Heutzutage ist es sehr schwierig noch etwas über den ›Parzival‹ Wolframs von Eschenbach zu schreiben, angesichts der Vielzahl an Büchern und Aufsätzen, die in den Regalen der unzähligen Bibliotheken ihren Platz haben. Dennoch ist es faszinierend, wieviel dieser Roman zu bieten hat. Es ist der wunderbarste Roman des Mittelalters, der eines der großen Mysterien auch noch unserer Gegenwart zum Gegenstand hat: den Gral. „Er ist – in all seinen Formen – Ausdruck einer schöpferischen Einbildungskraft, die jedoch die höchsten Ansprüche an religiöse Ideale und religiöses Erleben stellt.“ Es ist außerdem die Geschichte des tumpen Parzival, der von seiner Mutter in Narrenkleidung in die Welt hinausgeschickt wird; der viel Mühe und Leid auf sich nimmt während der langen Suche nach dem Gral und zu sich selbst. Obwohl noch jung, erwartet man von Parzival viel, als er zur Gralsburg Munsalvaesche gelangt. Aus Unwissenheit begeht er seinen größten Fehler, welchen er jahrelang aus der Welt zu schaffen versucht. Die zentrale Fragestellung meiner Arbeit lautet daher: wie kommt es zu diesem Versäumnis? Was ist entscheidend dafür, dass Parzival die bedeutende Frage nicht stellt? Liegt es tatsächlich an dem mangelnden Mitleid, was die Forschungsliteratur aus den 1950er Parzival zuzuschreiben versuchte oder hat dieses Versäumnis einen größeren Stellenwert? Um darauf antworten zu können, wird im ersten Teil meiner Arbeit der Lebensweg des Protagonisten untersucht, auf welchem er immer wieder auf Menschen trifft, die ihn Dinge lehren, welche ihm von seiner Mutter vorenthalten wurden. Wichtig für seine Entwicklung sind die Erkenntnisse, die er über die Genealogie seiner Eltern, über sein Erbe und seine Vorbestimmung, Gralskönig zu werden, gewinnt. Im zweiten Teil der Arbeit wird die heranwachsende Herrscherfigur Parzival und die Figur seines Onkels und Vorgängers Anfortas mit der Lehre der ›Zwei Körper des Königs‹ von Ernst H. Kantorowicz verbunden. Diese erklärt zunächst, inwiefern ein König einen sterblichen und einen unsterblichen Körper besitze. Der unsterbliche Körper nimmt die Form der königlichen Insignien an, die an den Nachfolger weiter vererbt werden. Zudem vereint ein mittelalterlicher Herrscher Aspekte von Weltlichem und Geistlichem. Genau danach strebt Parzival: nachdem er weltlichen Erfolg erbrachte, wird ihm klar, dass dies nicht sein Ziel ist. [...]
Inhaltsverzeichnis
1.Einleitung
2.Die Suche nach der Identität
2.1 Enterbung Gahmurets durch das Recht der Primogenitur
2.2 unwizzende Kindheit
2.3 Eintritt in die Welt: Übernommene Identität
2.3.1 Gahmurets art: strît und ritterliche werdekeit
2.3.2 Gahmurets art: minne
2.4 Identitätskrise
2.4.1 Verzögerung des Heils: Parzivals unterlassene Frage
2.4.2 Parzivals Sturz und die Verfluchung
2.5 Name und Sippe
2.6 Zwîfel und Erkenntnis
3. Die Zwei-Körper-Lehre
3.1 Anfortas und Parzival
3.2 Parzivals Wandel
3.3 Der Heilige Gral
3.3.1 Gral und Zwei-Körper-Lehre
3.3.2 Die Suche nach dem Gral
4.Das Heil
4.1 Die Berufung zum Gral
4.2 Anfortas‘ Heil
4.3 Parzival und Feirefiz
5.Wolframs Schluss
5.1 Priester Johannes
5.2 Priester Johannes als Gralskönig
6.Schlussbemerkungen
7.Literaturangaben
1. Einleitung
Heutzutage ist es sehr schwierig noch etwas über den ›Parzival‹ Wolframs von Eschenbach zu schreiben, angesichts der Vielzahl an Büchern und Aufsätzen, die in den Regalen der unzähligen Bibliotheken ihren Platz haben. Dennoch ist es faszinierend, wieviel dieser Roman zu bieten hat. Es ist der wunderbarste Roman des Mittelalters, der eines der großen Mysterien auch noch unserer Gegenwart zum Gegenstand hat: den Gral. „Er ist – in all seinen Formen – Ausdruck einer schöpferischen Einbildungskraft, die jedoch die höchsten Ansprüche an religiöse Ideale und religiöses Erleben stellt.“[1]
Es ist außerdem die Geschichte des tumpen Parzival, der von seiner Mutter in Narrenkleidung in die Welt hinausgeschickt wird; der viel Mühe und Leid auf sich nimmt während der langen Suche nach dem Gral und zu sich selbst.
