Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Häretiker(1) Leutard von Vertus, welcher vom burgundischen Mönch Rodulfus Glaber in seiner Chronik „Die fünf Bücher der Geschichte“(1) erwähnt wird. Nach Rodulfus war Leutard ein einfacher Mann aus dem Dorf Vertus in der Champagne, der um das Jahr 1000 dem Wahnsinn anheim fiel und gefährliche Irrlehren verbreitete, bis er schließlich von Bischof Gebuin aus Châlons-sur-Marne unschädlich gemacht wurde(3). Als Quelle dienten die bereits erwähnten „Fünf Bücher der Geschichte“ von Rodulfus Glaber.
Die Arbeit gliedert sich wie folgt: Zum besseren Verständnis der Perspektive des Autors der Quelle steht am Anfang ein kurzer Abriß über dessen Lebensweg. Danach folgt eine Kritik der Quelle nach den Gesichtspunkten der Äußeren und Inneren Quellenkritik. Hieran schließt sich eine Quelleninterpretation an. Den Abschluß der Arbeit bildet ein Vergleich der Lehren Leutards mit den Häresien der Paulikianer und Bogomilen. Die in den vorangegangenen Kapiteln gewonnenen Erkenntnisse werden in einem abschließenden Resümee zusammengefasst. An die Hausarbeit angegliedert sind zwei Karten der Champagne und Burgunds, anhand derer sich die Schilderungen zu Leutard und Rodulfus räumlich einordnen lassen.
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1 Zur Definition von Häresie siehe: Werner, Ernst/Erbstößer, Martin:Kleriker, Mönche,Ketzer. Das religiöse Leben im Hochmittelalter. München 1988. S.13 f.
1 Glaber, Rodulfus: Historiarum libri quinque, in: France, John /Glaber, Rodulfus: The five books of the Histories. Oxford 1989.
3 Zum weiteren historischen Kontext siehe: Fichtenau, Heinrich: Ketzer und Professoren. Häresie und Vernunftglaube im Hochmittelalter. München 1992.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zum Autor der Quelle
- Äußere Quellenkritik
- Innere Quellenkritik
- Interpretation der Quelle
- Über die Paulikianer
- Über die Bogomilen
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den um 1000 n. Chr. lebenden Häretiker Leutard von Vertus, basierend auf der Chronik "Die fünf Bücher der Geschichte" von Rodulfus Glaber. Die Arbeit zielt darauf ab, Leutards Irrlehren zu analysieren, seine Person im historischen Kontext einzuordnen und Parallelen zu anderen häretischen Bewegungen, insbesondere den Paulikianern und Bogomilen, aufzuzeigen. Die Frage nach Leutards wahrem Charakter – Wahnsinniger, Einzelgänger oder Teil einer größeren Bewegung – steht im Mittelpunkt.
- Analyse der Häresie Leutards von Vertus
- Einordnung Leutards in den historischen Kontext des Hochmittelalters
- Vergleich der Lehren Leutards mit denen der Paulikianer und Bogomilen
- Quellenkritik der Chronik von Rodulfus Glaber
- Untersuchung der Frage nach dem Charakter Leutards
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Hausarbeit ein und stellt die Forschungsfrage nach Leutards wahrem Charakter und seinen Verbindungen zu anderen häretischen Bewegungen vor. Sie beschreibt kurz Leutard als einfachen Mann, der gefährliche Irrlehren verbreitete und von Bischof Gebuin unschädlich gemacht wurde. Die Quelle für die Arbeit ist die Chronik „Die fünf Bücher der Geschichte“ von Rodulfus Glaber. Der methodische Aufbau der Arbeit wird skizziert, wobei die Quellenkritik und der Vergleich mit anderen häretischen Bewegungen hervorgehoben werden.
Zum Autor der Quelle: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Leben und Wirken von Rodulfus Glaber, dem Autor der benutzten Quelle. Es skizziert seinen Lebensweg als Mönch in verschiedenen burgundischen Klöstern, seine Beziehungen zu bedeutenden Persönlichkeiten wie Abt Wilhelm von Saint-Bénigne und Abt Odilo von Cluny, und seine Rolle in der cluniazensischen Klosterreform. Das Kapitel beleuchtet auch seine Quellenlage und mögliche Perspektiven, welche durch seine Lebenserfahrung und -umgebung beeinflusst sein könnten.
