es schwer Diagnosekriterien für solche eine Sucht zu entwickeln. Dies hat zur Folge, dass die Sportsucht keine international anerkannte psychische Störung ist. Eine Ausnahme stellt dabei das „pathologische (Glücks-)spiel“ dar, welches unter die Kategorie der Persönlich- keits- und Verhaltenstörung fällt. Laut ICD-10 wird das Pathologische Glücks- spiel als „abnorme Gewohnheit und Störung der Impulskontrolle klassifiziert, sowie durch DSM-IV- TR als „nicht nähere Störung der Impulskontrolle“ klassi- fiziert (GRÜßER-SINOPOLI, 2005, S. 4 ff.).

Männer und Frauen sind unterschiedlich von der Sportsucht betroffen. Bei den Männern dreht es sich eher um die Muskelsucht (Adonis Komplex) und bei den Frauen ist es wichtig dem gängigen Schönheitsideal zu entsprechen (Anorexia Athletica). Dabei sind beide Geschlechter in unterschiedlichen Lebensphasen vermehrt empfänglicher für die Sportsucht. Bei den Frauen liegt das Einstiegs- alter zwischen 15 und 25 Jahren und bei Männern zwischen dem 30. und 50. Le- bensjahr. HEIM (2007, S. 168) sagt dazu „Beim ‚starken’ Geschlecht ist der Sport oft Kompensation für andere Probleme, etwa einer nachlassenden Potenz oder einen Karrieresprung“.

Um die Sportsucht näher zu analysieren, müssen zunächst einmal die Ursachen betrachtet werden.

3.2 Ursachen der Sportsucht

Als das Thema um die Sportsucht bekannt wurde, haben sich einige Veröffentli- chungen und Studien mit dem Thema der Sportsucht beschäftigt. Durch die stän- dige steigende Anzahl an Marathonläufen, sowie die wachsende Anzahl an Teil- nehmern wurde zuerst das Suchtverhalten im Zusammenhang mit der Laufbewe- gung untersucht. Im Jahre 2003 gab es rund 110 Marathonläufe in Deutschland (siehe Tabelle 1). Im Jahre 2011 waren es hingegen schon an die 200 Marathon- läufe in Deutschland.

Tabelle 1: Marathonläufe in Deutschland (SCHROETER-JANßEN, 2011)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Seit 1983 gab es eine ständig wachsende Zahl an Marathonteilnehmern.

Tabelle 2: Berlin Marathon Teilnehmer

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Auf diesen rasanten Anstieg folgten Triathlonwettbewerbe und inzwischen immer härtere Wettkämpfe mit extremeren Herausforderungen an die Ausdauerleis- tungsfähigkeit der Teilnehmer (ALFERMANN/STOLL, 2010, S. 341). Inzwi- schen gibt es schon den Iron-man oder den Ultratriathlon, welcher sich aus 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und anschließend ein Marathon zusammen- setzt. Es gibt sogar gesteigerte Varianten, welche von der Drei- bis zur Zehnfa- chen Distanz, die sich über mehrere Tage hinziehen, überboten werden. Im Zu- sammenhang mit dieser Entwicklung der Marathonläufe haben sich Sportmedizi- ner und Sportpsychologen die Frage gestellt „Was bewegt die Menschen dazu, solch eine Distanz zurückzulegen und täglich Strecken zu laufen von 20 bis hin zu 100 km. Eine weitere Frage dabei ist, was den Personen dabei hilft, diese Dis- tanzen zu überwinden. Mitte der 70er Jahre wurde der Begriff Laufsucht oder running Addiction von Dr. Willim Glasser als Erklärungsansatz herangezogen. 1976 schrieb Dr. Glasser auch ein Buch mit dem Titel “Positiv Addicition“ (SCHACK, 2000, S. 2). Dieser positive Begriff wurde relativiert als man in der Forschung feststellte, dass einige Sportler während gezwungener Pausen (z. B. Verletzungen und Krankheiten) spezifische Deprivationssymptome ( Schlafman- gel, Unwohlsein etc.) entwickelten und entgegen ärztlicher Anordnungen weiter- trainierten (ALFERMANN/STOLL, 2010, S. 342). Von rauschartigen Erlebnissen berichten die Sportler nach einer Ausdauerbelastung. Sie beschrieben ihre Gefüh- le wie Schwerelosigkeit, ungebrochener Glaube an die eigene Kraft usw. Dieses Phänomen ist auch bekannt als Runners High, welcher von Pargman und Baker 1980 geprägt wurde (DIETRICH/MCDANIEL, 2004, S. 537 zitiert nach PARG- MAN/BAKER, 1980, S. 342). Ein weiteres Phänomen ist der “Second Wind“ oder auch “Runner hit the wall-Phänomen“ genannt. Solche Stimmungs- schwankungen sind mit einem Flash oder High bei stoffgebundenen Süchten ver- gleichbar. Als Erklärung solcher Zustände wurde die Theorie angenommen, dass der Körper in der Lage sei, Substanzen auszuschütten, die es dem Sportler erlau- ben, Belastungen und Schmerzen besser zu ertragen. 1973 entdeckten drei For- scher-Teams verschiedener Nationen unabhängig voneinander endogene Opioide. Besonders die körpereigenen Opiate, wie das ß-Endorphin. Das ß-Endorphin trägt zur Regulierung von Schmerzen, Belastungsempfinden und der Entstehung von rauschähnlichen Bewusstseinwahrnehmungen bei. Dadurch wurde das ß- Endorphin als Ursache von einem Runners High deklariert (ALFER- MANN/STOLL, 2010, S. 342).

