Mit der erklärten Absicht, die Frauen zu amüsieren, schrieb Giovanni Boccaccio um 1350 das Dekameron, eine Sammlung von hundert in einer Rahmenerzählung eingebetteten Novellen. Die Erzählung handelt von zehn Leuten, die aufs Land gehen, um vor der in Florenz wütenden Pest geschützt zu sein. Um sich die Zeit zu vertreiben, erzählen sie sich abwechselnd Geschichten. Weil sie fürchten, von anderen Leuten gestört zu werden, kehren sie schließlich nach vierzehn Tagen in die Stadt zurück. Im ersten Kapitel dieser Arbeit werden das Leben und die früheren Werke des Giovanni Boccaccio näher beschrieben. Weiterhin wird auf das Dekameron eingegangen. Zuerst darauf, wie es entstanden und wodurch es so berühmt geworden ist. Dann soll erläutert werden, welche Stoffe darin bearbeitet werden. Außerdem wird der Inhalt beschrieben, um die Rahmenhandlung zu verdeutlichen.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit Ehe und Ehebruch im Mittelalter. Es wird dargestellt, wie eine Ehe im Mittelalter zustande kam und welches Mitspracherecht der Vater bei einer Eheschließung hatte. Weiterhin soll aufgezeigt werden, was ein Ehebruch für beide Partner bedeutete, wie er bestraft wurde und ob Ehebruch bei Männern anders gewertet wurde als bei Frauen.
Der zweite Teil dieses Kapitels beschäftigt sich mit der Darstellung von Ehe und Ehebruch in der Literatur des Mittelalters. Hierbei wird zwischen einzelnen Gattungen unterschieden.
In Kapitel 3 geht es um Ehebruch im Dekameron. Die ausgewählten Novellen beschäftigen sich ausschließlich mit Eheskandalen. An ihnen soll erläutert werden, wie Boccaccio die Ehen und den Ehebruch im Mittelalter darstellt. Unterteilt ist dieses Kapitel in die Geschichten, die von listigen Ehefrauen und ihren Geliebten handeln, in Erzählungen von Ehebruch durch Heirat wider Willen, von Ehebruch in Verbindung mit Gewalt und zuletzt in Ehebruch und Klerus.
Kapitel 4 beschäftigt sich mit dem Vergleich zwischen Literatur und Realität. Die Frage ist hier, ob Boccaccio mit seinen Geschichten die Realität widerspiegelte oder ob er die Inhalte der Erzählungen frei erfunden hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung ins Thema
- Giovanni Boccaccio und das Dekameron
- Giovanni Boccaccio und seine Werke
- Das Dekameron
- Ehe und Ehebruch im Mittelalter
- Ehe und Ehebruch im Dekameron
- Listige Frauen und ihre Liebhaber
- Ehebruch durch Heirat wider Willen
- Ehebruch und Gewalt
- Ehebruch und Klerus
- Vergleich der Ehe und des Ehebruchs in Literatur und Realität
- Das Leben und Werk von Giovanni Boccaccio
- Die Darstellung von Ehe und Ehebruch im Mittelalter
- Die Rolle von Ehebruch in den Novellen des „Dekameron“
- Der Vergleich der literarischen Darstellung von Ehebruch mit der mittelalterlichen Realität
- Die Interpretation von Boccaccios „Dekameron“ im Hinblick auf gesellschaftliche Normen und Moralvorstellungen.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert den Aspekt der Untreue in Giovanni Boccaccios „Dekameron“ im Kontext der mittelalterlichen Gesellschaft.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einleitung in die Thematik und stellt Giovanni Boccaccio und sein Werk „Dekameron“ vor. Es wird auf die Entstehungsgeschichte des Buches, seine Bedeutung und seinen Inhalt eingegangen.
Kapitel Zwei widmet sich dem Thema Ehe und Ehebruch im Mittelalter. Hier wird der Kontext der Eheschließung, die Rechte und Pflichten der Partner, sowie die rechtlichen und gesellschaftlichen Konsequenzen von Ehebruch beleuchtet.
Kapitel Drei analysiert die Darstellung von Ehe und Ehebruch in den Novellen des „Dekameron“. Es untersucht verschiedene Aspekte von Untreue, wie zum Beispiel die Rolle listiger Ehefrauen, Ehebruch durch Zwangsheirat, Ehebruch in Verbindung mit Gewalt und der Einfluss des Klerus auf Ehe und Ehebruch.
Schlüsselwörter
Giovanni Boccaccio, „Dekameron“, Mittelalter, Ehe, Ehebruch, Untreue, Literaturanalyse, gesellschaftliche Normen, Moral, soziale Konventionen, Geschlechterrollen, Eheskandale, Skandalehen.
- Arbeit zitieren
- Christina Meiser (Autor:in), 2003, Untreue als Motiv in Giovanni Boccaccios "Dekameron", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/21739