Lernstörungen sind alltägliche Phänomene. Wenn ein Inhalt nicht sofort richtig beherrscht wird – z.B. auch beim Erlernen von Sportarten –, liegt noch lange keine Lernstörung vor, sondern es kann sich auch einfach nur um einen schwierigen Lernprozeß handeln. Vielleicht war ja der Stoff sehr schwer oder man wurde durch Musik oder andere Sachen abgelenkt.
Bei der Definition benutzt man oft verschiedene Begriffe, wie Lernbehinderung, Leistungsversagen, Lernstörung oder Lernschwierigkeiten. Dabei muß man aber auch zwischen Einigen unterscheiden. Eine Lernbehinderung z.B., ist „das schwere und dauernde Versagen in Grund- bzw. Hauptschule, deren Bildungsmöglichkeiten nicht ausreichen, um das lernbehinderte Kind zu fördern.“
„Von Lernschwierigkeiten spricht man im allgemeinen, wenn die Leistungen eines Schülers unterhalb der tolerierbaren Abweichungen von verbindlichen institutionellen, sozialen und individuellen Bezugsnormen (Standards, Anforderungen, Erwartungen) liegen oder wenn das Erreichen (bzw. Verfehlen) von Standards mit Belastungen verbunden ist, die zu unerwünschten Nebenwirkungen im Verhalten, Erleben oder in der Persönlichkeitsentwicklung des Lernenden führen.“
Desweiteren muß man unterscheiden zwischen einer Lern- und einer Leistungsstörung. „Eine Lernstörung liegt vor, wenn der Klient Gelegenheit hatte zu lernen, aber der Lernerfolg nicht gegeben ist. Eine Leistungsstörung liegt vor, wenn der Klient vor einer Forderung, die er aller Voraussicht nach bewältigen könnte, versagt.“
Im engeren Sinne sind Lernstörungen Störungen der Lernfähigkeit. Die Lernfähigkeit wird unter anderem bezeichnet als Teilaspekt intelligenten Verhaltens, aber auch als Fähigkeit, die interne Organisation von Wissen und informationsverarbeitenden Strategien effektiv auf Problemsituationen anzuwenden. Im Amerikanischen unterscheidet man zwischen „mental retardation“ (geistiger Zurückgebliebenheit) und „learning disabilities“ (Lernunfähigkeit). Bei den „learning disabilities“ schöpfen offenbar die informationsverarbeitenden Prozesse nicht deren „intellektuelle Fähigkeiten“ aus oder erreichen sie nicht. Es besteht also eine Diskrepanz zwischen der Lernfähigkeit und der Intelligenz.
Inhaltsverzeichnis
-
- Was heißt Lernstörung?
- Klassifikation von Lernstörungen
- Mögliche Ursachen von Lernstörungen
- Mangelndes Instruktionsverständnis
- Mangelnde Vorkenntnisse
- Mangelnde Lernmotivation
- Nicht ausreichende Lernzeit
- Mangelnde Unterrichtsqualität
- Ungünstiges Klassenklima
- Gestörte Beziehungen zwischen den Schülern
- Beeinträchtigungen im familiären Umfeld
- Der Einfluß von Medien
- Diagnostik und Intervention
- Instruktionsverständnis
- Vorkenntnisse
- Motivation
- Lernzeit
- Unterrichtsqualität
- Unterrichtsklima
- Beziehungen zwischen den Schülern
- Familiäres Umfeld
- Medien
- Spezielle Lernprobleme
- Lese-Rechtschreibschwierigkeiten (LRS)
- Mögliche Ursachen von Lese-Rechtschreibschwierigkeiten
- Diagnostik und Intervention von Lese-Rechtschreibschwierigkeiten
- Strukturanalyse einer Lern- und Leistungsstörung am Beispiel der Legasthenie
- Rechenschwierigkeiten
- Lese-Rechtschreibschwierigkeiten (LRS)
- Behandlung und Prävention
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Phänomen von Lernstörungen und untersucht deren Definition, Klassifikation, Ursachen, Diagnostik, Intervention sowie spezielle Lernprobleme. Die Arbeit beleuchtet die verschiedenen Faktoren, die zu Lernstörungen beitragen können, darunter mangelndes Instruktionsverständnis, fehlende Vorkenntnisse, mangelnde Lernmotivation und ungünstige Lernumgebungen.
- Definition und Klassifikation von Lernstörungen
- Ursachen und Faktoren von Lernstörungen
- Diagnostik und Intervention bei Lernstörungen
- Spezielle Lernprobleme wie Lese-Rechtschreibschwierigkeiten (LRS) und Rechenschwierigkeiten
- Behandlung und Prävention von Lernstörungen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der Definition des Begriffs "Lernstörung" und erläutert die verschiedenen Begriffsverständnisse und Klassifikationsmöglichkeiten. Dabei wird auch auf die Unterscheidung zwischen Lern- und Leistungsstörungen eingegangen. Des Weiteren werden die möglichen Ursachen von Lernstörungen näher beleuchtet, wobei die Arbeit zwischen internen, externen und moderierenden Bedingungen unterscheidet.
Kapitel zwei beleuchtet die Diagnostik und Intervention von Lernstörungen. Es werden verschiedene Aspekte wie das Instruktionsverständnis, Vorkenntnisse, Motivation, Lernzeit, Unterrichtsqualität, Unterrichtsklima, Beziehungen zwischen Schülern, familiäres Umfeld und der Einfluss von Medien behandelt.
Kapitel drei befasst sich mit speziellen Lernproblemen, insbesondere mit Lese-Rechtschreibschwierigkeiten (LRS) und Rechenschwierigkeiten. Es werden die möglichen Ursachen dieser Schwierigkeiten sowie die diagnostischen und interventiven Ansätze untersucht. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Strukturanalyse einer Lern- und Leistungsstörung am Beispiel der Legasthenie.
Schlüsselwörter
Lernstörung, Lernbehinderung, Leistungsversagen, Lernschwierigkeiten, Klassifikation, Ursachen, Instruktionsverständnis, Vorkenntnisse, Lernmotivation, Lernzeit, Unterrichtsqualität, Unterrichtsklima, Beziehungen zwischen Schülern, familiäres Umfeld, Medien, Diagnostik, Intervention, Lese-Rechtschreibschwierigkeiten (LRS), Legasthenie, Rechenschwierigkeiten, Behandlung, Prävention.
- Arbeit zitieren
- Anja Behr (Autor:in), 2001, Lernstörungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/23683