In dem nächsten Abschnitt wird herausgearbeitet, inwiefern das ß-Endorphin zu einer Sucht beiträgt. In Abgrenzung zu dem Erklärungsmodell werden weitere Begründungsfaktoren zur Entstehung von Süchten herangezogen werden.

3.2.1 ß-Endorphin Hypothese

Verschiedene Untersysteme des Zentralnervensystems des Menschen kommunizieren mit Hilfe von chemischen Substanzen. Opiode, z. B. Endorphine sind dabei eine spezifische Gruppe solcher Neurotransmitter. Ein Endorphin, welches berühmt wurde für seine schmerzlindernde Wirkung ist das ß-Endorphin (XIE et al., 1990, S. 3180 ff. und GOLDSTEIN/COX, 1977, S. 11 ff.).

In den Studien stellte sich heraus, dass eine Belastungsintensität für die vermehr- te Ausschüttung von ß-Endorphinen oberhalb von 4 mmol Laktat/Liter Blut lie- gen muss oder eine Belastungsdauer von etwa einer Stunde. Solche intensiven Belastungen können nur von sehr trainierten Sportlern durchgeführt und durch- gehalten werden. Die vermehrte Ausschüttung von ß-Endorphinen konnte in ver- schiedenen Studien nicht belegt werden (vgl. KREAMER et al., 1989, S. 146 ff. und HARBACH et al., 2006, S. 73ff.). Somit muss der Erklärungsversuch über die ß-Endorphin-Hypothese eingeschränkt werden. WELSCH (1993, S. 40) fand in einer Studie heraus, dass es während eines Triathlons zu einer Reduktion der Ausschüttung von ß- Endorphinen kam.

Ein Problem an der Hypothese ist, dass ß-Endorphine auch in der Körperperiphe- rie vorhanden sind und dort ausgeschüttet werden. In allen Studien zum Nach- weis von ß-Endorphinen wurde Blut aus der Körperperipherie entnommen. Des- halb kann von der euphorisierenden und lindernden Wirkung von ß-Endorphinen im Gehirn nicht gesprochen werden. Zunächst müsste geklärt werden, inwieweit Endorphine überhaupt die Blut-Hirn-Schranke während aerober Belastungen überwinden (ALFERMANN/STOLL, 2010, S. 342). Die meisten Studien über die Wechselbeziehungen zwischen Ausdauerbelastungen, Endorphinausstoß und Stimmungsveränderungen sind mit methodischen Fehlern behaftet (SCHLICHT 1995, S. 72 und ZIEMEINZ et al.2000, S. 22).

