Welche Möglichkeiten bieten sich den deutschen Instrumentenbauern, um sich weiterhin auf dem (Welt-)Markt behaupten zu können?


Internship Report, 2012

13 Pages, Grade: 1,0


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Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung und Fragestellung

2. Geschichte des deutschen Instrumentenbaus

3. Betriebliche Situation und Entwicklung

4. Möglichkeiten der Instrumentenbauer

5. Fazit und Ausblick

Quellenverzeichnis

1. Einleitung und Fragestellung

Der deutsche Instrumentenbau gründet auf einer langen Tradition und hohen Fertigungsstandards. Das deutsche Instrument steht so weltweit für Qualität.

Doch scheint vor allen Dingen Asien mit günstigen Instrumenten den Weltmarkt zu „erobern“ und könnte somit eine Gefahr für die deutschen Instrumenten-hersteller darstellen.

Ich werde mir anschauen, wie diese mit dem Strukturwandel, der Globalisierung und anderen „Bedrohungen“ umgehen.

Welche Möglichkeiten bieten sich den deutschen Instrumentenbauern, um sich weiterhin auf dem (Welt-)Markt behaupten zu können?

2. Geschichte des deutschen Instrumentenbaus

In Deutschland werden bereits im 13. Jahrhundert Handwerker urkundlich erwähnt, die sich darauf spezialisiert haben, Musikinstrumente zu bauen. Mit dem Aufkommen „neuer“ Musikstile entstand auch ein neues bzw. weiterentwickeltes Instrumentarium.[1]

Im 15. - 16.Jahrhundert entstanden erste Zentren der Instrumentenherstellung und die ersten Innungen wurden gegründet. So formten sich im Laufe der Zeit die auch heute noch für den Instrumentenbau bekannten Zentren wie Dresden für den Orgelbau, das Allgäu und der Mittelwald für den Saiteninstrumentenbau, sowie der sogenannte „Musikwinkel“ im Böhmisch-Sächsischen Vogtland.

Im 19.Jahrhundert wurde dort im Prinzip die Massenproduktion für den Instrumentenbau erfunden. Es wurden Instrumente auf Vorrat produziert und es gab Betriebe, die sich auf den Bau von bestimmten Einzelteilen spezialisierten. In dieser Zeit wurden viele Instrumentenfabriken gebaut, darunter auch bekannte wie beispielsweise „Steinweg“.

Die Folgen des ersten Weltkriegs und der Weltwirtschaftskrise führten zu unzähligen Schließungen von Betrieben.

Der Nationalsozialismus zwang die Instrumentenhersteller dazu, für den zweiten Weltkrieg z.B. Munitionskisten oder Särge herzustellen.

Durch die folgende großflächige Zerstörung Deutschlands hieß es für die meisten Instrumentenbauer von vorne anzufangen. Jedoch wurden schnell wieder neue Fabriken und Werkstätten gebaut, da die Musik bzw. das Musi-zieren ein gewisses Maß an Ablenkung bot.

An der nach Kriegsende auf-kommenden Schlagermusik ist dies gut erkennbar, will sie doch meist eine „heile Welt“ vermitteln.

Das grundlegende Bedürfnis nach Musik und somit Kultur brachte einen wirtschaftlichen Aufschwung für viele Instrumenten bauende Betriebe.

Mit dem „Wirtschaftswunder“ erlangte der Instrumentenbau in Westdeutschland wieder zu altem Glanz.

In Ostdeutschland wurden die meisten Betriebe verstaatlicht.

Es wird deutlich, dass in Deutschland neben dem handwerklichen ebenso der industrielle Instrumentenbau traditionell verankert ist und der Instrumentenbau es geschafft hat, wirtschaftliche Krisen zu meistern.

3. Betriebliche Situation und Entwicklung

Nach einer Statistik von Michael Sönderman[2] gab es von 2000 bis 2008 einen positiven Zuwachs an steuerpflichtigen Unternehmen, die Instrumente produ-zieren. Waren es im Jahr 2000 noch 1.167 Hersteller, wuchs ihre Zahl bis 2008 um 100 Betriebe auf 1.267.

Das Besondere an den deutschen Unternehmen ist ihre historisch gewachsene Struktur. Ein Großteil besteht aus kleinen Selbstständigen und ungefähr 70 mittelständischen Familienbetrieben mit je über 20 Mitarbeitern.

Große Firmen mit mehr als 100 Beschäftigten gibt es vergleichsweise wenig (Leibniz - Institut für Länderkunde[3] ).

Seit 2000 sind die Beschäftigungszahlen rückläufig. So ist in den folgenden acht Jahren die Beschäftigungszahl von 7.083 auf 6.297 Beschäftigte gesunken[4].

Da die Zahl der Betriebe gestiegen und die Zahl der Mitarbeiter gesunken ist, ist zu vermuten, dass die sinkenden Beschäftigungszahlen, mit der zunehmenden Technisierung in Zusammenhang stehen.

Dennoch liegt nach Söndermann (siehe Fußnote 3) die prozentuale Beschäftigungszahl des Sektors Instrumentenbau mit 9,7% immer noch auf dem dritten „Platz“ im Bereich der Musikwirtschaft.

Der Umsatz stieg im Jahre 2000 (mit einem durchschnittlichem Umsatz von 598,8 Millionen Euro) bis 2006 um ungefähr 200 Millionen Euro an. Von 2006 bis 2008 ist ein Minus von ungefähr 2 Millionen Euro zu beobachten.

Prozentual stellt dies ein Minus von 0.4% dar[5]. (Niedrig im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen).

Trotz rückläufiger Umsatzzahlen besteht nach wie vor eine hohe Nachfrage an Instrumenten, so spielte 2009 jeder sechste in Deutschland ein Musikinstrument[6].

[...]


[1] vgl. Böcher, Birgit: Musikinstrumentenbau. http://www.miz.org/static_de/themenportale/einführungstexte_pdf/07_Musikwirtschaft/

boecher_musikinstrumentenbau.pdf, 05.02.2012, (S.5-7)

[2] vgl. Söndermann, Michael: Musikwirtschaft

http://www.miz.org/static_de/themenportale/einführungstexte_pdf/07_Musikwirtschaft/soendermann.pdf, 05.02.2012, (S.3)

[3] vgl. Schulmelstrat, Stephan: Musikinstrumentenbau- Standorte und Zentren.

http:/aktuell.nationalatlas.de/Musikinstrumentenbau.3_03-2010.0.html, 14.02.2012, (Der deutsche Musikinstrumentenmarkt)

[4] vgl. Söndermann, Michael: Musikwirtschaft, a.a.o,.05.02.2012, (S.5)

[5] vgl. Söndermann, Michael: Musikwirtschaft, a.a.o,.05.02.2012, (S.3)

[6] vgl. Schulmelstrat, Stephan: Musikinstrumentenbau- Standorte und Zentren.

a.a.o.05.02.2012, (Aktuelle Entwicklungen)

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Details

Title
Welche Möglichkeiten bieten sich den deutschen Instrumentenbauern, um sich weiterhin auf dem (Welt-)Markt behaupten zu können?
Grade
1,0
Author
Year
2012
Pages
13
Catalog Number
V205035
ISBN (eBook)
9783656374671
File size
486 KB
Language
German
Keywords
Musikwirtschaft, Strukturwandel
Quote paper
Jonas Rahm (Author), 2012, Welche Möglichkeiten bieten sich den deutschen Instrumentenbauern, um sich weiterhin auf dem (Welt-)Markt behaupten zu können?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/205035

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