Obwohl noch jung, erwartet man von Parzival viel, als er zur Gralsburg Munsalvaesche gelangt. Aus Unwissenheit begeht er seinen größten Fehler, welchen er jahrelang aus der Welt zu schaffen versucht.
Die zentrale Fragestellung meiner Arbeit lautet daher: wie kommt es zu diesem Versäumnis? Was ist entscheidend dafür, dass Parzival die bedeutende Frage nicht stellt? Liegt es tatsächlich an dem mangelnden Mitleid, was die Forschungsliteratur aus den 1950er Parzival zuzuschreiben versuchte[2] oder hat dieses Versäumnis einen größeren Stellenwert?
Um darauf antworten zu können, wird im ersten Teil meiner Arbeit der Lebensweg des Protagonisten untersucht, auf welchem er immer wieder auf Menschen trifft, die ihn Dinge lehren, welche ihm von seiner Mutter vorenthalten wurden. Wichtig für seine Entwicklung sind die Erkenntnisse, die er über die Genealogie seiner Eltern, über sein Erbe und seine Vorbestimmung, Gralskönig zu werden, gewinnt.
Im zweiten Teil der Arbeit wird die heranwachsende Herrscherfigur Parzival und die Figur seines Onkels und Vorgängers Anfortas mit der Lehre der ›Zwei Körper des Königs‹ von Ernst H. Kantorowicz verbunden. Diese erklärt zunächst, inwiefern ein König einen sterblichen und einen unsterblichen Körper besitze. Der unsterbliche Körper nimmt die Form der königlichen Insignien an, die an den Nachfolger weiter vererbt werden. Zudem vereint ein mittelalterlicher Herrscher Aspekte von Weltlichem und Geistlichem. Genau danach strebt Parzival: nachdem er weltlichen Erfolg erbrachte, wird ihm klar, dass dies nicht sein Ziel ist. Sein Ziel ist der Gral, zu dem er nur mit Gottes Hilfe gelangen kann. Wille, Suche und die hartnäckige Bemühung Parzivals lassen ihn auf seinem Weg vorankommen, obwohl er viele Fehler macht.
Erst nachdem die Vereinigung von Göttlichen und Weltlichen, die in der Zwei-Körper-Lehre widergegeben ist, vollgezogen ist, kann Parzival als vollkommener Herrscher betrachtet werden. Er verkörpert diese Doppelnatur in sich, die er als Gralkönig ausführt.
Die Figur des Parzival wandelt sich so von einem tumpen, unerfahrenen Jungen zu einem vorbildlichen Artusritter, der schließlich über das Gralskönigtum herrscht.
2. Die Suche nach der Identität
Parzival gelangt im V. Buch auf der Suche nach âventiure zu einem See. Dort trifft er auf einen Fischer[3] und fragt nach dem Weg zu einer Herberge (V. 225,13 ff). Dieser schickt ihn zu der einzigen Burg, die es in Umkreis von dreißig Meilen gibt (V.225,21) und welche ihm gehört. Bevor Parzival aufbricht, rät ihm der Fischer sich so benehmen, wie man ihn behandelt: sô danket als man iwer pflege. (V.226,5), denn er weiß, dass eines Tages ein Ritter kommt, der ihn von seinem Leid erlösen wird. Niemand anderem wäre es gelungen, so weit in die Gralswelt vorzudringen.
Parzival wird besonders erwartungsvoll in Munsalvaesche empfangen, wo sich sein weiteres Schicksal entscheiden wird; denn die Gesellschaft wartete sehnsüchtig auf ihre Erlösung. Seine strahlende Schönheit strahlt wie ein neuer Tag und gibt der Gralsgesellschaft die Hoffnung, dass ihr Leid bald ein Ende hat.
alt und junge wânden
daz von im ander tag erschine.
sus saz der minneclîche wine. (V.228,4ff)[4]
Deshalb wird dem schönen Jüngling zur Begrüßung und als Zeichen der Dankbarkeit der Mantel der Herrscherin Repanse de Schoye geschenkt. Daraufhin setzt Parzival sich zum Gralherrscher, und sieht plötzlich Parzival etwas Merkwürdiges:
ein knappe spranc zer tür dar în.
der truog ein glævîn
(der site was ze trûren guot) :
an der snîden huop sich pluot
und lief den schaft unz ûf die hant,
deiz in dem ermel wider want.
dâ wart geweinet unt geschrît
ûf dem palase wît (V.231,17ff)
Beim Anblick der blutenden Lanze beginnt der ganze Palast zu weinen und zu klagen. Nachdem sie herausgetragen wurde, hört die Klage und der Jammer auf. Darauf folgend bietet Wolfram dem Leser und Parzival ein großes zeremonielles Ereignis: Junge Damen tragen in einer Prozession durch die Halle der Burg des Fischerkönigs[5] Kerzenleuchter, Kerzen und kostbare Steinplatten, die vor den Gralsherr gesetzt werden. Des weiteren erscheint die Gralshüterin mit dem dinc, daz hiez der Grâl (V.235,23) auf einem grünem Seidentuch.