Da die ß-Endorphin-Hypothese nicht greifen konnte, gab es die Annahme, dass eine spezifische Persönlichkeitsstörung zu einer Abhängigkeit führen würde.

3.2.2 Suchtpersönlichkeit

Viele empirische Arbeiten zeigten aber auf, dass sich spezifische Persönlich- keitsmerkmale von Ausdauersportlern (auch im Ultralangstreckenbereich) zu- mindest auf der Ebene globaler Persönlichkeitseigenschaften nicht finden lassen (ALFERMANN/STOLL, 2010, S. 343). In einer Arbeitsgruppe um Heather Hau- senblas konnten im Rahmen einer Befragungsstudie zur Persönlichkeit und Sport- sucht in Bezugnahme von Persönlichkeitsdimensionen Sportsuchtsymptome pro- gnostiziert werden (HAUSENBLAS / GIACOBBI, 2004, S. 1265 ff.). In der sel- ben Arbeitsgruppe entsprang auch die EDS (Exercise Dependence Scale). Weite- re Untersuchungen von Hausenblas von insgesamt 77 Studien zur Sportsucht in Verbindung mit der Persönlichkeit ergaben, dass aufgrund inadäquater Diagnos- tik sowie der Nutzung von Querschnittsuntersuchungen auch nur eingeschränkt Schlussfolgerungen gemacht werden können (ALFERMANN/STOLL, 2010, S. 344).

3.2.3 Dopamin- und Katecholamin-Hypothese

LESHNER (2003, S. 192) kommt zu dem Fazit, dass eine Abhängigkeit, egal welcher Art, eine Hirnkrankheit ist. In Tierversuchen wurde festgestellt, dass unser Verhalten auf ein hochkomplexes Belohnungssystem zurückzuführen ist. Dies beruht auf dem Botenstoff Dopamin, der auch bei Stimulationen durch Ge- schlechtsverkehr, durch Nahrungsaufnahme und auch bei Erfolgserlebnissen eine wichtige Rolle spielt. Es entwickelt sich ein Wiederholungseffekt und das Indivi- duum suchte ständig nach dieser positiven Stimulierung. Für diese Wirkung ist das zyklische Adenosinmonophosphat-System verantwortlich, welches dadurch eine zentrale Rolle einnimmt. „Unser Gehirn passt sich also dem Konsumverhal- ten biologisch an“ (ALFERMANN/STOLL, 2010, S. 347). Ebenfalls passt sich auch die Anzahl der Rezeptoren, die im Laufe der Zeit zunehmen und welche auf die Droge reagieren, mit an. Daraus resultiert, dass Abhängige eine immer stärke- re Dosis der Droge benötigen, bis die gewünschte Wirkung einsetzt und Dopamin ausgeschüttet wird. Bleibt die Stimulation aus, kann es unter anderem zu schlech- ter Laune, Depressionen und Gereiztheit führen, bis die Anzahl der Rezeptoren auf die ursprüngliche Anzahl zurückgekehrt ist (LESHNER, 2003, S. 190ff.). Diese Dopaminhyptohese passt eher zu der Annahme, Auslöser einer Sportsucht zu sein. Sportsüchtige versuchen immer wieder einen wünschenswerten Zustand zu erfahren und diesen immer wieder aufzusuchen (ALFERMANN/STOLL, 2010, S. 348).

Die Katecholamin-Hypothese besagt, dass beim Sport Adrenalin und andere Neu- rotransmitter im Körper ausgeschüttet werden, die für eine Regulierung der Auf- merksamkeit, Stimmung, Bewegung und Stressreaktion im Körper verantwortlich sind. Sie sollen damit eine euphorisierende Wirkung auf den Sportler haben (CASTILLON, 2007, S. 14).

