Die Bewegungswissenschaft ist eine wichtige Teildisziplin der Sportwissenschaft. Sie ist gleichermaßen grundlagen- und anwendungsorientiert. Allerdings sind Gegenstände von Wissenschaften immer unter einer bestimmten Perspektive zu betrachten. Es ist also nicht sinnvoll, von der einen Bewegungswissenschaft auszugehen, sondern von verschiedenen Betrachtungsweisen innerhalb der Bewegungswissenschaft.
Die Bewegungswissenschaft kann den Außen- oder den Innenaspekt von Bewegungen untersuchen. Ihr Ansatz kann ganzheitlich, empirisch-analytisch oder funktional sein. Diese Arbeit beschäftigt sich ausführlicher mit der fähigkeitsorientierten Betrachtungsweise von Bewegungen.
Dieser Ansatz richtet sich auf eine Kennzeichnung interner motorischer Leistungsvoraussetzungen und Erklärungen individueller Differenzen.
Die fähigkeitsorientierte Betrachtungsweise befasst sich mit der Beschreibung und Erklärung von individuellen motorischen Leistungsdifferenzen. Sie ist wissenschaftshistorisch aus einer Übernahme der zentralen Gedanken und Methoden der Differentiellen Psychologie entstanden.
Nachdem ich allgemein die theoretischen Grundlagen, insbesondere die Systematisierung von Motorikmerkmalen abgehandelt habe, komme ich in den folgenden Kapiteln ausführlicher zu den motorischen Fertigkeiten und den motorischen Basisfähigkeiten im Einzelnen.
Bevor ich dann auf die Forschungsmethoden der fähigkeitsorientierten Betrachtungsweise, die sportmotorischen Tests, näher eingehe, erkläre ich einige testtheoretische Grundlagen, ohne die diese Forschungsmethode dem Anspruch der Wissenschaftlichkeit nicht genügen könnte.
Zum Schluss stelle ich die Forschungsziele und den Forschungsstand dieser bewegungswissenschaftlichen Betrachtungsweise dar und erläutere einige Probleme und Kritikpunkte bezüglich dieses Ansatzes.
Am Ende der Arbeit sollte deutlich geworden sein, warum der fähigkeitsorientierte Ansatz trotz einiger nicht unwichtiger Kritikpunkte zu den einflussreichsten Betrachtungsweisen der Bewegungslehre des Sports gehört.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Allgemeiner Teil
- 3. Motorische Fertigkeiten („motor skills“)
- 4. Motorische Fähigkeiten („motor abilities“)
- 4.1. Ausdauerfähigkeiten
- 4.2. Kraftfähigkeiten
- 4.3. Koordinative Fähigkeiten
- 4.4. Schnelligkeitsfähigkeiten
- 4.5. Beweglichkeitsfähigkeiten
- 5. Forschungsmethodik: Sportmotorische Tests
- 5.1. Gütekriterien
- 5.1.1. Hauptgütekriterien
- 5.1.1.1. Objektivität
- 5.1.1.2. Reliabilität
- 5.1.1.3. Validität
- 5.1.2. Nebengütekriterien
- 5.2. Beispiel eines sportmotorischen Tests
- 5.3. Einzel- und Komplexdiagnostik
- 6. Forschungsziele und Forschungsstand
- 7. Probleme und Kritikpunkte
- 8. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der fähigkeitsorientierten Betrachtungsweise von Bewegungen in der Sportwissenschaft. Sie analysiert die theoretischen Grundlagen dieses Ansatzes, insbesondere die Systematisierung von Motorikmerkmalen, sowie die spezifischen motorischen Fähigkeiten und Fertigkeiten.
- Die Einteilung von Motorikmerkmalen in Fähigkeiten und Fertigkeiten.
- Die verschiedenen Dimensionen von motorischen Fähigkeiten, wie Ausdauer, Kraft, Koordination, Schnelligkeit und Beweglichkeit.
- Die Methoden der fähigkeitsorientierten Betrachtungsweise, insbesondere sportmotorische Tests.
- Die Forschungsziele und den aktuellen Forschungsstand der fähigkeitsorientierten Betrachtungsweise.
- Die Probleme und Kritikpunkte des Ansatzes.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der fähigkeitsorientierten Betrachtungsweise von Bewegungen ein und erläutert ihre Position innerhalb der Bewegungswissenschaft. Der zweite Teil behandelt die theoretischen Grundlagen, insbesondere die Systematisierung von Motorikmerkmalen. Die Kapitel 3 und 4 konzentrieren sich auf die Beschreibung von motorischen Fertigkeiten und Fähigkeiten. Kapitel 5 stellt die Forschungsmethodik, insbesondere sportmotorische Tests, vor und erläutert die relevanten testtheoretischen Grundlagen.
Schlüsselwörter
Fähigkeitsorientierte Betrachtungsweise, Bewegungswissenschaft, Motorik, Motorische Fertigkeiten, Motorische Fähigkeiten, Sportmotorische Tests, Objektivität, Reliabilität, Validität, Forschungsziele, Forschungsstand, Kritik.
- Arbeit zitieren
- Vanessa Schweppe (Autor:in), 2003, Fähigkeitsorientierung als empirisch-analytische Betrachtungsweise von Bewegungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/24461