Repanse de schoy si hiez,
die sich der grâl tragen liez.
der grâl was von sölher art:
wol muose ir kiusche sîn bewart,
diu sîn ze rehte solde pflegn:
diu muose valsches sich bewegn (V.235,25ff).
Das zeigt, welche besondere Kraft der Gral in sich trägt, denn nur makellose Menschen können ihn hüten. Parzival betrachtet die ganze Zeremonie, aber wie der Erzähler bemerkt, denkt der tumpe nicht viel nach und ist unfähig die Geschehnisse in einen Zusammenhang zu bringen:
daz mære giht daz Parzivâl
dick an si sach unt dâhte,
diu den grâl dâ brâhte:
er hete och ir mantel an (V.236,12ff).
Nachdem ihm alle Pracht und Wundertaten des Grals vorgeführt wurden, drängt ihn sein Herz Fragen zu stellen, aber er entscheidet sich dagegen:
durch zuht in vrâgens doch verdrôz.
er dâhte ‚mir riet Gurnamanz
mit grôzen triuwen âne schranz,
ich solte vil gevrâgen niht.‘ (V.239,10ff).
Während Parzival sich mit dem Gedanken befasst, dass er ohne Fragen besser beraten ist, kommt schon die nächste Überraschung auf ihn zu: Der Gralkönig Anfortas möchte ihm sein Schwert übergeben.
Aber nicht einmal dieses kostbare Geschenk bringt Parzival dazu Fragen zu stellen. Nicht einmal zu fragen, wieso ausgerechnet er das Schwert bekommt oder warum es so kraftvoll ist. An dieser Stelle bricht der Erzähler in Verzweiflung aus:
ôwê daz er niht vrâgte dô!
des pin ich für in noch unvrô.
wan do erz enpfienc in sîne hant,
dô was er vrâgens mit ermant.
och riwet mich sîn süezer wirt,
der ungenande niht verbirt,
des im von vrâgen nu wære rât. (V.240,3ff)
„Das Frageversäumnis Parzivals auf der Gralsburg stellt das Kernmotiv der Parzivalsage und macht unbestritten ihr Wesen aus.“[6]
Aber was ist der Grund, dass Parzival die erlösende Frage nicht gestellt hat? Die neuere Forschung ist sich einig, dass es sich um mangelnde Entwicklung und Erziehung des Helden handelt.[7] Dadurch kommt es dazu, dass sein Einfühlungsvermögen unterentwickelt ist, was dann schließlich dazu führt, dass er die Frage unterlässt.
Die Ursachen für Parzivals Verhalten und seine tumpheit muss man aber in der Vorgeschichte des Romans suchen: zuerst in der Geschichte seines Vaters Gahmuret, welche ausschlaggebend für Parzivals Kindheit und sein Leben in Soltane ist.
2.1 Enterbung Gahmurets durch das Recht der Primogenitur
Lange bevor es Parzival gab, wurde sein Schicksal durch verschiedene Komponenten geprägt. Die Handlung im ›Parzival‹ beginnt unmittelbar mit der Schilderung eines schwierigen Rechtsfalls, dessen Problematik sehr interessant für das damalige Publikum gewesen sein muss. Nach dem Tod des Königsvaters wird dessen ältester Sohn Galoes zum Erben bestimmt; der jüngere Sohn Gahmuret geht dagegen ohne Erbe aus. Dies ist ein Fall der Enterbung durch das sogenannte Primogenitur-Erstgeburtsrecht; man erfährt im Text selbst weitere Details: Es ist ein traditioneller französischer Rechtsbrauch (welhsch gerihte V.4,28), der dem ältesten Sohn die alleinige Erbfolge sichert. Des Weiteren erfährt man, dass auch in einem bestimmten Teil Deutschlands nach diesem Verfahren gehandelt wird (V.4,29). Wer immer die Erbschaft durch dieses Gesetz erwarb, tat das âne schande (V.5,1 ff). Nur für den jüngeren Bruder bedeutete das unheil (V.5,6 ff). Da aber dieses Recht von einem wîse(n) man (V.5,11) begründet worden ist, stellt man es nicht in Frage. Nur der Erzähler des ›Parzival‹ findet diese Bestimmung etwas merkwürdig: daz ist ein fremdiu zeche (V.5.21).