3.3 Formen der Sportsucht

3.3.1 Anorexia Athletica

Die Anorexia Athletica wurde erstmals von SMITH (1980, S. 139 ff.) geprägt. Diese Form der Essstörung ist ausschließlich sportinduziert. Sie tritt häufig in den Sportarten wie Ballett, Skispringen oder Bodenturnen auf. Nach CLASING (1996, S. 19) gehört die Anorexia Athletica medizinisch gesehen nicht zu den psychischen Erkrankungen, jedoch besteht die Gefahr in eine Anorexia Nervosa abzugleiten. Hauptmerkmal bei dieser Form der Sportsucht ist eine kopfgesteuer- te Gewichtsabnahme, bei der die täglich aufgenommene Energiemenge nicht dem täglich erforderlichen physischen Bedarf im Sport entspricht (HOFFMANN, 2009, S.6). Dieses gezielte Abnehmen dient der Optimierung der sportlichen Leistungsfähigkeit. Ein bekannter Fall aus dem Skispringen ist Martin Schmidt, der unter der Form Anorexia Athletica litt.

Die Beurteilung des eigenen Körpers bei dieser Form der Sportsucht erfolgt durch den Vergleich mit anderen Konkurrenten oder Konkurrentinnen oder Idealen (LEBENSTEDT et al., 2004, S. 35). Die sportliche Leistung dauerhaft aufrecht zu erhalten und nicht das Dünn sein an sich, ist das Ziel der Athleten. Der Erfolg suggeriert, dass ihr verändertes Essverhalten richtig ist, also ziehen die Betroffenen mit einem starken Willen diese Umstellung durch. Wenn das Verhältnis von Körpergewicht und sportlicher Leistungsfähigkeit vom Sportler missachtet wird, kann dies zu gesundheitlichen Störungen und zu einer Leistungsabnahme führen (WANKE et al., 2007, S. 374).

3.3.2 Adonis Komplex

Unter Muskeldysmorphie (Adonis Komplex) versteht man die Sucht nach dem perfekten und makellosen Körper. Es geht dabei um den ständigen Zwang sich Muskeln anzutrainieren. Das Ziel ist es dabei die perfekte Körperform zu errei- chen. Immer mehr Männer wollen einen durchtrainierten Körper und leiden unter einer verzerrten Köperwahrnehmung(STEINS, 2007, S.83). Die Lösung in ihrem Problem ist Sport, proteinreiche Kost und sogar verbotene Substanzen wie Ste- roide. Steroide haben psychische Nebenwirkungen wie Stimmungsschwankungen und Aggressionen. Es wird berichtet, dass Männer im Testosteronrausch Gewalt- taten verübt haben. Es kann aber auch zu Einschränkungen im Wahrnehmungs- und Urteilsvermögen kommen. Durch die Einnahme von Steroiden kann sich eine Person in ihrer Persönlichkeit im Laufe der Zeit verändern (STEINS, 2007, S. 83).

3.3.3 Ausdauersucht

Die Lauf-/Ausdauersucht ist die am längsten erforschte Form der Sportsucht. In diesem Bereich liegen bereits zahlreiche medizinische und/oder psychologische Studien vor. Hintergrund ist der, in den USA in den 1970er Jahre entstanden und in Europa fortgeführte, Lauftrend. Die Laufbewegung erfreut sich einer immer steigenden Teilnehmerzahl, mit immer längeren Strecken und einer rasanten Ent- wicklung. Früher wurde ein Marathon noch als passable Herausforderung ange- sehen, heutzutage nehmen Personen z. B. 100 km Herausforderungen an und sind mehr als 10 Stunden unterwegs. Von sportmedizinischer und sportpsychologi- scher Seite wurde hinterfragt, was Menschen dazu bewegt, solche Strecken zu laufen und was ihnen dabei hilft, solche Distanzen zu überwinden. Ende der 1970er- Jahre wurde dann von MORGAN (1979) der Begriff „Exercise Addic- tion“ oder auch Laufsucht geprägt. Dieser Begriff wurde verstärkt, als in Studien festgestellt wurde, dass einige Sportler während erzwungener Trainings- und Wettkampfpausen (durch Verletzungen oder Krankheit) weitertrainierten und spezielle Deprivationssymptome entwickelten. Das Ziel dabei ist es den “Runners High“-Punkt oder den “Second Wind“ zu erreichen. Der „Second Wind“ tritt zum Beispiel in einem Marathon nach etwa 32 km Laufstrecke auf (KNOBLOCH et al., 2000, S. 189 f.).

