Hunger und Lebensmittelknappheit prägten im und nach dem Zweiten Weltkrieg das Denken vieler europäischer Politiker. Deshalb entschied man 1957 bei den Verhandlungen zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft, dass die Landwirtschaft ein wichtiger Bestandteil dieser sein sollte.
Eine Liberalisierung der bestehenden unsicheren Ernährungsgrundlage war nach dem Krieg mittelfristig nicht in Sicht. Die nationalen Sonderregelungen für eine gesamteuropäische Agrarpolitik mussten auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden.
Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) beinhaltet eine Reihe von Mechanismen und Bestimmungen, die die Produktion, Verarbeitung und den Handel mit landwirtschaftlichen Produkten in der Europäischen Union (EU) regeln sollen. Inzwischen liegt der Schwerpunkt jedoch zunehmend auf der ländlichen Entwicklung.
Unter den Politikbereichen der EU gilt die GAP als einer der wichtigsten. Dies liegt am hohen Anteil der Ausgaben des EU-Haushalts die hierfür verwendet werden, aber vor allem an dem besonders hohen Maß an Souveränitätsverzicht der Mitgliedstaaten zugunsten der Gemeinschaft.
Trotz der edlen Motive die zur GAP führten, gibt es auch hier eine Schattenseite. In den 80er Jahren sah man „Milchseen“ und „Butterberge“. Heute, im Hinblick auf die bevorstehende EU-Osterweiterung, sollten Überproduktion und Subventionen abgebaut werden, um einen Kollaps der europäischen Agrarpolitik zu vermeiden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Konzeption
- Die Entstehung der Gemeinsamen Agrarpolitik
- Die Ziele der gemeinsamen Agrarpolitik
- Die Instrumente der gemeinsamen Agrarpolitik
- Markt- und Preispolitik
- Außenhandelsregelungen
- Binnenmarktregelungen
- Einkommensbeihilfen
- Strukturpolitik
- Agrarumweltpolitik
- Markt- und Preispolitik
- Die Institutionen der gemeinsamen Agrarpolitik
- Der Agrarministerrat
- Die Kommission der Europäischen Gemeinschaft
- Das Europäische Parlament
- Die Generaldirektion Landwirtschaft
- Die Finanzierung der GAP
- Der Europäische Ausrichtungs- und Garantiefonds für die Landwirtschaft (EAGFL)
- Ist- Ausgaben aus dem EAGFL
- Einnahmen der EU und ihre Ausgaben für die GAP
- Die Problematik der GAP und ihre Reformen
- Die Problematik der GAP
- Die wichtigsten Reformen
- 1992-McSharry-Reform
- Agenda 2000
- Osterweiterung und Agrarpolitik
- Probleme der Osterweiterung
- Integration der Beitrittsländer
- Konsequenzen der Erweiterung
- Auswirkungen der Erweiterung
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studie befasst sich mit der Konzeption und Problematik der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union. Sie untersucht die Entstehung, die Ziele und die Instrumente der GAP sowie die Herausforderungen, die sich aus der Osterweiterung der EU für die Agrarpolitik ergeben. Darüber hinaus werden die wichtigsten Reformen der GAP beleuchtet, um ihre Entwicklung und Anpassung an die veränderten Bedingungen zu beleuchten.
- Entstehung und Entwicklung der Gemeinsamen Agrarpolitik
- Ziele und Instrumente der GAP
- Problematik der GAP, insbesondere Überproduktion und Finanzierbarkeit
- Wichtigste Reformen der GAP (McSharry-Reform, Agenda 2000)
- Auswirkungen der Osterweiterung auf die Agrarpolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Bedeutung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) für die Europäische Union dar und beleuchtet die historischen Hintergründe sowie die aktuellen Herausforderungen. Kapitel 2 befasst sich mit der Konzeption der GAP. Es werden die Entstehung, die Ziele und die Instrumente der GAP erläutert, wobei ein besonderes Augenmerk auf die Markt- und Preispolitik, die Strukturpolitik und die Agrarumweltpolitik gelegt wird. Des Weiteren wird die Finanzierung der GAP sowie die Rolle der wichtigsten Institutionen behandelt. Kapitel 3 analysiert die Problematik der GAP und ihre Reformen. Die Überproduktion, die Finanzierbarkeit und die fehlende Transparenz im Verteilungsmechanismus werden als zentrale Herausforderungen identifiziert. Die wichtigsten Reformen, wie die McSharry-Reform und die Agenda 2000, werden im Detail vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union, ihre Konzeption, Problematik und Reformen. Wichtige Schlüsselwörter sind: Agrarpolitik, Europäische Union, Überproduktion, Subventionen, Reformen, Osterweiterung, Markt- und Preispolitik, Strukturpolitik, Agrarumweltpolitik, Finanzierbarkeit.
- Arbeit zitieren
- Martin Mader (Autor:in), 2002, Die EU-Agrarpolitik. Ihre Konzeption und Problematiken, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/21206