Gahmuret von Anschouwe entscheidet sich in die Welt zu ziehen: Hier begründet die Enterbung das Motiv des Auszugs, der von äußerster Wichtigkeit für die weitere Handlung des Romans ist. Mit Hilfe seines Bruders, der ihn finanziell unterstützt, zieht der vaterlose und erblose Held hoffnungsfroh in den Orient. Ein weiterer Beweis, dass er dem alten Leben den Rücken kehrt, ist die Wahl eines neuen Wappens: Anstelle des Pantherwappens seines Vaters wählt Gahmuret als sein Wappen den Anker:
hermîn anker drûf genæt,
guldîniu seil dran gedræt.
sîn anker heten niht bekort
ganzes landes noch landes ort,
dane wârn si ninder în geslagen. (V.14,27ff)
Der Text gibt uns eine Doppelmotivierung für den Auszug Gahmurets an: einmal aus dem reht der Primogenitur und zweitens aus der art, die ihn beflügelt auszuziehen, da er prîs durch strît und minne erwerben und ein Land finden möchte, in welchem er sich ‚verankern‘ kann.
Mit dem Auszug aus Anschouwe wird Gahmuret zum fahrenden Ritter. Im Orient tritt er in Dienst des Barucs von Baldac und kämpft erfolgreich gegen andere Herrscher des Abendlandes. Eines Tages zieht er in das Königreich Zazamanc, dessen Herrscher Isenhart sein Leben im Minnedienst verlor. Die Königin namens Belakane ist jetzt auf sich alleine gestellt und hat Angst um ihr Königtum. Gahmuret bietet ihr ihre Dienste an und nach kürzester Zeit sind sie ineinander verliebt:
doch was ir lîp sîn selbes lîp:
ouch hete er ir den muot gegebn,
sîn leben was der vrouwen lebn. (V.29,14ff)
Die Königin lässt schon vor dem Kampf das Hochzeitsbett vorbereiten; damit zeigt sie, dass sie sich und ihr Land in die Hände des ehrenvollen Ritters übergibt.[8] Obwohl sie eine Heidin und schwarz ist, ist sie nach Wolframs Beschreibung voller Tugenden, als wäre sie eine Christin:
Gahmureten dûhte sân,
swie si wære eine heidenin,
mit triwen wîplîcher sin
in wîbes herze nie geslouf.
ir kiusche was ein reiner touf. (V.28,10ff)
Nachdem er die Königin erfolgreich vor ihren Feinden rettet, kann er auch seine Begierde nach Minne und einer Frau stillen, indem er die Königin heiratet: strît und minne was sîn ger (V.35,25)
Doch das Verlangen nach Kampf und Ritterschaft siegt schließlich über die minne und bereits nach drei Monaten Ehe mit Belakane bricht Gahmuret nachts heimlich auf. Er hinterlässt einen Abschiedsbrief, in dem er schreibt, dass er sie verlassen habe, weil sie eine Heidin sei.
Für seinen ungeborenen Sohn gibt er äußerst wichtige Informationen über seine Herkunft, was ebenfalls für den weiteren Romanverlauf wichtig ist.
wizzen sol der sun mîn,
sîn an der hiez Gandîn:
der lac an rîterschefte tôt.
des vater leit die selben nôt:
der was geheizen Addanz:
sîn schilt beleip vil selten ganz.
der was von arde ein Bertûn:
er und Utepandragûn
wâren zweier bruoder kint,
die bêde alhie geschriben sint.
daz waz einer, Lazaliez:
Brickus der ander hiez.
der zweier vatr hiez Mazadân.
den fuort ein feie in Feimurgân:
diu hiez Terdelaschoye:
er was ir herzen boye.
von in zwein kom geslehte mîn,
daz immer mêr gît liehten schîn. (V.56,5ff)
Aus diesem Abschnitt erfährt man, dass Gahmurets Großvater Addanz und Utepandragun, Vater des Königs Artus, Kinder zweier Brüder sind. Somit ist Gahmuret selbst ein Verwandter Artus’ und seine Kinder werden dem Artuskreis und der Ritterwelt angehören.
Nach langer Seefahrt gelangt Gahmuret nach Spanien und möchte gerne auf einem Turnier teilnehmen. Dieses ist von einer alleinstehenden Königin Herzeloyde ausgeschrieben – der Gewinner soll ihre Hand und ihre Länder bekommen.
Am Abend vor dem Turnier erfährt Gahmuret von seinem Vetter Kaylet vom Tod seines Bruders (V.92,9ff) und anschließend vom Tod seiner Mutter (V.92,24ff), was ihn direkt zum rechtsmäßigen Herrscher von Anschouwe macht. Das eigentliche Turnier wird schließlich abgesagt, und da Gahmuret der Beste im Vorturnier war, wird er zum Sieger erklärt. Aber die Hochzeit kann nicht stattfinden, da Gahmuret noch einen Heiratsantrag von der französischen Königin Ampflise bekommt (V.87,7ff). Nach einem Gerichtsbeschluss darf die Heirat zwischen Gahmuret und Herzeloyde vollgezogen werden, aber erst nachdem er das Wort von seiner Liebsten erhielt, dass er auf den Turnieren teilnehmen darf. Die süeze luft des meien (V.96,19) hilft Gahmuret seine Trauer um Belacane zu vergessen und sich Herzeloyde und einem neuem Leben zuzuwenden. Dazu verhilft ihm auch seine Abstammung von Feengeschlecht[9], was ihn für die Liebe anfällig macht (V.96,20ff).