3.4 Symptome/Merkmale

3.4.1 Toleranzentwicklung

Die Toleranzentwicklung zeigt sich bei Sportsüchtigen in der Art und Weise und dem Umfang, wie sie Sport treiben. Zum Beispiel muss der Risikofaktor bei der Sportart steigen oder der Körper muss an seine/neue Leistungsgrenzen gehen.

Leider ist ein höheres Belastungswachstum auch als Trainingsreiz anzusehen, sodass die Person versucht ihren Körper einem neuen überschwelligen Belas- tungsreiz zu geben und unterliegt somit den sportlichen Trainingsreizen. Erst wenn der Sportler selbst bei Verletzungen oder Erschöpfung, zu einer Art über- mäßigen Training neigt, kann so etwas als „kleines“ Anzeichen einer Sportsucht gewertet werden. Die Toleranzentwicklung sollte trotzdem bei der Diagnose zur Sportsucht mit berücksichtigt werden und anschließend ins Verhältnis zum Ge- samteindruck über den Patienten gewichtet werden (BREUER/KLEINERT, 2009, S. 195).

3.4.2 Entzugssymptome

Wichtige Anzeichen einer Sportsucht sind die Entzugssymptome. Es ist aber sehr schwer die Entzugssymptome nachzuweisen, da Sportsüchtige kaum auf ihren Sport verzichten können und damit die Entzugssymptome sehr selten oder gar nicht in Erscheinung treten können. Die Symptome äußern sich besonders in Emotionen wie Gereiztheit, Depressionen, Nervosität, Ängstlichkeit und Unruhe. Die Symptome können sich auch körperlich äußern, wie erhöhter Hautwider- stand, muskuläre Erschöpfung und Magen-Darm-Störungen. Auch Schlafstörun- gen lassen sich bei Sportsüchtigen nachweisen (BREUER/KLEINERT, 2009, S. 196).

3.4.3 Intentionalität

Die Intentionalität ist die Wahrnehmung des Zwanges und ein Hauptsymptom der Sportsucht (BREUER/KLEINERT, 2009, S. 196). Sie bedeutet mehr die wahrge- nommene fehlende Kontrolle und Hilflosigkeit, als weniger den Höhepunkt, den Sportsüchtige erleben (z. B. Runners-High). Wenn Sport benötigt wird, um den Alltag zu bewältigen, ist das ein Anzeichen für die Intentionalität. Der Sport wird zu einem zentralen Lebensinhalt (TERRY/SZABO/GRIFFITHS, 2003, S. 490).

3.4.4 Kontrollverlust

Der Kontrollverlust lässt sich erst nachweisen, wenn Bewältigungsversuche des Sportsüchtigen ohne Erfolg bleiben. Dies ist zu erwarten, wenn der Sportler selbst unter einem hohen individuellen Leidensdruck steht, dass bedeutet, das starke negative Konsequenzen wahrgenommen werden (BREUER/KLEINERT, 2009, S. 197).

3.4.5 Aufwand

Ein hoher Aufwand spiegelt sich bei Sportsüchtigen in der Planung und Organi- sation des Trainings und dessen Umsetzung wider. Der Sportsüchtige beschäftigt sich auch in trainingsfreien Zeiten mit dem Thema Sport. Er ist auf der suche nach neuen Ausrüstungsgegenständen für den Sport oder sucht nach neuen wis- senschaftlichen Errungenschaften. Die Vernachlässigung der anderen Lebensbe- reiche ist ein wichtiger Beleg für die Sportsucht. Auch die Beschaffung von leis- tungsfördernden Substanzen (z.B. Hormonpräparate oder Analgetika) fällt mit in das Kriterium des Aufwandes (BREUER/KLEINERT, 2009, S. 197).

