Unterrichtsstunde: Wortschatz zum Thema Picknick erweitern

Vokabular durch Flashcards und Kommunikation vergrößern (Klasse 5)


Unterrichtsentwurf, 2011

17 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


1. Lerngruppe

1.1. Lerngruppenanalyse

Seit Beginn dieses Schulhalbjahres hospitiere ich in dieser . Seit sechs Wochen unterrichte ich die Klasse im Wechsel mit Englisch- und Klassenlehrer. Die Klasse besteht aus 14 Schülerinnen und 14 Schülern.1 Die Lerngruppe ist sehr wissbegierig, quirlig und motiviert, neigt aber gelegentlich zu unruhigem Verhalten.

Einige SuS sind durch Gespräche mit dem Sitznachbarn vom Unterricht abgelenkt. Aus diesem Grund haben wir in den letzten Wochen regelmäßig die Sitzordnung gewechselt und neue Kombinationen ausprobiert. Zuletzt saßen die SuS im Wechsel von männlichen und weiblichen Schülern. Diese Sitzordnung bewirkte allerdings große Frustration bei allen SuS und wirkte sich auch negativ auf das Arbeitsverhalten aus, da für viele SuS dieser Klasse das Arbeiten mit Mitschülern des anderen Geschlechts unangenehm ist. Im Klassenrat forderten die SuS deshalb eine neue Sitzordnung. Der gefundene Kompromiss lautet: SuS sitzen nun neben einem Mitschüler des gleichen Geschlechts, die Sitzkombination besonders ablenkungsaffiner SuS ist allerdings ausgeschlossen. Die neue Sitzordnung wird in der heutigen Stunde erstmals ausprobiert.

Was die soziale Kompetenz innerhalb der Klasse betrifft, so ist auffällig, dass einige SuS den Unterricht durch lautes Reinrufen und Kommentieren stören. Appelle an Fairness gegenüber der Mitschüler und Lernwillen halfen hier noch nicht. Zur Regulierung gibt es deshalb in der Klasse ein System, bei dem der Name des Schülers zuerst zur Verwarnung an die Tafel geschrieben wird. Bei erneuter Störung erfolgt dann eine Schreibaufgabe. Noch vor wenigen Wochen gab es zuerst eine zweite Verwarnung, die aber abgeschafft wurde, weil die Störungen nicht abnahmen. In der heutigen Stunde werde ich dieses System bei auffälligen Störungen weiterführen. Abgesehen davon werde ich auch nonverbal intervenieren und versuchen, die Ursachen der Störungen zu ergründen.

Um den SuS ein Gefühl für unerwünschte Störungen und erwünschte Unterrichtsbeteiligung zu geben, haben wir außerdem Raum für Reflexion geschaffen. Am Ende jeder Doppelstunde reflektieren einzelne SuS ihr Verhalten während des Unterrichts. Sie bekommen dann sowohl von ihren Klassenkameraden als auch vom Lehrer eine Rückmeldung und einen Eintrag darüber im Reflexionsheft. Dieses Ritual werden wir heute nicht fortführen, da es für Doppelstunden vorbehalten ist.

Zur Förderung des Klassenklimas gab es in den letzten Wochen viele Aktivitäten, die die SuS sehr genossen. Sie waren gemeinsam beim Jahrmarkt der Bücher in der Stadtbibliothek, hatten eine Lesenacht in der Schulaula und eine einwöchige Klassenfahrt Anfang Mai. Da diese Aktivitäten auch für die Schüler sehr bereichernd sind, wird die Klasse auch bald ein gemeinsames Picknick veranstalten. Die Begeisterung der Schüler für ihre Klassenaktivitäten lässt sich im Unterricht motivierend einsetzen, deshalb beschäftigt sich die heutige Stunde mit der Planung dieses Picknicks.