Leider ist auch diese Ehe von kurzer Dauer: bald verlangt es ihm nach âventiure und er zieht aus, wieder in den Orient. Aber dieses Mal findet er den Tod in einem Kampf im Dienst des Baruc von Baldac.
Wolfram führt hier ein ritterliches Leitbild vor: das Motiv des jungen Ritters, der durch seinen Mut die Liebe einer reichen Erbin erobert. Auf diese Weise gelingt es ihm, fern von seiner Sippe, ein mächtiges Geschlecht zu begründen. Dies ist die Geschichte, die in Verdoppelung, an den Beginn des Romans gestellt wird: Beide Male kommt Gahmuret in ein fremdes Land, heiratet dort die alleinstehende Königin und wird zum Herrscher ihrer Länder. Beide Male verlässt er die Frauen, kehrt nicht mehr zurück und bekommt von beiden einen Sohn.
Erst am Ende des Romans wird sich herauskristallisieren, warum ein solcher Anfang benötigt wurde.
2.2 unwizzende Kindheit
Die Nachricht von Gahmurets Tod trifft Herzeloyde sehr schwer. Dies lässt sich an ihrem ungewöhnlichem Benehmen, das nicht den gesellschaftlichen Normen entspricht, feststellen: Sie spricht davon, dass ihr Mann in ihrem Sohn wiedergeboren wird; sie entblößt ihre Brüste in der Öffentlichkeit und spricht zu der Milch darin (V.110,10ff).
Aus tiefer Trauer um den verlorenen Gatten zieht sich die leiderfüllte Königin in die Wildnis Soltane zurück. Diese Tat wird in der Forschung als „Bekenntnis zur diemuot “ (V.113,16) und als „Beweis der triuwe“ (V.113,30)[10] gedeutet. Aber diese Entscheidung hat auch andere Gründe: Sie wollte ihr Kind dadurch vor den Gefahren der ritterlichen Welt schützen. Die Königin verbietet es jedem mit ihrem Kind darüber zu reden (V.117,14ff), denn sie will es vermeiden, dass ihm das gleiche Schicksal wie seinem Vater zustößt. Deshalb verweigert sie ihm die ritterliche Erziehung:
der knappe alsus verborgen wart
zer waste in Soltâne erzogn,
an küneclîcher fuore betrogn. (V.117,30ff)
Doch der schöne Jüngling, dessen Körper clâr unde fier (V.118,11) ist, findet Gefallen an der Vogeljagd. Das ist der erste Hinweis, dass Gahmurets art in ihm zum Vorschein kommt, obwohl die Mutter dies zu unterdrücken versucht. Umso ungewöhnlicher ist es, dass Parzival direkt nachdem der Vogel tot ist in laute Klage ausbricht:
sô weinder unde roufte sich,
an sîn hâr kêrt er gerich. (V.118,9ff).
Gleichzeitig ist hier auch Herzeloydes art zu erkennen; Parzival zeigt Mitleid mit den Vögeln.[11]
Noch einmal versucht Herzeloyde die art seines Vaters zu unterdrücken, indem sie anordnet alle Vögel zu töten. Doch der Junge ist dagegen und verlangt eine Erklärung von seiner Mutter, wieso sie dies tun möchte. Sie erkennt darauf, dass sie durch ihren egoistischen Plan gegen Gottes Gebot handelt (V. 119,13ff). Sogleich stellt Parzival eine Frage, die als überaus wichtige Textstelle zu betrachten ist:
ôwê muoter, waz ist got? (V.119,17)
Darauf antwortet ihm seine Mutter mit einer Lehre:
sun, ich sage dirz âne spot
er ist noch liehter denne der tac,
der antlitzes sich bewac
nâch menschen antlitze.
sun, merk eine witze,
und flêhe in umbe dîne nôt:
sîn triwe der werld ie helfe bôt.
sô heizet einr der helle wirt:
der ist swarz, untriwe in niht verbirt.
von dem kêr dîne gedanke,
und ouch von zwîvels wanke. (V.119,18ff).
Das Wichtigste, was Parzival aus diesen Worten verstanden hat, ist, dass Gott eine strahlende Leuchtkraft besitze und dass er bereit sei, den Menschen immer zu helfen. Die Lehre wird von Parzival durchaus missverstanden, denn er nimmt sich diese Worte sehr zu Herzen, was sich bald als Fehler herausstellen wird.
