In Astrid Lindgrens Pippi Langstrumpf Büchern werden die Abenteuer von Pippi Langstrumpf und ihren Freunden, den Geschwistern Thomas und Annika Settergren er-zählt. Die Figur „Pippi Langstrumpf“ entstand 1941. Astrid Lindgrens Tochter Karin lag mit einer Lungenentzündung im Bett und bat sie, etwas über Pippi Langstrumpf zu erzählen, ein Name den sie sich gerade ausgedacht hatte. Die Geschichten der Pippi Langstrumpf, und damit die Person wurde auch im Freundeskreis der Tochter sehr beliebt. So entstan-den über die Jahre viele Geschichten über Pippi und die Geschwister Settergren. 1945 schickte Astrid Lindgren ihr Manuskript von Pippi Langstrumpf zu einem Wettbewerb für Mädchenbücher und gewann den ersten Preis.
In dieser phantastischen Erzählung sind vier kinderliterarische Motive verbunden: das Motiv des ,fremden Kindes‘, die Lausbubengeschichte, das Mädchenbuch und die engli-sche Nonsens- Dichtung. Es entsteht ein ,Gegengenre‘, da die literarische Gattungsform durch die parodistische Überzeichnung der Figuren und Handlungen gesprengt wird.
Ein bekanntes Zitat von Astrid Lindgren lautet: „Ich habe mich immer darüber geärgert, wie man Frauen behandelt. Oft hatte man das Gefühl, es gäbe nur ein Geschlecht, die Männer.“
In Interviews über die Entstehungsgeschichte von Pippi Langstrumpf berichtete Astrid Lindgren über die Begeisterung ihrer weiblichen Zuhörer.
Als Karins Schulkameraden zu Besuch kamen, wollten sie nichts anderes als Geschichten von Pippi hören. Es lag sicher daran, dass hier nicht ein Junge, wie gewöhnlich, sondern ein Mädchen so mächtig war.
Astrid Lindgrens Ärger über den Umgang mit Frauen verdeutlicht ihre emanzipierte Hal-tung. Die Begeisterung der Freundinnen ihrer Tochter für die starke Pippi bestärkt sie in ihrer Annahme, dass sich Mädchen weibliche Helden wünschen. Dies führt zu der These, dass Pippi Langstumpf als Kontrast zur stereotypen Mädchenfigur der damaligen Zeit zu verstehen ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Pippi Langstrumpf- Das Buch
- These
- Zielsetzung und Vorgehensweise
- Die weiblichen Hauptfiguren im Buch
- Pippi Langstrumpf
- Annika Settergren
- Vergleich der repräsentierten Frauenbilder
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit analysiert das Frauenbild in Astrid Lindgrens Pippi Langstrumpf Büchern. Die Arbeit untersucht die Hauptfiguren Pippi Langstrumpf und Annika Settergren, um zu zeigen, wie diese Figuren die traditionellen Geschlechterrollen in der Kinderliteratur der 1940er Jahre in Frage stellen.
- Die Rolle des „fremden Kindes" in der Kinderliteratur
- Die Darstellung von weiblicher Stärke und Unabhängigkeit
- Die Konfrontation mit traditionellen Geschlechterrollen
- Die Bedeutung von Phantasie und Kreativität
- Die Kritik an der bürgerlichen Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt Pippi Langstrumpf als Figur und die These der Arbeit vor, die besagt, dass Pippi Langstrumpf ein Gegenbild zum stereotypen Frauenbild der damaligen Zeit darstellt. Die Arbeit untersucht die beiden weiblichen Hauptfiguren, Pippi Langstrumpf und Annika Settergren, und analysiert ihre Eigenschaften und ihre Rolle in der Erzählung.
Im zweiten Kapitel werden die beiden weiblichen Hauptfiguren vorgestellt. Pippi Langstrumpf wird als ein starkes, unabhängiges und unkonventionelles Mädchen beschrieben, das die Normen der Gesellschaft in Frage stellt. Annika Settergren hingegen wird als ein braves, gehorsames und konventionelles Mädchen dargestellt, das sich an den Regeln der Gesellschaft orientiert. Die beiden Figuren stehen im Kontrast zueinander und repräsentieren unterschiedliche Frauenbilder.
Im dritten Kapitel werden die beiden Frauenbilder im Detail analysiert und verglichen. Pippis Kleidung, ihr Verhalten und ihre Sprache stellen eine klare Absage an die traditionellen Geschlechterrollen dar. Sie ist ein Gegenbild zur genormten Uniformität der Gesellschaft. Annika hingegen verkörpert das stereotype Frauenbild der damaligen Zeit. Sie ist ein typisches Erziehungsprodukt einer Gesellschaft mit geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Pippi Langstrumpf, Astrid Lindgren, Frauenbild, Geschlechterrollen, Kinderliteratur, Stereotypen, Unabhängigkeit, Phantasie, Annika Settergren, bürgerliche Gesellschaft, 1940er Jahre.
- Arbeit zitieren
- B.A. Viktoria Heitz (Autor:in), 2009, Pippi Langstrumpf. Kritik am stereotypen Frauenbild, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/229910