Bemerkenswert an der Klasse ist die ausgeprägte Methodenkompetenz. Die SuS kennen z.B. Interview, Redekette und Rollenspiel. Sie sind besonders stark in Schülerpräsentationen und Schülervokabelabfragen, die als Ritual im Einstieg der Doppelstunden eingesetzt werden. In diesen Phasen sind sie meist besonders aufmerksam. Sie beantworten nach den Präsentationen Fragen zum Inhalt und geben sich gegenseitig engagiert Rückmeldungen. Vokabeln und deren Abfrage haben in der Klasse einen hohen Stellenwert. Die SuS haben sichtlich Freude an der Erweiterung und Pflege ihres Wortschatzes, was sicherlich auch mit der Würdigung am Stundenanfang in Verbindung steht.

In Bezug auf die Variation von Sozialformen sind die SuS Einzelarbeit und Partnerarbeit gewöhnt. Beide Formen werden im Englischunterricht regelmäßig eingesetzt. Auf dem Gebiet der Gruppenarbeit unternehmen die Schüler gerade ihre ersten Schritte, weshalb die heutige Stunde im Anschluss an die Partnerarbeit eine kurze Gruppenarbeitsphase enthält. Auf diese bereiten sich die SuS durch die vorangehende Einzel- und Partnerarbeit genau vor; die bereitgestellten Redemittel helfen ihnen bei der Strukturierung.

Das Erstellen von Postern habe ich im Englisch-Unterricht in der letzten Woche thematisiert. Zur Festigung dieser neuen Methode enthält die heutige Stunde auch das erstellen eines kleinen Posters in Form der Beschriftung eines Picknicktellers.

Da die Leistungsstärke in der Klasse unterschiedlich stark ausgeprägt ist, bedürfen die SuS unterschiedlicher Förderung. Da es eine Gruppe von SuS gibt, die im Unterricht oft eher zurückhaltend agiert und selten vor der Klasse spricht, werde ich in der heutigen Stunde Sprechanlässe in Partner- und Gruppenarbeit schaffen. Die auffällig starken SuS werde ich am Ende der Stunde für die Präsentation auswählen, sodass sie weiterhin zur Mitarbeit ermutigt sind und außerdem unmittelbar vor der Sicherungsphase verlässliche Ergebnisse zeigen. In den Sammelphasen sind alle SuS gleichermaßen gefragt. In Form einer Redekette wählen die SuS selbst aus, welcher Mitschüler den nächsten Wortbeitrag liefern darf. Wegen der vorher erwähnten Genderproblematik ist dabei allein der Wechsel zwischen weiblichen und männlichen SuS vorgeschrieben.

1.2 Lernvoraussetzungen

Lernausgangslage: Die SuS lernen Englisch als 1. Fremdsprache. Am Gymnasium nehmen sie seit ihrer Einschulung im August 2009 am Englischunterricht, der in Form von drei Doppelstunden pro Woche stattfindet, teil. Aus der Grundschule bringen sie unterschiedliches Vorwissen mit. Gerade im derzeit behandelten Bereich „Food“ wird dies deutlich. Der angelegte Wortschatz ist hier unterschiedlich groß. Bei der Auswahl der neuen Vokabeln habe ich mich deshalb bemüht, an möglicherweise Bekanntes anzuknüfen (chicken, fruit, tomato), die Begriffe aber in Kombinationen einzuführen, die ich für weitgehend unbekannt halte.

Lernstand: In Bezug auf ihre kommunikativen Kompetenzen befinden sich die SuS im Bereich A12 ; sie können auf einfache Art kommunizieren, brauchen aber unter Umständen Verständnis- und Formulierungshilfen. Die Themen sind noch auf die vertrauten Bereiche Familie, Freunde, Hobbys, Haushalt und Schule begrenzt. Einfache Sätze und Wendungen können die SuS benutzen, insbesondere wenn sie auf die nötigen Redemittel zugreifen können. Die Vokabeln der heutigen Stunde sind den SuS nicht aus unserem Englischunterricht bekannt.