Äußere Quellenkritik: Die äußere Quellenkritik analysiert die Chronik von Rodulfus Glaber als Quelle. Sie stellt fest, dass es sich um eine sekundäre Traditionsquelle handelt, da die Informationen meist aus zweiter oder dritter Hand stammen und mit zeitlichem Abstand zum Geschehen verfasst wurden. Die Struktur der Chronik, bestehend aus fünf Büchern mit chronologischen Überschneidungen und Nachträgen, wird ebenfalls kritisch beleuchtet. Der Entstehungsprozess der Chronik und die möglichen Einflüsse auf die Auswahl und Darstellung der Informationen werden hier thematisiert.
Schlüsselwörter
Leutard von Vertus, Rodulfus Glaber, Häresie, Hochmittelalter, Paulikianer, Bogomilen, Quellenkritik, Chronik, Irrlehren, religiöses Leben, Burgund.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu der Hausarbeit über Leutard von Vertus
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht den um 1000 n. Chr. lebenden Häretiker Leutard von Vertus, basierend auf der Chronik "Die fünf Bücher der Geschichte" von Rodulfus Glaber. Der Fokus liegt auf der Analyse von Leutards Irrlehren, seiner Einordnung in den historischen Kontext und dem Vergleich mit anderen häretischen Bewegungen wie den Paulikianern und Bogomilen. Zentral ist die Frage nach Leutards wahrem Charakter.
Welche Quellen werden in der Arbeit verwendet?
Die Hauptquelle ist die Chronik "Die fünf Bücher der Geschichte" von Rodulfus Glaber. Die Arbeit beinhaltet eine ausführliche Quellenkritik, die sowohl die äußeren (Ursprung, Überlieferung) als auch die inneren (Inhalt, Glaubwürdigkeit) Aspekte der Quelle beleuchtet.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Analyse der Häresie Leutards von Vertus; Einordnung Leutards in den historischen Kontext des Hochmittelalters; Vergleich der Lehren Leutards mit denen der Paulikianer und Bogomilen; Quellenkritik der Chronik von Rodulfus Glaber; Untersuchung der Frage nach dem Charakter Leutards (Wahnsinniger, Einzelgänger oder Teil einer größeren Bewegung).
Wer war Rodulfus Glaber, der Autor der Quelle?
Das Kapitel "Zum Autor der Quelle" befasst sich mit dem Leben und Wirken von Rodulfus Glaber, seinem Lebensweg als Mönch, seinen Beziehungen zu wichtigen Persönlichkeiten und seiner Rolle in der cluniazensischen Klosterreform. Die Arbeit analysiert auch seine mögliche Perspektive und den Einfluss seiner Lebenserfahrung auf seine Chronik.
Wie wird die Quellenkritik in der Arbeit durchgeführt?
Die Arbeit enthält eine sowohl äußere als auch innere Quellenkritik. Die äußere Quellenkritik untersucht den Ursprung und die Überlieferung der Chronik, während die innere Quellenkritik den Inhalt und die Glaubwürdigkeit der Informationen bewertet. Die Struktur der Chronik, der Entstehungsprozess und mögliche Einflüsse auf die Auswahl und Darstellung der Informationen werden kritisch beleuchtet.
Welche Parallelen werden zu anderen häretischen Bewegungen gezogen?
Die Hausarbeit zieht Parallelen zwischen den Lehren Leutards von Vertus und denen der Paulikianer und Bogomilen. Dieser Vergleich dient dazu, Leutards Häresie besser zu verstehen und einzuordnen.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit?
Die Hausarbeit umfasst die Kapitel: Einleitung, Zum Autor der Quelle, Äußere Quellenkritik, Innere Quellenkritik, Interpretation der Quelle, Über die Paulikianer, Über die Bogomilen und Resümee.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Leutard von Vertus, Rodulfus Glaber, Häresie, Hochmittelalter, Paulikianer, Bogomilen, Quellenkritik, Chronik, Irrlehren, religiöses Leben, Burgund.
- Quote paper
- Robert Albrecht (Author), 2001, Die Häresie des Leutard von Vertus - Über das leibliche Wohl im attischen Symposion, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/2319