Die aktuell schwierige wirtschaftliche Lage verlangt von Unternehmen zunehmende Kostenreduktion sowohl zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit als auch letztlich zur Sicherung der eigenen Existenz. Diese Entwicklung erstreckt sich auf alle Unternehmensbereiche und schließt auch die betriebliche Informationsverarbeitung mit ein. Dem Kostendruck stehen allerdings gleichzeitig ständig wachsende Anforderungen an die Informationstechnologie gegenüber. Situationsbedingte Umstrukturierungen der Organisationsstruktur und Rationalisierungen erfordern oftmals eine Beteiligung der IT, steigende Benutzerzahlen und gehobene Ansprüche an Kommunikationsstrukturen, Produkte und Dienstleistungen führen zu weiteren Ansprüchen an die Informationsverarbeitung. Gerade in IT-fremden Branchen verspricht die Auslagerung der Informationstechnologie auf spezialisierte externe Anbieter, das sogenannte Outsourcing, die Möglichkeit, durch Synergie-Effekte Kosten zu sparen sowie die eigenen Ressourcen mehr den eigentlichen Kernkompetenzen zu widmen. Die Erfahrungen der Vergangenheit zeigen allerdings, das Outsourcing mit vielfältigen Risiken verbunden ist, insbesondere in der Form versteckter Kosten, welche die erwarteten Einsparungen geringer ausfallen oder gar ausbleiben lassen.
Eine Alternative zum traditionellen Outsourcing stellt das Offshore-Sourcing da, die Auslagerung von IT-Leistungen auf Anbieter im Ausland, vorzugsweise in sogenannte „Billiglohn-Länder“. Der Einsatz von Übersee-Ressouren beinhaltet somit u.a. den Zugriff auf günstige, meist hochqualifizierte und in großer Quantität bereitstehende ausländische Facharbeitskräfte und ermöglicht erheblich höhere Einsparpotentiale als bei Zugriff auf traditionelle IT-Outsourcing-Spezialisten. Dem gegenüber stehen die Risiken, die eine Übertragung der Leistungserstellung in ein fremdes Land automatisch mit sich bringt. Geopolitische Instabilitäten, juristische Fragen und eine problematische Kommunikation über Sprach- und Kulturbarrieren hinweg stellen nur einen kleinen Teil es Gefahrenpotentials dar, welches mit diesem neuen Trend verbunden ist.4 Die sorgfältige Auseinandersetzung mit der Thematik ist daher Voraussetzung für das Gelingen von Offshore-Investitionsvorhaben und somit eine Grundvoraussetzung für die Realisierung der damit verbundenen Produktivitätspotentiale.
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung der Arbeit
- Notwendigkeit und Problematik
- Zielsetzung der Arbeit
- Aufbau der Arbeit
- Outsourcing und Offshore-Sourcing: Begriff und Grundlagen
- Outsourcing im IT-Dienstleistungbereich
- Offshore-Sourcing als internationalisiertes Outsourcing
- Ausgestaltung und Einsatz von Übersee-Ressourcen
- Ausgestaltungsmöglichkeiten bei Einsatz von Übersee-Ressourcen
- Body-Shopping
- Direktes Offshore-Sourcing
- Indirektes Offshore-Sourcing: Eigene Übersee-Einrichtungen und Joint-Ventures
- Das Leistungsspektrum von Übersee-Ressourcen
- Wartung und Pflege von Software
- Softwareentwicklung
- Sonstige IT-Dienstleistungen
- Chancen und Risiken für die Beteiligten
- Chancen und Risiken des traditionellen Outsourcing
- Spezielle Chancen und Risiken des Offshore-Sourcing
- Entwicklungstendenzen des IT-Outsourcing-Marktes
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Nutzung von Übersee-Ressourcen im IT-Dienstleistungsbereich. Die Zielsetzung ist es, die verschiedenen Ausprägungen und Einsatzmöglichkeiten von Übersee-Ressourcen im IT-Bereich zu erläutern sowie Chancen und Risiken dieses Geschäftsmodells zu beleuchten.
- Die Notwendigkeit von Kostenreduktion und der Einsatz von Übersee-Ressourcen als Lösung
- Die verschiedenen Ausgestaltungsmöglichkeiten von Offshore-Sourcing
- Das Leistungsspektrum von Übersee-Ressourcen im IT-Bereich
- Die Chancen und Risiken des Offshore-Sourcing für Unternehmen
- Aktuelle Entwicklungstendenzen des IT-Outsourcing-Marktes
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Problematik des IT-Outsourcing angesichts von Kostenreduktionsdruck und steigenden Anforderungen an die Informationstechnologie. Die Arbeit stellt das Offshore-Sourcing als Alternative zum traditionellen Outsourcing vor und zeigt die damit verbundenen Möglichkeiten und Risiken auf.
Im zweiten Kapitel werden die Begriffe und Hintergründe des IT-Outsourcings sowie des Offshore-Sourcings definiert und voneinander abgegrenzt. Das Offshore-Sourcing wird in drei Kategorien unterteilt, die als Grundlage für die weiteren Ausführungen dienen.
Kapitel 3 präsentiert die gängigen Ausgestaltungsvarianten des Outsourcing nach Übersee und beschreibt das Leistungsspektrum von Übersee-Ressourcen im IT-Bereich. Dabei werden die unterschiedlichen Möglichkeiten wie Body-Shopping, direktes und indirektes Offshore-Sourcing detailliert erklärt.
Kapitel 4 befasst sich mit den Chancen und Risiken des Einsatzes von Übersee-Ressourcen im IT-Bereich. Es werden sowohl die allgemeinen Risiken des traditionellen Outsourcings als auch die spezifischen Risiken des Offshore-Sourcings beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Einsatz von Übersee-Ressourcen im IT-Dienstleistungsbereich. Die Schlüsselwörter der Arbeit sind: IT-Outsourcing, Offshore-Sourcing, Body-Shopping, direktes Offshore-Sourcing, indirektes Offshore-Sourcing, Übersee-Ressourcen, Kostenreduktion, Chancen, Risiken, IT-Dienstleistungsbereich, Entwicklungstendenzen.
- Arbeit zitieren
- Michael Thomas (Autor:in), 2004, Rückgriff auf Übersee-Ressourcen im IT-Dienstleistungsbereich, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/21681