Der Autor hat als Gestaltlehrtherapeut und Psychoanalytiker langjährige Erfahrung in der Jugendhilfe als Berater und Fortbilder von BetreuerInnen, sowie als Psychotherapeut junger Menschen. In diesem Band führt er praxisnah in die Gestaltpädagogik für die Jugendhilfe ein. Es werden darin die wesentlichen Prinzipien der Gestalttherapie und der Gestalttheorie auf das Arbeitsfeld der PädagogIn in der Jugendhilfe übertragen. Zahlreiche Übungen werden beschrieben, die den Bogen zum Erleben dieser Prinzipien schlagen sollen.
Der Autor bleibt sich dabei bewusst, dass schriftliche Darstellungen im Grunde "graue" Theorie sind und Gestaltpädagogik in einem Buch zu vermitteln darum einen gewissen Widerspruch erzeugt. Gestaltpädagogik fordert ja prinzipiell zum bewussten Erleben in der Gegenwart - im "Hier-und-Jetzt" – auf. Er versteht sein Werk darum als Versuch, den Leser und die Leserin für das zu gewinnen, was ihm eigentlich wesentlich erscheint, nämlich Gestaltselbsterfahrung oder Gestaltpädagogik in einer Fort- und Weiterbildung selbst zu erleben. Dieses Interesse möchte er durch die praktischen Beispiele wecken, die nach seiner Erfahrung auch von Ungeübten nachzuvollziehen sind. Die LeserIn wird eingeladen, wann immer sie sich darauf einlassen mag, eines der Übungsangebote wahrzunehmen - in den eigenen vier Wänden oder am Arbeitsplatz - und dadurch sich selbst oder die Menschen in Ihrer Umgebung noch etwas mehr kennen zu lernen.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- 1. Einführung
- 2. Gestaltpädagogik und aktuelle Situation in der Jugendhilfe.
- 2.1. Die Reformen in der Heimerziehung
- 2.2. Gestaltprinzipien in der Pädagogik...
- 2.3. Jugend im Wandel....
- 2.4. Die Belastungen des Pädagogen in der Jugendhilfe..
- Die Entwicklung therapeutischer Arbeit in der Jugendhilfe.
- Ist therapeutisches Vorgehen eigentlich nötig ?
- 2.5. Integration therapeutischer Methoden in den pädagogischen Alltag...
- Das medizinische Modell
- Die Integration therapeutischer Methoden.
- 3. Erziehungshaltung.
- 3.1. Humanismus in der Erziehung
- 3.2. Antiautoritäre Erziehung.
- Welche Grundideen hat die antiautoritären Erziehung?.
- 3.3. Demokratische Erziehung
- 3.4. Konfluente Erziehung....
- 3.5. Die Erziehungshaltung des Gestaltpädagogen
- 4. Prinzipien der Gestaltpädagogik..
- 4.1. Bezug zur Gestalttherapie ......
- 4.2. Die Gestaltbildung und Figurbildung
- Vordergrund - Hintergrund
- Konsistenz...
- Prägnanz......
- Bedeutung für die Pädagogik..
- 4.3. Homöostase
- Psychische Bedürfnisse.
- Ein Recht zur Vermeidung.
- 4.4. Der ganzheitliche Mensch.
- Ganzheitliche Wahrnehmung.
- 4.5. Die Wirkung der Umwelt..
- Umwelt, Handlung und Interaktion
- Feldtheorie und Diagnostik
- 4.6. Das Hier-und-Jetzt-Prinzip
- Wirkung der Vergangenheit
- Veränderung in der Gegenwart..
- 4.7. Die Bewusstheit.....
- Bereiche der Bewusstheit
- Die Bedeutung für die Pädagogik
- 4.8. Der Orientierungsrahmen der Gestaltpädagogik..
- Der Nutzen von Theorie.
- Die Theorie vom Gestaltzyklus des Erlebens
- Die Bestandteile des Gestaltzyklus ........
- Der Zyklus am Beispiel aus der Jugendhilfe
- Der Pädagoge in der Konfliktsituation..
- 5. Die Arbeit mit Gruppen
- 5.1. Gestaltansatz und Gruppentheorien...
- 5.2. Das TAO menschlicher Beziehungen....
- 5.3. Ab wann ist eine Gruppe eine Gruppe?
- 5.4. Der Gestaltzyklus des Erlebens in der Gruppe
- 5.4. Die Gruppe im Gestaltzyklus des Erlebens
- 5.4.1. Interessen und Figurbildung.....
- 5.4.2. Aktivierung
- 5.4.3. Handlung und Kontakt...
- 5.4.4. Abschluss und Rückzug.
- 6. Das Erleben des Pädagogen....
- 6.1. Die Pädagogin und der Gestaltzyklus des Erlebens
- 6.2. Diagnostik oder Hypothesenbildung.
- 7. Psychische Entwicklung und Störungen
- 7.1. Das Energiekonzept.
- 7.2. Vermeidung.
- 7.3. Psychische Störungen junger Menschen in der Jugendhilfe
- 7.4. Die gesunde psychische Entwicklung......
- 7.5. Störungen in der psychischen Entwicklung
- 7.6. Neurotische Störungen....
- 8. Schlusswort..
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Buch bietet eine umfassende Einführung in die Gestaltpädagogik, eine erlebnisorientierte Pädagogik, die sich an den Bedürfnissen und der individuellen Entwicklung des Einzelnen orientiert. Es stellt die wichtigsten Prinzipien und Methoden der Gestaltpädagogik vor und zeigt, wie sie im Kontext der Jugendhilfe angewendet werden können.
- Die Bedeutung der Gestaltpädagogik im Kontext der Jugendhilfe
- Die Prinzipien und Methoden der Gestaltpädagogik
- Die Anwendung der Gestaltpädagogik in der Praxis
- Der Einfluss der Umwelt auf die Entwicklung des Einzelnen
- Die Bedeutung von Bewusstheit und Selbsterfahrung
Zusammenfassung der Kapitel
Das Buch beginnt mit einer Einleitung, die den Leser in die Welt der Gestaltpädagogik einführt und ein Beispiel aus der Praxis präsentiert. Anschließend werden die Reformen in der Heimerziehung und die Prinzipien der Gestaltpädagogik vorgestellt, die auf dem ganzheitlichen Menschenbild der Gestalttherapie basieren. Im weiteren Verlauf werden die Erziehungshaltung des Gestaltpädagogen, die Arbeit mit Gruppen und die Bedeutung des Erlebens für den Pädagogen beleuchtet. Das Buch schließt mit einem Kapitel über die psychische Entwicklung und Störungen bei jungen Menschen in der Jugendhilfe.
Schlüsselwörter
Gestaltpädagogik, Jugendhilfe, Erziehungshaltung, Gestaltprinzipien, ganzheitliches Menschenbild, Bewusstheit, Selbsterfahrung, Umwelt, Gruppe, psychische Entwicklung, Störungen.
- Arbeit zitieren
- Klaus Walter (Autor:in), 2004, Erziehen ist eine Kunst. Gestaltpädagogik in der Jugendhilfe, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/20475