„Deutschland befindet sich in einer schwierigen wirtschaftlichen und sozialen
Situation.“1 „Diese ist zum einen eingeordnet in eine schlechte weltkonjunkturelle
Lage, was auf eine exportorientierte Wirtschaft besondere Auswirkungen hat.
Weiterhin sind immer noch enorme Aufwendungen in Folge des
Vereinigungsprozesses zu tragen. So werden jährlich vier Prozent des
gesamtdeutschen Bruttoinlandsproduktes in die neuen Bundesländer transferiert,
ein Betrag von 80 Mrd. Euro.“2
„Die Prognosen der Wirtschaftsinstitute, die OECD, die EU-Kommission und die
Bundesregierung gehen derzeit von einem realen Wachstum in Deutschland
zwischen 0,5 % und 0,75 % für 2003 aus.“3
Nach dem Monatsbericht für August 2003 der Bundesanstalt für Arbeit waren im
Monat August 2003 insgesamt 4.314.223 Arbeitslose gemeldet, was einer
Arbeitslosenquote von 10,4 % entspricht. Im Vorjahresmonat August 2002 lag der
Wert der Arbeitslosenquote bei 9,6 %4. Der Ausbildungsstellenmarkt ist nach
Angaben der Bundesanstalt für Arbeit wesentlich schlechter als im Vorjahr.
Während im August 2003 510.700 Berufsausbildungsstellen gemeldet waren,
wurden im August 2002 noch 557.400 Berufsausbildungsstellen der Bundesanstalt
mitgeteilt. Dies ist ein Rückgang von 8,4 Prozentpunkten im August 2003 bezogen
auf August 2002. Am Ende des Monats August 2003 waren 167.600
Berufsausbildungssuchende nicht vermittelt.5 Die Anzahl der gemeldeten offenen
Stellen betrug 355.995, was gegenüber dem Vorjahresmonat einen Rückgang von
22,3% entspricht. 6 Bei einem Vergleich der Arbeitslosenquote zwischen Westdeutschland und
Ostdeutschland wird eine Ost-Westschere sehr deutlich. Während die
Arbeitslosenquote in den alten Bundesländern bei 8,3 Prozent Ende August 2003
lag, war die Arbeitslotsenquote in den neuen Bundesländern bereits auf 18,2 %
angestiegen.7 [...]
1 Aus: Leitantrag des SPD-Parteivorstandes zum Sonderparteitag am 1. Juni 2003
2 a. a. O.
3 a. a. O.
4 Monatsbericht Bundesanstalt für Arbeit August 2003
5 Alle Zahlen aus dem Monatsbericht August Bundesanstalt für Arbeit
6 a. a. O.
7 Zahlen: a. a. O.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gesamtwirtschaftliche Situation - Zwang zu Veränderungen
- Zwei Unterschiedliche Wirtschaftstheorien
- Die Agenda 2010 - Allgemeine Ziele
- Die Maßnahmen der Agenda 2010 im Rahmen des Arbeitsmarktes sowie des Arbeitsrechts - Beispielhafte Betrachtung und Prüfung der ökonomischen Wirksamkeit
- Arbeits- und Tarifrecht
- Handwerk und Mittelstand
- Anreize für die Arbeitsaufnahme
- Prüfung der ökonomischen Wirksamkeit
- Zusammenfassung der Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Agenda 2010 unter ökonomischen Aspekten. Sie analysiert die gesamtwirtschaftliche Situation, die zum Zwang zu Veränderungen führte, und stellt zwei unterschiedliche Wirtschaftstheorien gegenüber: die neoklassische und die keynesianische. Im weiteren Verlauf werden die Maßnahmen der Agenda 2010 im Bereich des Arbeitsmarktes und des Arbeitsrechts betrachtet und auf ihre ökonomische Wirksamkeit geprüft.
- Die schwierige wirtschaftliche und soziale Situation Deutschlands
- Die neoklassische und die keynesianische Wirtschaftstheorie
- Die Ziele der Agenda 2010
- Die Auswirkungen der Agenda 2010 auf den Arbeitsmarkt und das Arbeitsrecht
- Die ökonomische Wirksamkeit der Maßnahmen der Agenda 2010
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beschreibt die schwierige wirtschaftliche und soziale Situation Deutschlands, die durch eine schlechte weltkonjunkturelle Lage, hohe Ausgaben für die Vereinigung und eine hohe Arbeitslosenquote gekennzeichnet ist. Sie stellt die neoklassische und die keynesianische Wirtschaftstheorie als zwei mögliche Ansätze zur Lösung dieser Probleme vor. Die Agenda 2010 wird als eine Reaktion auf die schlechte wirtschaftliche Lage vorgestellt.
Das zweite Kapitel analysiert die Maßnahmen der Agenda 2010 im Bereich des Arbeitsmarktes und des Arbeitsrechts. Es untersucht die Auswirkungen dieser Maßnahmen auf die Arbeits- und Tarifrechte, auf das Handwerk und den Mittelstand sowie auf die Anreize für die Arbeitsaufnahme.
Schlüsselwörter
Agenda 2010, Arbeitsmarkt, Arbeitsrecht, Wirtschaftstheorien, neoklassische Wirtschaftstheorie, keynesianische Wirtschaftstheorie, ökonomische Wirksamkeit, Arbeitslosigkeit, Reformen, Deutschland.
- Quote paper
- Jane Unger (Author), 2003, Die Agenda 2010 - Arbeitsmarkt, Analyse unter ökonomischen Aspekten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/21931