Durch das Lesen von Büchern können Kinder in fremde Welten eintauchen, sich in andere Menschen hineinfühlen und ihr Vorstellungsvermögen erweitern.
Mit kompletter Unterrichtseinheit zur Ganzschrift von Paul Maar - Planung, Durchführung, Reflexion
„Hilf den Kindern nicht, mit der Literatur aus der Welt zu fliehen. Hilf ihnen, ihre Welt zu verstehen, zu durchschauen, zu bezweifeln, zu befragen und wenn es nötig ist, anzugreifen.“
Peter Härtling anlässlich der Verleihung des Deutschen Jungendliteraturpreises 1976
Zur Entscheidung, im Rahmen meiner Examensarbeit eine Ganzschrift zu lesen, bewegte mich zum einen meine persönliche Faszination für (Kinder-) Literatur und zum anderen die Bedeutung von Büchern im Leben der Kinder.
Die Medienerfahrungen der Schüler sind heute jedoch zunehmend von elektronischen Medien, wie beispielsweise Videofilmen und Computerspielen, geprägt.
Aufgrund dieser Tatsache entschloss ich mich, eine Ganzschrift auszuwählen, die die Lust am Lesen bei den Kindern wecken und fördern kann. Denn "darauf, die Leselust zu wecken, können wir nicht verzichten. Nicht etwa, weil Lesen etwas elitär Besseres sein sollte als Fernsehen, Musikhören oder Computerspiele, sondern weil es auf die Informationsgesellschaft am besten vorbereitet. Vielleicht werden wir eines Tages alle den Zugang zu allen Informationen haben - aber nur wenige werden zu unterscheiden wissen zwischen brauchbaren und fragwürdigen Informationen. Geübte Leser, die auch zwischen den Zellen lesen können, werden es leichter haben."
Ein weiteres Kriterium für die Auswahl der Lektüre war für mich die Frage, ob der Inhalt den Kindern bei der Bewältigung ihrer aktuellen und zukünftigen Lebenswelt behilflich ist. Die Lebenswelten, in denen sich die Kinder heute bewegen, sind längst in einen weltumspannenden Zusammenhang eingebettet. Daher können häufig auch Geschehnisse im sozialen Nahbereich ohne den Blick auf den globalen Kontext nicht mehr angemessen begriffen und bewältigt werden. Wer den Kindern also, wie Peter Härtling fordert, helfen möchte, ihre Welt zu verstehen, muss ihnen auch „einen Blick über den Tellerrand“ ermöglichen. Dazu gehört ohne Zweifel die Förderung der Entwicklung einer »interkulturellen Kompetenz« und die damit verbundene Begegnung mit anderen (fremden) Kulturen.
Inhaltsverzeichnis
- I. Planung der Unterrichtseinheit
- 1. Einleitung
- 2. Übersicht über die geplante Unterrichtseinheit
- 3. Lernbedingungen
- 3.1 Allgemeine Lernbedingungen
- 3.1.1 Die Schule
- 3.1.2 Der Klassenraum
- 3.1.3 Die Lerngruppe
- 3.1.4 Das Arbeits- und Sozialverhalten
- 3.1.5 Die Lehrperson
- 3.2 Spezielle Lernbedingungen
- 3.2.1 Entwicklungspsychologische Voraussetzungen
- 3.2.2 Lesefertigkeit/Lesefähigkeit der Kinder
- 3.2.3 Schulische und private Vorerfahrung mit Ganzschriften
- 3.2.4 Vorerfahrungen zur Thematik und Methodik
- 3.3 Folgerungen für den Unterricht
- 3.1 Allgemeine Lernbedingungen
- 4. Inhaltsanalyse
- 4.1 Sachanalyse
- 4.1.1 Über den Autor und die Illustratorin
- 4.1.2 Die Ganzschrift „Neben mir ist noch Platz“
- 4.1.2.1 Bibliographische und formale Angaben
- 4.1.2.2 Inhaltsangabe und Aufbau
- 4.1.2.3 Fremdverstehen/Integration: Thematische Schwerpunktsetzung und Aktualität
- 4.2 Didaktische Erschließung und Begründung
- 4.2.1 Zur Bedeutung der Leseförderung durch eine Ganzschrift
- 4.2.2 Zur Bedeutung der Fremdbegegnung
- 4.3 Bezüge zum hessischen Rahmenplan Grundschule
- 4.1 Sachanalyse
- 5. Unterrichtskonzeption und Methode
- 5.1 Handlungs- und Produktionsorientierung
- 5.2 Artikulationsstufen im Deutschunterricht
- 5.2.1 Motivation
- 5.2.2 Antizipation
- 5.2.3 Textrezeption
- 5.2.4 Textanalyse und -reflexion
- 5.2.5 Ergebnissicherung
- 5.3 Differenzierung
- 5.4 Modifikation durch die Schüler
- II. Durchführung der Unterrichtseinheit
- 6. Reflektierende Darstellung des durchgeführten Unterrichts
- 6.1 Erste Sequenz: Einführung der Ganzschrift und kennen lernen der Hauptfiguren.