Eines Tages trifft Parzival unerwartet auf vier Ritter und hält jeden von ihnen für Gott:
den dûhter als ein got getân:
ern hete sô liehtes niht erkant. (V.121,30ff)
Dies ist eine Schlüsselszene, da Parzival zum ersten Mal der Welt außerhalb von Soltane begegnet.[12] Einer von den Rittern erklärt ihm zunächst, dass er kein Gott sei, sondern ein Ritter. Der Begriff löst bei Parzival weitere Konfusion aus, so dass er naiv fragt: du nennest ritter: waz ist daz? (V.123,4) und erfährt, dass diese große Würde König Artus verleihe. Wenn er zu seinem Hof gehe, mache er ihn auch zum Ritter (V.123,7ff). Der Grund, warum sie ihn zum König Artus schicken, ist folgender: Die Ritter erkennen, dass Parzival von königlicher Herkunft abstammt: ir mugt wol sîn von ritters art (V.123,11). Und nicht nur das; die Ritter staunen über das Wunder, welches Gott in diesem Jungen vollbrachte: dô lac diu gotes kunst an im (V.123,13)
„Die Schönheit des Helden ist mehr als nur Schönheit des Ritterstandes. Sie stammt direkt von Gott und ist in ihrer Einzigartigkeit das Zeichen für Parzivals Erwählung.“[13] Zusätzlich wird häufig auf die liehte und glänzende Schönheit Parzivals verwiesen, welche schon zu diesem frühen Zeitpunkt ein Signal für seine Besonderheit ist.[14]
2.3 Eintritt in die Welt: Übernommene Identität
Die vier Ritter verabschieden sich von dem tumpen und toerschen Jungen, welcher zu seiner Mutter geht, um ihr von seinem Erlebnis zu erzählen.
sîner worte si sô sêre erschrac,
daz si unversunnen vor im lac (V.126,1ff).
Sie ahnt schon, dass Parzival ebenfalls ein strahlender Ritter werden möchte und möchte das verhindern. Sie sieht bald ein, dass all ihre Worte vergeblich sind; somit entscheidet sie sich ihn in tôren cleider (V.126,26) zu hüllen, damit ihn die Leute auslachen und hofft, er komme bald wieder zu ihr zurück (V.126,26ff). Zum Schluss erteilt sie ihm eine weitere Lehre, die ihm auf seinem Weg hilfreich sein möge:
an ungebanten strâzen
soltu tunkel fürte lâzen:
die sîhte und lûter sîn,
dâ soltu al balde rîten in.
du solt dich site nieten,
der werlde grüezen bieten.
Op dich ein grâ wîse man
zuht wil lêren als er wol kan,
dem soltu gerne volgen,
und wis im niht erbolgen. (V.127,15ff).
Nach diesen Worten macht sich der tumpe Parzival auf den Weg. Seine tumpheit ist Zentralbegriff; als solcher wird er während des ganzen Romans mit Parzival in Verbindung gebracht. Seine tumpheit ist aber durch seine Mutter und die vorenthaltende standesgemäße Erziehung hervorgerufen.
„Alles, was ein Mensch nach der mittelalterlichen Erziehungslehre bis zur Adoleszenz
gelernt haben sollte – die elementaren Tatsachen der christlichen Religion, das
Vermögen Gut und Böse zu unterscheiden, die Anfangsgründe einer Kenntnis des
Menschen und der Welt, die Fähigkeit, mit Hilfe des Verstandes Unterscheidungen
vorzunehmen – alles das fehlt Parzival, als er seine Mutter verlässt“.[15]
Nicht destotrotz ist der Tod seiner Mutter Herzeloyde tragisch. Sie stirbt an gebrochenem Herzen, weil sie jetzt, nachdem sie ihren Gatten verloren hat, auch ihren Sohn durch Ritterschaft verliert (V.128,20ff). In dieser Szene sieht man aber die ersten Gemeinsamkeiten zwischen dem Sohn und seinem Vater Gahmuret. Beide verlassen Herzeloyde, beider Mütter sterben an gebrochenem Herzen (V.92,96ff).