3.4.6 Konflikte

Bei dem Kriterium Konflikte wird zwischen geschlossenen (intrapsychische) und offenen Konflikten unterschieden. Innere Konflikte trägt der Sportsüchtige mit sich selbst aus. Es geht meist darum, dass suchtgebundene Motive in den Vorder- grund rücken und, dass soziale Motive in den Hintergrund (BREU- ER/KLEINERT, 2009, S. 197). Bei offenen Konflikten kann es zu Streitigkeiten mit Bekannten, Freunden oder Familienangehörigen kommen. Meist kommt es zu einem Streit bei Themen über Konkurrenzverhalten oder soziale Motive, die auch das Thema der Sportsucht beinhalten.

Dabei müssen die Konflikte, die zum Beispiel im Beruf anfallen, abgegrenzt werden. Im Beruf kann es durch die Sportsucht zu einem Leistungsabfall kommen(TERRY/SZABO/GRIFFITHS, 2003, S. 491).

3.4.7 Kontinuität

Die Kontinuität ist sehr gut zu erkennen an der Ignoranz von Belastungserscheinungen, Regenerationsphasen und der Bagatellisierung von Verletzungen. Das Training muss immer wieder wiederholt werden (TERRY/SZABO/GRIFFITHS, 2003, S. 490). Es werden auch internistische Beschwerden ignoriert, was zu schwerwiegenden gesundheitlichen Konsequenzen führen kann (BREU- ER/KLEINERT, 2009, S. 198).

3.4.8 Weitere Symptome

Der Athlet besitzt mehrere Mitgliedschaften in unterschiedlichen Fitnessstudios. Andere Freizeitsportarten, wie Radfahren, Inlineskaten oder längere Fußmärsche werden nicht mehr als sportliche Tätigkeit angesehen. Es kommt zu Stimmungsschwankungen. Die Stimmung schwankt zwischen euphorisch bis hin zur Teilnahmslosigkeit. Der Lebensrhythmus wird dem Sport angepasst. Der Wecker wird früher gestellt, um vor der Arbeit noch trainieren zu gehen oder es wird in der Mittagspause auf das Essen verzichtet, um dem Drang nach der sportlichen Tätigkeit nachzugehen (JORDEN, 2011, S. 70).

3.5 Integratives Phasenmodell der Entstehung von Sportsucht

Man muss sich bewusst machen, dass die Entstehung von Sportsucht nicht auf rein physiologischen Erklärungsansätzen beruht, sondern Sportsucht muss dabei als biopsychosoziales Phänomen betrachtet werden. Es beinhaltet einen ganzen Komplex von Bedingungen und Ursachen für die Entstehung von Sportsucht (SCHACK, 2000, S. 5). Der Sportler/die Sportlerin muss Informationen aus drei Ebenen integrieren:

1. Ebene: Beschreibt die psychophysiologischen Zustände, die direkt mit dem Laufen entstehen (z. B. körperliches Befinden, Veränderung im Herz-Kreislauf- System, hormonelle Veränderungen).
2. Ebene: Selbstwahrnehmung und Selbstbewertung der Aktivität, aktuelle Genese des Selbst, etwa Streben nach Selbstwertstabilisierung und/oder Selbstwerterhöhung, Bewertung der eigenen Handlungskontrolle.
3. Ebene: Beschreibt das soziale Umfeld und die Randbedingungen (z. B. Lauf- boom in der Gesellschaft, Freunde, Wettkampfgegner, aber auch Stressfaktoren z. B. aus der Sozial- und Arbeitswelt).

Mit dieser Sichtweise soll verhindert werden, dass eine Reduktion des Ursprungs der Sportsucht nur auf einer Ebene kommt (ALFERMANN/PEFFER/STOLL, 2010, S. 351 ff.).

Die Entstehung von Sportsucht verläuft dabei über mindestens drei Phasen (Bin- dung an den Sport, Übergangsphase, Sucht (z. B. Ausdauersucht)) ab, welche eine gewisse Zeit benötigt (POLIVY, 1994, S. 884 ff.).

