Die Geschichte von Tristan und Isolde wurde schon in mannigfacher Weise interpretiert und bearbeitet. Zahlreiche Autoren erprobten daran ihr Können und gestalteten sie neu, von mittelalterlichen Autoren wie Eilhart von Oberg und Gottfried von Straßburg, zu Komponisten wie Richard Wagner. Auch in der Metal-Musik wurde die Geschichte aufgegriffen, so z.B. in dem Song „Tristan’s Fate“ durch die Band Grave Digger oder in „The Maiden And The Minstrel Knight“ von Blind Guardian. Im Folgenden soll es nun um eine Interpretation und eine Einordnung dieser Songtexte in die Geschichte von Gottfried von Straßburgs „Tristan“ gehen. Dabei soll auch auf den Umgang mit dem Liebestrank in beiden Texten geachtet werden, insbesondere auf seine Wirkung.
Inhaltsverzeichnis
- Bearbeitungen des Tristan-Stoffes in der Metal-Musik
- „Tristan 's Fate" von Grave Digger
- Der Liebestrank
- Die Wirkung des Liebestranks
- Tristan's Schicksal
- Der Tod Tristans
- „The Maiden And The Minstrel Knight" von Blind Guardian
- Isoldes Schwur
- Gottesurteil
- Tristan's Sehnsucht
- Tristan's Bedauern
- Tristan's Schicksal in der Normandie
- Fazit
- Quellen
- Tristan's Fate
- The Maiden And the Minstrel Knight
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert zwei Metal-Songs, „Tristan 's Fate" von Grave Digger und „The Maiden And The Minstrel Knight" von Blind Guardian, die sich mit der Geschichte von Tristan und Isolde auseinandersetzen. Ziel ist es, die Interpretation des Tristan-Stoffes in diesen Songs zu untersuchen und sie in den Kontext der mittelalterlichen Literatur, insbesondere Gottfried von Straßburgs „Tristan", einzuordnen. Dabei wird besonders auf den Umgang mit dem Liebestrank und dessen Wirkung auf die beiden Protagonisten eingegangen.
- Die Interpretation des Tristan-Stoffes in der Metal-Musik
- Der Liebestrank als Schicksalsfaktor
- Die Wirkung des Liebestranks auf die Liebe und das Schicksal der Protagonisten
- Die Darstellung von Tristan und Isolde in den Songs
- Der Vergleich mit Gottfried von Straßburgs „Tristan"
Zusammenfassung der Kapitel
Der erste Teil der Arbeit analysiert den Song „Tristan 's Fate" von Grave Digger. Dabei wird zunächst der Liebestrank im Song mit dem Liebestrank in Gottfrieds „Tristan" verglichen. Es wird gezeigt, dass der Liebestrank in „Tristan 's Fate" als ein kristallklares Getränk dargestellt wird, während Gottfried ihn eher als einen unscheinbaren Wein beschreibt. Der Song betont die Wirkung des Liebestranks auf das Herz der beiden Liebenden und die Ausweglosigkeit ihrer Situation. Tristan wird als ein tugendhafter Mann dargestellt, der jedoch durch den Liebestrank gezwungen ist, Isolde zu lieben, obwohl er weiß, dass ihre Liebe verboten ist. Die Arbeit zeigt, dass „Tristan 's Fate" wahrscheinlich am Ende der Geschichte spielt, als Tristan bereits in der Normandie ist und auf die Rückkehr seiner Isolde wartet.
Der zweite Teil der Arbeit befasst sich mit dem Song „The Maiden And The Minstrel Knight" von Blind Guardian. Der Song beginnt an der Stelle, als Isolde vor einer Versammlung schwören muss, dass sie keinem anderen Mann in den Armen lag außer dem Pilger, der sie über den Fluss trug. Der Song erzählt die Geschichte von Isoldes Schwur und dem Gottesurteil, das ihre Unschuld beweist. Die Arbeit zeigt, dass der Song zwar die Geschichte von Tristan und Isolde korrekt nacherzählt, aber einige Details verändert, wie beispielsweise die Verkleidung Tristans als Pilger, die im Song durch einen Bettler ersetzt wird. Der Song endet mit einer pathetischen Beschreibung der ewigen Liebe zwischen Tristan und Isolde.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Tristan-Stoff, den Liebestrank, die Wirkung des Liebestranks, die Liebe und das Schicksal der Protagonisten, die Interpretation des Tristan-Stoffes in der Metal-Musik, den Vergleich mit Gottfried von Straßburgs „Tristan", die Darstellung von Tristan und Isolde in den Songs, die mittelalterliche Literatur und die Metal-Musik.
- Arbeit zitieren
- Julian Schumertl (Autor:in), 2013, Der Tristan-Stoff in der Metal-Musik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/227457