Was haben die Orte Erfurt, Winnenden, Emsdetten oder Columbine gemeinsam? Sie waren allesamtSchauplatz für schwere Gewaltverbrechen, die in der weiten Öffentlichkeit unter dem Begriff Amoklauf bekannt sind. Sie erschütterten einen Großteil der Gesellschaft und riefen fast reflexartig Reaktionen der Politik hervor, mit denen zukünftig Verbrechen dieser Art verhindert werden sollten.Zunächst sollte eine Begriffsspezifizierung vorgenommen werden. Vom malaiischen Wort mengâmok abgeleitet beschreibt dieser Terminus einen spontanen Ausbruch von Gewalt, bei welcher einePerson in scheinbar blinder Wut wahl- und planlos Menschen angreift und zu töten versucht. Tatendieser Art sind als eine Form des erweiterten Suizids zu werten, denn am Ende steht stets der Tod des Angreifers, welcher von jenem selbst fest eingeplant ist.
Inhaltsverzeichnis
- Begünstigt die massenmediale Berichterstattung über School Shootings Nachahmungstaten?
- Begriffsspezifizierung und School Shootings
- Massenmedien und School Shootings
- Epidemiologie und Nachahmungssog
- Das General Aggression Model (GAM)
- Input-Variablen des GAM
- Wirkungspfade des GAM
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Frage, ob die massenmediale Berichterstattung über School Shootings die Wahrscheinlichkeit für Nachahmungstaten erhöht. Die Analyse betrachtet die Definition von School Shootings im Vergleich zum Begriff "Amoklauf" sowie die Rolle der Medien bei der Darstellung und Vermittlung solcher Ereignisse.
- Die Definition von School Shootings und ihre Abgrenzung vom Begriff "Amoklauf"
- Die Rolle der Medien bei der Berichterstattung über School Shootings
- Die epidemiologische Betrachtung von School Shootings und der Nachahmungssog
- Das General Aggression Model (GAM) als Erklärungsmuster für Nachahmungstaten
- Die Analyse von Wirkungspfaden im GAM im Zusammenhang mit massenmedialer Berichterstattung
Zusammenfassung der Kapitel
- Der Text beginnt mit einer Definition des Begriffs "School Shooting" und stellt diesen im Vergleich zum Begriff "Amoklauf" dar.
- Die Rolle der Massenmedien bei der Berichterstattung über School Shootings wird beleuchtet und es wird die These aufgestellt, dass Medien sowohl das öffentliche Interesse befriedigen als auch wirtschaftliche Interessen verfolgen.
- Es folgt eine Analyse der epidemiologischen Seite von School Shootings. Die These, dass die Häufigkeit von School Shootings seit dem Columbine-Massaker im Jahr 1999 gestiegen ist, wird mit einem Nachahmungssog in Verbindung gebracht.
- Das General Aggression Model (GAM) wird als erklärungsbedürftiges Modell für Nachahmungstaten vorgestellt.
- Die Input-Variablen des GAM werden im Hinblick auf School Shooter und ihre Nachahmer analysiert.
- Die Wirkungspfade des GAM, die kognitiven, affektiven und arousal-bezogenen Prozesse, werden im Kontext massenmedialer Berichterstattung untersucht.
Schlüsselwörter
School Shootings, Nachahmungstaten, Massenmedien, Berichterstattung, Gewalt, Aggression, General Aggression Model (GAM), Kognition, Affekt, Arousal, Narzissmus, Medienwirkung.
- Quote paper
- Tobias Düsterdick (Author), 2012, Begünstigt die massenmediale Berichterstattung über School Shootings Nachahmungstaten?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/208323