- 6.2 Zweite Sequenz: Steffi und Aischa nähern sich einander an und werden Freunde.
- 6.3 Dritte Sequenz: Durch Unwissenheit und Missverständnisse entsteht ein Bruch in der Freundschaft.
- 6.4 Vierte Sequenz: Steffi und Aischa müssen Abschied nehmen.
- 6.4.1 Ausführliche Darstellung der 11. Stunde: Das Ende der Ganzschrift: Naima kommt in die Klasse
- 6.4.1.1 Zur Stellung der Stunde in der Unterrichtseinheit
- 6.4.1.2 Lernbedingungen
- 6.4.1.2.1 Spezielle Lernbedingungen
- 6.4.1.2.2 Folgerungen für die Stunde
- 6.4.1.3 Ergänzende Inhaltsanalyse
- 6.4.1.3.1 Sachanalyse
- 6.4.1.3.2 Didaktische Analyse mit Bezug zum Rahmenplan
- 6.4.1.4 Lernziele
- 6.4.1.5 Verlaufsplanung
- 6.4.1.6 Reflexion des tatsächlichen Stundenverlaufs
- 6.4.1 Ausführliche Darstellung der 11. Stunde: Das Ende der Ganzschrift: Naima kommt in die Klasse
- 6.5 Fünfte Sequenz: Sicherung und Reflexion der Einheit
- 6. Reflektierende Darstellung des durchgeführten Unterrichts
- III. Auswertung der Unterrichtseinheit
- 7. Auswertung der Ergebnisse
- 7.1 Reflexion der Unterrichtseinheit anhand der Leitfragen
- 7.1.1 Werden die Kinder durch die Ganzschrift angeregt, sich mit der Thematik der Fremdbegegnung /des Fremdverstehens auseinanderzusetzen und bietet es ihnen auch eine Hilfe für ihre Lebenswelt?
- 7.1.2 Inwieweit sind die gewählten Methoden, insbesondere die Handlungs- und Produktionsorientierung, geeignet, um die Auseinandersetzung mit der Thematik des Fremdverstehens zu erreichen?
- 7.1.3 Tragen der inhaltliche Schwerpunkt sowie die gewählten Methoden der Einheit dazu bei, die Lust am Lesen zu wecken?
- 7.2 Resümee und Ausblick
- 7.1 Reflexion der Unterrichtseinheit anhand der Leitfragen
- 7. Auswertung der Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese pädagogische Prüfungsarbeit analysiert die Umsetzung der Ganzschrift "Neben mir ist noch Platz" von Paul Maar im Unterricht der dritten Klasse. Ziel ist es, die didaktischen Möglichkeiten dieser Geschichte aufzuzeigen, insbesondere im Hinblick auf die Förderung von Fremdverstehen und Integration. Die Arbeit beleuchtet die didaktische Analyse der Geschichte, die Planung und Durchführung einer entsprechenden Unterrichtseinheit und die Reflexion der Lernergebnisse.
- Fremdverstehen und Integration als zentrale Themen
- Entwicklung von Empathie und Toleranz gegenüber anderen Kulturen
- Förderung der Lesekompetenz durch die Arbeit mit einer Ganzschrift
- Einsatz von handlungsorientierten und produktionsorientierten Methoden
- Reflexion der pädagogischen Wirksamkeit der Unterrichtseinheit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit gliedert sich in drei Abschnitte: Planung, Durchführung und Auswertung der Unterrichtseinheit. Im ersten Abschnitt wird die Geschichte "Neben mir ist noch Platz" analysiert und die didaktischen Möglichkeiten aufgezeigt. Es werden die Lernbedingungen der Lerngruppe und der Unterrichtssituation berücksichtigt. Im zweiten Abschnitt wird die Durchführung der Unterrichtseinheit detailliert beschrieben, wobei verschiedene Unterrichtssequenzen mit ihren Lernzielen und -ergebnissen präsentiert werden. Der dritte Abschnitt beinhaltet die Auswertung der Unterrichtseinheit und die Reflexion der erreichten Lernergebnisse im Hinblick auf die Themen Fremdverstehen und Integration.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Fremdverstehen, Integration, Ganzschrift, Leseförderung, handlungsorientierte und produktionsorientierte Methoden, Empathie, Toleranz, interkulturelles Lernen, didaktische Analyse, Unterrichtsplanung, Durchführung und Auswertung.
- Quote paper
- Christina Damm (Author), 2004, Das Fremde spüren, dem Anderen begegnen. Ein drittes Schuljahr bearbeitet die Ganzschrift "Neben mir ist noch Platz" von Paul Maar, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/21380