2. Didaktische Überlegungen

2.1 Begründung des Themas

Der Lehrplan des Landes Hessen schreibt vor, dass die Inhalte des Unterrichtes das direkte Umfeld der Schüler betrifft und Situationen des unmittelbaren Erfahrungsbereiches aufgreift.3 Desweiteren sind als verbindliches Themen die

„Begegnungen mit anderen“ und „Freizeit“ vorgegeben. Diese Themen sind sowohl für die Auswahl der Inhalte im Allgemeinen obligatorisch als auch für die Wortschatzarbeit im Speziellen. Für die SuS ist das Thema „Picknick“ von hoher Relevanz, insbesondere da das tatsächliche Klassenpicknick unmittelbar bevorsteht und die Auswahl des Essens für das Picknick den SuS wichtig ist. Die Notwendigkeit der Erweiterung des Wortschatzes ergibt sich aus dem Verlauf der vorangegangenen Stunden. In der Einführung des Kapitels „Party, party“ haben wir den Wortschatz aus der Grundschule aktiviert, systematisiert und gefestigt. An den so geordneten Wortschatz knüpfen wir nun erneut an und erweitern damit die Vernetzung im mentalen Lexikon. In den ersten Erarbeitungsphasen äußerten die SuS sogar den Wunsch mehr entsprechende Vokabeln zu lernen. Die neuen Vokabeln werden anschließend z. B. beim Schreiben neuer Szenen für „Sophie's party - a play“4 oder beim Extra „Party doorstoppers“ weiter verwendet.

2.2 Didaktische Analyse des Materials

Das zu Beginn des Unterrichts eingesetzte Poster mit den Daten des Picknicks stellt durch seine Größe und ansprechende Gestaltung einen motivierenden und Interesse weckenden Sprechanlass dar. Durch die Form der „Invitation“ knüpft es an Sophies Party-Einladung aus dem Lehrwerk an, die den Schülern bekannt ist.

Die Bilder, die zu den Vokabeln gehören, sind ebenfalls groß und ansprechend. Durch Umklappen sind sie auf einfache Art mit und ohne Beschriftung verfügbar.

Das entworfene Arbeitsblatt beinhaltet alle vier Aufgabenstellungen der Stunde und stellt die nötigen Redemittel zur Verfügung. Durch die Ankreuztechnik der ersten beiden Aufgaben wird der Sprechanteil der Schüler erhöht, das Schreiben schließt sich dann in den letzten beiden Aufgaben an.

3. Lernziele

Hauptlernziel (sprachlich-kommunikativ): Die SuS sollen die neuen Vokabeln im kommunikativen Kontext anwenden können.

[...]


1 Im Folgenden werden Schüler und Schülerinnen als SuS, einzelne Schüler als S bezeichnet.

2 Vgl. Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen für Sprachen

3 Vgl. Hessisches Kultusministerium, Lehrplan Englisch - Gymnasialer Bildungsgang: Jahrgangsstufe 5-13, Wiesbaden, S. 16-18

4 Vgl. Englisch G 21, Cornelsen, S. 82

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Unterrichtsstunde: Wortschatz zum Thema Picknick erweitern
Untertitel
Vokabular durch Flashcards und Kommunikation vergrößern (Klasse 5)
Hochschule
Studienseminar für Gymnasien Wiesbaden
Note
1,0
Autor
Jahr
2011
Seiten
17
Katalognummer
V198644
ISBN (eBook)
9783656333982
ISBN (Buch)
9783656333821
Dateigröße
4266 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Fotos zu den Picknick-Speisen müssen selbst ergänzt werden. Diese sind aus urheberrechtlichen Gründen hier nicht beigefügt.
Schlagworte
Wortschatzarbeit, Flash Cards, Lerntypen, Anfängerunterricht, Walk & Talk, Präsentationen
Arbeit zitieren
Mareike Hachemer (Autor:in), 2011, Unterrichtsstunde: Wortschatz zum Thema Picknick erweitern, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/198644

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