Die ökonomische und berufliche Bildung an Deutschlands Schulen ist ein aktuelles und diffiziles Themengebiet, wobei die Schwierigkeit nicht in der Zielfindung liegt, sondern der Weg und die umfassende Umsetzung als unwegsam zu beschreiben sind. Durch den Wandel der Gesellschaft, die Schnelllebigkeit sozialer Strukturen und starke mediale Einflüsse hat sich das lebensweltliche Anforderungsprofil für alle Mitglieder der Gesellschaft verändert. Die untere Bildungsschicht ist hierbei sehr häufig einer gesellschaftlichen Isolation ausgesetzt, da ein Mangel an ökonomischen Kompetenzen vorherrscht und somit die Lebensplanung maßgeblich beeinträchtigt wird. Die reflektierte und kritische Teilhabe am Wirtschaftsleben und die auf Partizipation basierende Handlungsfähigkeit muss somit bereits innerhalb der schulischen Laufbahn erworben werden und ist ganz besonders als Leitmaxime für einen zukünftigen mündigen Bürger anzusehen, welcher am Ende der Sekundarstufe I in das berufliche Leben entlassen wird. In der folgenden Ausarbeitung soll es nicht allein darum gehen, bestehende didaktisch-wissenschaftliche Erkenntnisse zu reproduzieren, sondern jene Inhalte und Forderungen auf ein Modell der schulischen Bildung in NRW zu übertragen. Im Spiegel der Untersuchung stehen zwei Hauptschulen, welche sich durch die Unterbringung einer B.u.S-Klasse in der Stufe 10 von anderen Schulen unterscheiden. Der Fokus jener Projektklassen liegt auf der Berufsvorbereitung und der Qualifikation, am wirtschaftlichen und sozialen Leben teilnehmen zu können, denn für eine Mehrzahl der Schüler und Schülerinnen dieser unteren Bildungsschicht würde an das Verlassen der Schule eine ungewisse Zukunft anknüpfen. Mit Hilfe eines Erhebungsinstrumentes in Form einer Abfrage vor Ort soll eröffnet werden, ob Schule und Beruf, bzw. Schule und Wirtschaftsleben, eine erfolgreiche Symbiose im Schulalltag darstellen, und ob eine Befähigung zur wirtschaftlichen Partizipation im Rahmen einer einfachen Grundbildung von beiden Profilklassen erkennbar wird. Der Aspekt der eigenen Motivation und der beruflichen Zukunftsperspektiven werden einen weiteren Untersuchungsgegenstand darstellen.
Der Verlauf der Ausarbeitung gliedert sich in drei große Teilabschnitte, welche systematisch aufeinander bezogen sind [...]
Inhaltsverzeichnis
- I Einleitung
- II.I Abschlussklasse Hauptschule
- II.II Möglichkeiten nach dem Beenden der Schullaufbahn
- II.III Jugend im Dilemma der Zukunftsplanung?
- III. Planung und Durchführung eines Erhebungsinstrumentes zu dem Programm BUS
- III.I Zielsetzung im Kontext der Fragestellung
- III.II Methodologie/Herangehensweise
- III.III Konzeption der Fragestellungen
- III.IV. Auswertung des Fragebogens
- III.V. Resümee der Ergebnisse
- III.VI. Kritische Auseinandersetzung mit dem Erhebungsinstrument
- III.VII. Evaluationsberichte der Lehrkräfte
- IV. Fazit/Stellungnahme
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit analysiert die Effektivität von B.u.S.-Klassen an Hauptschulen in Nordrhein-Westfalen. Sie untersucht, ob diese Klassenmodell Schülern und Schülerinnen mit ökonomisch geprägten Lebenssituationen einen erleichterten Einstieg in das Berufsleben ermöglicht und ob sich durch die Teilnahme an diesen Klassen ein verbessertes Wirtschaftswissen und eine klarere Berufswahlentscheidung am Ende der Sekundarstufe I feststellen lassen.
- Die Bedeutung von ökonomischer Bildung in der heutigen Gesellschaft
- Die Rolle von B.u.S.-Klassen bei der Berufsvorbereitung und Qualifikation
- Die Analyse des Wirtschaftswissens von Schülern und Schülerinnen in B.u.S.-Klassen
- Die Berufswahlentscheidung von Schülern und Schülerinnen in B.u.S.-Klassen
- Die Auswirkungen von B.u.S.-Klassen auf die Zukunftsperspektiven von Schülern und Schülerinnen
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel II.I Abschlussklasse Hauptschule
Dieses Kapitel analysiert die strukturelle und pädagogische Situation der Abschlussklasse der Hauptschule in Nordrhein-Westfalen. Es beleuchtet die verschiedenen Klassentypen in der 10. Klasse und die Auswirkungen auf die Berufswahlentscheidung.
Kapitel II.II Möglichkeiten nach dem Beenden der Schullaufbahn
Dieses Kapitel befasst sich mit den verschiedenen Möglichkeiten, die sich Hauptschülern nach dem Ende der Pflichtschulzeit eröffnen. Es analysiert die drei Hauptbereiche - duale Ausbildung, schulische Ausbildung und Übergangsmodelle - und stellt ihre Bedeutung für die Berufswahl dar.
Kapitel III. Planung und Durchführung eines Erhebungsinstrumentes zu dem Programm BUS
Dieses Kapitel beschreibt die Entwicklung und Durchführung eines Erhebungsinstrumentes, um die Effektivität von B.u.S.-Klassen an Hauptschulen zu untersuchen. Es beleuchtet die Methodik und Zielsetzung der Untersuchung sowie die Konstruktion der Fragestellungen und die Auswertung des Fragebogens.
Schlüsselwörter
B.u.S.-Klassen, ökonomische Bildung, Berufsvorbereitung, Wirtschaftswissen, Berufswahl, Hauptschule, Sekundarstufe I, Partizipation, Bildung, Qualifikation, Erhebungsinstrument, Fragebogen, Evaluation, Lehrer, Schüler, Schülerinnen.
- Arbeit zitieren
- Franziska Müller (Autor:in), 2011, B.u.S-Klassen als erfolgreiches Konzept zur Bewältigung von ökonomisch geprägten Lebenssituationen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/231661