Die erste Phase der Entstehung der Sportsucht ist zeitlich mit der Bindungsphase gleichzusetzen. Diese Phase kann oberflächlich viele Gemeinsamkeiten mit ande- ren Sportlern besitzen (etwa moderates Trainingspensum, keine bemerkenswerten Entzugssymptome etc.). Es kann aber hier schon bei einigen Person erste Abwei- chungen zum normalen Sportreiben geben. Es stellte sich in Studien heraus, dass nicht der Sport an sich der Hauptgrund ist, sondern der Wunsch nach Stim- mungsverbesserung oder Gewichtsreduktion, weshalb Sport betrieben wird. Wenn sich ab hier psychisch Prädisposition (geringes Selbstvertrauen, Ein- gangsmotiv, Verringerung negativer Affekte) bilden, ist die erste Phase gleichzu- setzen mit der Bildungsphase.

In der zweiten Phase ist die Zielsetzung von hoher Bedeutung. Die Zielsetzung innerhalb des Trainings bekommt für den Sportler ein immer wichtigeres Fixie- rungsgewicht. Gerade die Qualität und die Zielveränderung bekommen in dieser Phase hohe Aufmerksamkeit. Das eigene Streben nach Selbstwerterhöhung ver- bunden mit sozialem Druck führt zu einer schrittweisen Eskalation der Ziele und einer Fixierung des Zielbereiches. Hier könnten handlungspsycholgische Ansätze mit differenzierten Einsichten in Betracht gezogen werden. Die Ziele dienen da- bei nicht nur der organisation des eigenen Handels, sondern auch dem Eindru- cksmanagments (Bekanntmachen der eigenen Ziele) und der Selbstverpflichtung. Bei dem Übergang in die Suchtentstehung spielen Eindrucksmanagment (durch sozialen Druck) und Selbstverpflichtung (durch das Ziel nach Selbstwerterhö- hung und durch die Durchsetzungsstrategien) eine zentrale und wichtige Rolle.

In der dritten Phase und letzten Stadium der Suchtentstehung sind die Symptome von wesentlicher Entscheidung und ein dazukommender Kontrollverlust kennzeichnend. In dieser Phase treten die Symptome der Suchtentstehung auf. Körperliche Entzugserscheinungen und psychische Symptome des Unwohlseins treten verstärkt auf (ALFERMANN/STOLL, 2010, S. 351 ff.).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.1:Prozeßmodell der Entstehung von Lauf- und Ausdauersucht (SCHACK, 2000, S. 16)

3.6 Folgen der Sportsucht

3.6.1 Körperliche Folgen

Es treten durch das ständige Bewegen Ermüdungserscheinungen auf. Wenn der Sportler diese nicht beachtet, kann es zum Verschleiß und Schädigung von Kno- chen, Bänder und Sehnen kommen. Bei einer nicht „planmäßigen vorhergesehen- den Form“ (SCHULTZ, 1988, S. 49) kann es zu Störungen der biomechanischen Idealfunktion führen. Weiterhin kann es zu unphysiologischen Bewegungsabläu- fen kommen und zu veränderten Bewegungsverhältnissen. Durch die Ermüdungs- erscheinungen kann bewirkt werden, dass die vertikale Kraftbelastung des Stütz- apparates eine veränderte Beanspruchungsgröße und Qualität mit sich bringt. Was zur Folge hat, dass sich einzelne Beschwerdebilder ausprägen (SCHULTZ, 1988, S. 49).

Bei der Anorexia Athletica kann es dazu kommen, dass die Athletinnen oder Ath- leten wichtiges Körperfett verlieren und sich bei ihnen eine Anorexia Nervosa entwickelt. Der Grundumsatz wird auf ein Minimum reduziert und der Körper gewinnt seine Energie aus den Energiespeichern.

[...]

Ende der Leseprobe aus 72 Seiten

Details

Titel
Sportsucht. Erstellung eines Betreuungskonzeptes
Hochschule
Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement GmbH
Note
2,8
Autor
Jahr
2012
Seiten
72
Katalognummer
V196793
ISBN (eBook)
9783656228479
ISBN (Buch)
9783656229803
Dateigröße
2769 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Sportsucht, Betreuung
Arbeit zitieren
Marc Schrake (Autor:in), 2012, Sportsucht. Erstellung eines Betreuungskonzeptes, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/196793

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