Eine andere Parallele zu seinem Vater ist, dass Parzival ebenfalls vaterlos und erbelos in die Welt zieht; mit dem Unterschied, dass Parzival nichts über seine Herkunft weiß. Doch die ersten Hinweise bekommt er bald von einer trauernden Jungfrau: Es ist Sigune, die den Tod des Ritters Schionatulanders beklagt, welcher in ihrem Dienst starb. Auf die Frage wie er hieße, kann Parzival nicht antworten, nur dass er von seiner Mutter bon fîz, scher fîz, bêâ fîz (V. 140, 6) genannt wurde. Dieser Ausdruck reicht Sigune, denn sie weiß jetzt wer er ist: deiswâr du heizest Parzivâl (V.140,16). Desweiteren erfährt er, dass sie seine Cousine ist (seine Mutter Herzeloyde ist ihre Tante aus Waleis) und dass sein Vater aus dem Haus von
Anschuowe stammt (V.140,21ff). Ebenfalls erfährt er von ihr, dass er sein rechtmäßiges Erbe in Norgals, einem der Länder seiner Mutter, antreten sollte (V.140,29).[16]
2.3.1 Gahmurets art : strît und ritterliche werdekeit
Mit den ersten Teilen seiner Identität bricht Parzival auf zum Artushof. Hier verhilft ihm seine strahlende Schönheit auf dem Weg zu seinem Ziel: Als Parzival einen Knappen bittet, ihm den Weg zu König Artus zu zeigen, macht dieser das gerne, denn er sah noch nie lîp sô wol getân (V.143,12). Als er am Artushof ankommt, erwartet ihn ein chaotischer Zustand: Königin Ginover verlässt die Gesellschaft und König Artus weigert sich einfache Konflikte an seinem Hof zu lösen, denn er erlaubt Parzival gegen Ither, den Ritter mit der roten Rüstung, zu kämpfen, nur um die Forderungen der beiden zu erfüllen.[17]
Die Hoffnung Herzeloydes, dass ihr Sohn aufgrund seiner ärmlichen Bekleidung nicht standesgemäß behandelt wird, erfüllt sich hier nicht. Seine Schönheit bezaubert das Königspaar[18]:
got was an einer süezen zuht
do‘r Parzivâlen worhte,
der vreise wênec vorhte. (V.148,26ff)
Parzival möchte Artusritter werden und das so schnell wie möglich. Er geht der art seines Vaters nach, weil er genauso wie Gahmuret nach prîs [19] strebt. Deshalb entscheidet er sich, obwohl ungerüstet, auf die Herausforderung Ithers (V.146,17ff) einzugehen. Er will diesen tjost bestreiten, um sich somit selbst zum Ritter zu machen. Er richtet Ither aus, dass es niemanden gebe, der gegen ihn kämpfen wolle und deshalb verlangt er von ihm nach der Rüstung, die er von König „geschenkt“ bekam (V.153,28ff). Da Ither dies für reinen Unfug hält, sagt er, dann solle er sich auch sein Leib holen (V.154,12ff). Weil er zudem die Rolle der Herausforderer des Artushofes einnimmt, ist die âventiure Parzivals gegen den ‚Feind‘ gerechtfertigt: Parzival denkt, er tritt im Dienste des Königs Artus’ an und somit ist seine Lust nach strît nicht in Frage gestellt, denn er zeigt dem König dadurch seine Hilfsbereitschaft, wie es sich für einen Ritter gehört. „Damit wird nun für Parzival der Begriff des „strîtens“ in Übereinstimmung mit dem eigenen art aufs engste verknüpft [...]“[20]
Dass er noch nie etwas von einem rechten Ritterkampf oder ritterlichem Waffenumgang hörte, zeigt auch die Tatsache, dass er gegen Ither nur mit seinem gabylôt (V.155,6) bewaffnet antreten will. Diese Waffe benutzte Parzival schon in Soltane, um die Vögel zu töten, woran man zuerst die art seines Vaters erkannte. Diese art ist in Parzival außer Kontrolle geraten[21], denn er tötet seinen Gegner mit einem einzigen Schlag (V.155,7ff). Die Tötung des Gegners ist keinesfalls richtig und ziemt sich nicht für einen arthurischen Ritter. Da Parzival weder den „Verhaltenskodex der Sippe” noch „Verhaltenskonditionen des Artushofes”[22] kennt, „braucht er die höfischen Umgangsformen nicht zu beachten [...]”[23] Parzival geht so als Gewinner aus dem Kampf hervor, indem er, in Unwissenheit, seinen Verwandten ermordet. Er zieht dessen rote Rüstung an und denkt, dass er ab sofort ein Ritter sei, denn er habe alles, was ein Ritter braucht: die Rüstung und das Pferd. Unerfahren reitet er weiter, ohne zu wissen, wie man mit den Waffen, Pferd und anderen ritterlichen Sachen umgeht (V.161,17ff) Vor allem ist es sehr auffällig, dass er das prächtige Pferd Ithers nicht zügeln kann:
er lie’z et schûften, selten drabn:
er kunde im lützel ûf gehabn. (V.161,21ff)
[...]
[1] Barber, Richard: Der Heilige Gral. Geschichte und Mythos. Düsseldorf 2004. S. 9.
[2] u.a.: Peter Wapnewski: „Parzivals Schuld“, Friedrich Maurer: „Leid. Studien zur Bedeutungs- und Problemgeschichte, besonders in den großen Epen der staufischen Zeit. und Wolfgang Mohr: „Parzivals ritterliche Schuld“.
