In der Migrationsforschung spielt die Religion im transnationalen Forschungsparadigma zunehmend eine wichtige Rolle. Immer wieder wurde bewiesen wie stark sich die religiöse Herkunftstidentität der Migranten im Aufnahmeland entfalten können. Die im 21. Jahrhundert gesteigerten Mobilitätsmöglichkeiten, lassen die Migranten in verschiedene Großstädte der Welt immigrieren, wo letztlich die Entfremdung ihrer Kultur und Sitten immer umfassender werden. Die Religion hilft den Migranten diese Entfremdung ihrer Kultur hinwegzunehmen.
In dieser Arbeit werde ich versuchen die Relevanz der Religion für die Migranten zu verdeutlichen und zu erklären.
Als erstes werde ich versuchen die Bedeutung der Religion in der Migrationsforschung zu erläutern und anschließend, anhand von drei Beispielen, die Relevanz der Religion für die Migranten darstellen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Migration und Religion
3. Transnationales Handeln von Sudanesen in einer protestantischen Kirchengemeinde
4. Ahnen, Götter, Geister in Vietnam und der Diaspora
5. Philippinische Pflegekräfte in Israel auf Pilgerfahrt im Heiligen Land
6. Zusammenfassung
7. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
In der Migrationsforschung spielt die Religion im transnationalen Forschungsparadigma zunehmend eine wichtige Rolle. Immer wieder wurde bewiesen wie stark sich die religiöse Herkunftstidentität der Migranten im Aufnahmeland entfalten können. Die im 21. Jahrhundert gesteigerten Mobilitätsmöglichkeiten, lassen die Migranten in verschiedene Großstädte der Welt immigrieren, wo letztlich die Entfremdung ihrer Kultur und Sitten immer umfassender werden. Die Religion hilft den Migranten diese Entfremdung ihrer Kultur hinwegzunehmen.[1]
In dieser Arbeit werde ich versuchen die Relevanz der Religion für die Migranten zu verdeutlichen und zu erklären.
Als erstes werde ich versuchen die Bedeutung der Religion in der Migrationsforschung zu erläutern und anschließend, anhand von drei Beispielen, die Relevanz der Religion für die Migranten darstellen.
2. Migration und Religion
In der Migrationsforschung wurde festgestellt, dass die Frage nach der eigenen Identität der Migranten, in fremdkultureller Umgebung, sehr bedeutend ist. Durch die Identität können die Migranten die Brüche zwischen Herkunftsland und Einwanderungsland besser überwältigen. Die Migranten stehen häufig zunächst auf den unteren Leitersprossen der Einwanderungsgesellschaft. Dies ist mit Demütigung verbunden, welche überwindet werden muss. Die eigene religiöse Tradition ermöglicht diese Überwindung. Es wird die moralische Überlegenheit der Migranten unter Beweis gestellt um das Selbstwertgefühl zu steigern.[2]
Der Ethnologe Gerd Baumann ist der Meinung, dass die Identitätsbildung der Migranten innerhalb eines dynamischen Dreiecks von nationalen, ethnischen und religiösen Zugehörigkeit bestimmt wird.[3] Oft wird die Ethnizität mit der Religion in Verbindung gebracht, damit eine Gemeinschaft der Migranten entsteht. Die nationale, ethnische und religiöse Identität der Migranten ist eine wirkungsvolle Methode, um die Ausgrenzung, Benachteiligung und Diskriminierung des Einwanderungslandes entgegenzusetzen.[4]
Die religiöse Zugehörigkeit des Migranten stellt sich grundlegend als individuelle und familiäre Glaubensvorstellung und Praktiken dar. Dabei wird die Verbindung zum Heimatland beibehalten, indem man religiöse Organisationen und familiäre Räume aufrecht unterstützt und finanzielle Hilfe leistet. Auch bilden religiöse Institutionen und Organisationen, wie der Sufi-Orden und katholische Missionare, die ältesten transnationalen Gemeinschaften. In diesen Gemeinschaften ist die Verbindung zum Heimatland stark ausgeprägt und bietet für Migranten einen schnellen Zugang zu ihrer Identität. Eine andere Ebene der Religion und der Migration spielen die Staaten und das legislative Regelwerk. Die Staaten regulieren die Migrationspolitik und entscheiden in welchem Rahmen die Migranten in transnationalen religiösen Arenen sich bewegen können.[5]
[...]
[1] Vgl. Lauser, Andrea; Weissköpel, Cordula: Die neue Aufmerksamkeit für Religion in der Migrations- und Transnationalismusforschung. Ein Plädoyer für die ethnografische Mikro- und Kontextanalyse. In: Migration und religiöse Dynamik, S. 7
[2] Vgl. Lauser, Andrea; Weissköpel, Cordula: Migration und religiöse Dynamik, S. 9
[3] Vgl. Ebd., S. 10
[4] Vgl. Ebd., S. 10ff
[5] Vgl. Ebd., S. 15f
- Quote paper
- B.A. Nurullah Uslu (Author), 2011, Migration und Religion - Religiöse Gruppen und Mobilität, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/202461