Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1. EINLEITUNG
2. FLIEßGEWÄSSER
2.1 FLIEßGEWÄSSERTYPEN
2.1.1 Allgemeine Fließgewässertypen
2.1.2 Regionale Fließgewässertypen: Angewandte Forschung
2.2 Einzugsgebiete
2.3 Abflusskomponenten
3 ZUSAMMENFASSUNG
LITERATURVERZEICHNIS
1. Einleitung
In der vorliegenden Arbeit sollen die wichtigsten Typen, Einzugsgebiete und Abflusskomponenten von Fließgewässern dargestellt werden.
Aufgrund der Vielfalt der einzelnen Faktoren können hier nur die wichtigsten Aspekte aufgegriffen werden.
Nach einer Einführung in den Sachverhalt wird ein Überblick über verschiedene Ansätze von Fließgewässertypen erfolgen, mit deren Hilfe Fließgewässer strukturiert werden können. Um die theoretische Abhandlung des Themas in die Praxis umzusetzen, wird anknüpfend dazu das Beispiel einer Forschung über regionale Fließgewässertypen beschrieben werden.
Daran anschließend soll das Augenmerk auf die Bedeutung und den Einfluss der Einzugsgebiete für die Fließgewässer, sowie die Abflusskomponenten untersucht werden.
Auch wenn der Anteil des Wassers, welches sich in den Flüssen befindet, nur 0.0001% (Marcinek/Rosenkranz S. 30) des gesamten sich auf der Welt befindlichen Wasservorkommens darstellt, bestimmen Fließgewässer trotzdem weite Teile von Landschaftszonen und entwässern die Binnenregionen der Erde.
Doch was sind die besonderen Faktoren, die Fließgewässer charakterisieren? Inwieweit sind Fließgewässertypen hilfreich, verschiedenen Fließgewässerarten miteinander zu vergleichen?
Welchen Einfluss haben Einzugsgebiete auf die Fließgewässer und wie werden die genau bestimmt? In welchem Zusammenhang stehen diese Einzugsgebiete mit den Abflusskomponenten und wie werden diese Abflusskomponenten ermittelt?
Diese Fragen soll die vorliegende Arbeit herausstellen, um schließlich in der Zusammenfassung eine Antwort zu geben.
2. Fließgewässer
Unter dem Begriff Fließgewässer versteht man das primäre Entwässerungssystem des Festlandes (Pott/Remy 2000: 22). Grundvoraussetzung für die Entstehung von Fließgewässern ist die geneigte Fläche, auf der das Wasser dem Gesetz der Schwere folgend abfließt, wenn der Niederschlag größer als die Verdunstung und die Versickerung ist (Baumgarten/ Liebscher 1990: 464, Marcinek/Rosenkranz 1996: 161).
Wenn also die zugeführte Menge des Wassers die Verdunstung und die Versickerung übersteigt, kommt es zu einem der Schwerkraft folgenden Abfluss des Wassers, wobei nicht speicherbare Wasserüberflüsse „dem freien Gefälle folgend“ (Pott/Remy 2000: 22) zu den lokalen Erosionsbasen fließen, die - wiederrum unter der Voraussetzung der geringen Verdunstung - zur absoluten Erosionsbasis, also dem Meer bzw. dem Ozean, fließen.
Der Wasserüberschuss kann dabei ständig, periodisch oder episodisch zu Grunde liegen. Dementsprechend unterscheidet man
- rennierende (ständig oder ausdauernd wasserführende),
- periodische (regelmäßig zeitweilig wasserführend) und
- episodische (unregelmäßig zeitweilig wasserführende)
Fließgewässer (Marcinek/Rosenkranz 1996: 161).
Fließgewässer lassen sich in vier verschiedene Kategorien einteilen.
Da verschiedene Autoren unterschiedliche Definitionen zur Unterscheidung von Fließgewässerkategorien anführen, liegt eine allgemeingültige Definition nicht vor (Marcinek/Rosenkranz 1996: 162).
Folgt man Brunotte et al., so wird die mit einem mittleren Durchfluss von bis zu 20 m[[3]]/s kleinste Kategorie Bäche genannt, kleine Flüsse weisen einen mittleren Durchfluss von 20- 200m[[3]]/s auf, wogegen in großen Flüssen im Mittel zwischen 200- 2000m[[3]]/s Wasser durchfließen. In dieser Klassifikation sind die Ströme mit einem mittleren Durchfluss, von mehr als 20000m3/s die größte Kategorie von Fließgewässern (Brunotte et al. 2001: 386f.).
2.1 Fließgewässertypen
Zur „überschaubaren Zusammenfassung und Darstellung vielfältiger Erscheinungsfo r- men“(Pott/Remy 2000: 117) der Fließgewässer wurden Vergleichsaspekte aufgestellt, mit deren Hilfe man die Fließgewässer typisieren kann.
2.1.1 Allgemeine Fließgewässertypen
Keller stellt bereits 1961 mehrere Ansätze vor, um Fließgewässer (er bezeichnet sie als Flüsse) in Typengruppen einzuteilen. So unterschied er die drei Aspekte Topographie- bzw. Morphographie, Klima und Hydrologie mit dem jeweiligen Abflussregime, um diese als Grundlage für verschiedene Ansätze zu nehmen (vgl. Keller 1961: 263-266).
Bei den topographisch- morphologischen Flusstypen nimmt Keller eine Unterteilung in fünf Gruppen vor (Tab.1).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tab.1 eigene Darstellung in Anlehnung an Keller 1961: 263.
Die Gliederung der Flüsse nach den klimatischen Gebieten, durch die das Fließgewässer sich bewegt, wird bestimmt durch die „Niederschlags- und Temperaturgang in den einzelnen Monaten“ (Keller 1961: 264).
In der aktuellen Forschung unterscheidet man zusätzlich zwischen allochthonen Fließgewässer, die durch Gebiete mit unterschiedlicher Wasserverfügbarkeit fließen, und autochthonen Fließ- gewässer, die durch eine Klimazone fließen (Marcinek/Rosenkranz 1996: 161). Die autochthone Flüsse können sich entweder in einem ariden Gebiet (areische Flüsse) oder in humiden Gebiet (perennierende Flüsse) befinden (Marcinek/Rosenkranz 1996: 161).
Allochthone Flüsse unterteilt man in
- diareische Flüsse, die von einem humiden bzw. nivalen Gebiet durch ein arides Gebiet fließen und schließlich wieder in einem humiden Gebiet münden.
- endoreische Flüsse, die in einem humiden Gebiet entspringen und in einem ariden Gebiet in ein weiterführendes Fließgewässer oder im Meer münden (Keller 1961: 264).
Otto und Braukmann teilen hingegen Fließgewässer in zwölf geochemisch- höhenzonale Subtypen ein. Dabei wird zwischen insgesamt sechs Höhenstufen und zwei chemischen Eigenschaften unterschieden (Tab. 2.). Diese Unterteilung bezeichnen Pott/Remy als allgemeine Systematik der Bäche und Flüsse (Pott/Remy 2000: 125).
Tab. 2.: Allgemeine Fließgewässersystematik nach Pott/ Remy:
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