[3] Der Fischer „der sich später als der leidende Gralshüter zu erkennen geben wird, erscheint hier in solcher Glorie, dass sein Anblick glänzender und gewaltiger ist als der jedes Königs auf Erden.“ In: Lampe, Bernd: Gralssuche und Schicksalserkenntnis, Band 1: Parzival, S. 228.
[4] Textstellen aus dem „Parzival“ werden zitiert nach: Wolfram von Eschenbach: Parzival. Mittelhochdeutscher Text nach der sechsten Ausgabe von Karl Lachmann. Übersetzung von Peter Knecht. Einführung zum Text von Bernd Schirok. Berlin: Walter de Gruyter, 1998.
[5] Anfortas‘ Beiname „Fischerkönig“ heißt auf französisch roi pêcheur, was genauso klingt wie roi pécheur, welches „Sündenkönig“ heißt. Vgl. dazu Kapitel 3.1.
[6] Frech, Jutta: Der Gralsucher Parzival. Betrachtungen zur literarischen Herkunft und Wandlung eines ritterlichen Helden auf dem Wege zu seinem Gewissen bei Chretien de Troyes und Wolfram von Eschenbach. Stuttgart 1992, S. 35
[7] Vgl. dazu Sassenhausen, Ruth: Wolframs von Eschenbach „Parzival“ als Entwicklungsroman. Köln 2007, S. 249ff und Frech: Der Gralsucher, S. 31ff.
[8] vgl. Raucheisen, Alfred: Orient und Abendland. Ethisch-moralische Aspekte in Wolframsepen „Parzival“ und „Willehalm“. Frankfurt/Main 1997, S. 68, Anm. 282; und Bumke, Joachim: Wolfram von Eschenbach. Stuttgart 2004, S. 47.
[9] Seine Mutter ist eine Fee namens Terdelaschoye (V. 56,18ff).
[10] Bumke: WvE, S. 52.
[11] Dies im Unterschied zur Forschung, die ihm jede Mitleidsfähigkeit abspricht.
[12] Bumke: WvE, S. 57.
[13] Huber, Hanspeter Mario: Licht und Schönheit in Wolframs „Parzival“. Zürich 1981, S. 156.
[14] Parzivals Körper strahlt in einem besonderen Glanz, wie schon der Leib seines Vaters. Die Familie Gahmurets stammt wiederum von einer Fee ab und hat daher den für die Feenwelt charakteristischen hellen, strahlenden Glanz der Haut (V.56,21ff). Im Fall Parzivals wird aber dieser Glanz mit dem Göttlichen in Verbindung gebracht. Vgl. dazu Sassenhausen: Entwicklungsroman, S. 352 und Huber: Licht, S. 156ff.
[15] Bumke: WvE, S. 56.
[16] Schionatulander stand ebenfalls im Dienste Parzivals; da die Länder seiner Mutter herrscherlos sind, musste er sie verteidigen.
[17] Ither beansprucht das Erbe von König Artus und Parzival fordert die Rüstung Ithers, denn er meint, diese genüge, um Ritter zu werden.
[18] Zu diesem Zeitpunkt „fehlen [Parzival] außer der Schönheit alle anderen Elemente adliger Identität.“ vgl. Czerwinski, Peter: Der Glanz der Abstraktion. Frühe Formen von Reflexivität im Mittelalter. Frankfurt 1989, S.86.
[19] vgl. Pratelidis, Konstantin: Tafelrunde und Gral. Die Artuswelt und ihr Verhältnis zur Gralswelt im „Parzival“ Wolframs von Eschenbach. Würzburg 1994. Auf S. 20 sagt er, dass Gahmurets Ritterschaft in erster Linie vom Streben nach prîs gekennzeichnet sei.
[20] Schröder, Joachim: schildes ambet umben grâl. Untersuchungen zu Figurenkonzeption, zur Schuldproblematik und zur politischen Intention in Wolfram von Eschenbachs Parzival. Frankfurt/Main 2004, S. 151.
[21] Sutter Rolf E.: mit saelde ich gerbet han den gral. Göppingen 2003, S.217. „Parzivals Weg ist ein Weg der Aggression, die abstammungsspezifisch, nämlich als art seiner väterlichen Vorfahren, in ihm angelegt ist [...].“
[22] vgl. Delabar Walter: Erkantiu sippe unt hoch geselleschaft: Studien zur Funktion des Verwandtschaftsverbandes in Wolframs von Eschenbach Parzival. Göppingen, 1990, S. 102.
[23] vgl. ebd., S. 106.
- Arbeit zitieren
- Jelena Nikolic (Autor:in), 2011, Identität und Zwei-Körper-Lehre im "Parzivâl" Wolframs von Eschenbach, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/214648
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