Die Frage nach dem Einfluss des Sprachgebrauchs auf die Sprache wird noch heute diskutiert. Aber bereits im 17. Jahrhundert war diese Diskussion existent. Grammatiker wie Vaugelas machten die usage, also den Sprachgebrauch, zur entscheidenden Instanz in Grammatikfragen. Andere präsentierten Gegenentwürfe, die die usage ausklammern sollten und auf den Prinzipien der raison basierten. Eine der bekanntesten Grammatiken aus dieser Richtung ist die Grammaire générale et raisonnée von Antoine Arnauld und Claude Lancelot, welche Gegenstand dieses Buches ist. Zu Beginn werden die beiden Autoren kurz vorgestellt. Nach der Betrachtung des Vorworts der Grammatik im Bezug auf ihre Entstehung und ihren Anspruch an sich selbst werden die einzelnen Grammatikkapitel kurz zusammengefasst. Ein einzelnes Kapitel (Konjunktionen und Interjektionen) wird dabei in einem separaten Abschnitt detaillierter betrachtet. Abschließend soll in einer Zusammenfassung geklärt werden, ob die Grammatik ihre Ziele erreicht und ihrem Titel als Grammaire générale et raisonnée gerecht wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Autoren
- Antoine Arnauld
- Claude Lancelot
- Das Vorwort
- Der Inhalt
- Zeichen und Laute
- Lexik
- Beispielkapitel (Konjunktionen und Interjektionen)
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Grammaire générale et raisonnée von Antoine Arnauld und Claude Lancelot. Sie beleuchtet die Entstehung der Grammatik, untersucht das Vorwort und die zentralen Inhalte, betrachtet ein Beispielkapitel detailliert und bewertet letztendlich die Grammatik anhand ihrer eigenen Anspruch als Grammaire générale et raisonnée.
- Die Rolle von usage und raison in der Sprachwissenschaft des 17. Jahrhunderts
- Die Kritik an der traditionellen Grammatik und die Suche nach einer allgemeingültigen Sprachtheorie
- Die Bedeutung der Grammaire générale et raisonnée als Meilenstein in der Entwicklung der Sprachwissenschaft
- Die Anwendung sprachwissenschaftlicher Prinzipien auf die französische Sprache
- Die Frage nach der Eignung der Grammatik als "allgemeine" und "vernünftige" Grammatik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Grammaire générale et raisonnée im Kontext der Sprachdiskussion des 17. Jahrhunderts vor. Sie erläutert die unterschiedlichen Ansätze von usage und raison und definiert den Fokus der vorliegenden Arbeit.
Das Kapitel "Die Autoren" gibt einen kurzen Einblick in die Lebensläufe von Antoine Arnauld und Claude Lancelot, wobei die Schwerpunkte auf ihre akademischen Karrieren und die jeweilige Rolle bei der Entstehung der Grammaire générale et raisonnée liegen.
Das Kapitel "Das Vorwort" untersucht die Entstehung der Grammatik. Es erläutert die Intentionen der Autoren und stellt die Abgrenzung zur traditionellen Grammatik dar, die sich stark auf den Sprachgebrauch (usage) fokussierte.
"Der Inhalt" stellt die zentralen Themen der Grammaire générale et raisonnée vor. Er beleuchtet die Kapitel "Zeichen und Laute" und "Lexik", die grundlegende Prinzipien der Sprachwissenschaft erläutern.
Das Kapitel "Beispielkapitel (Konjunktionen und Interjektionen)" analysiert ausführlich ein Kapitel der Grammatik und zeigt anhand der Analyse von Konjunktionen und Interjektionen die praktischen Anwendungen der in der Grammatik dargestellten Prinzipien.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Arbeit sind Grammaire générale et raisonnée, Antoine Arnauld, Claude Lancelot, usage, raison, Sprachtheorie, Sprachwissenschaft, französische Sprache, traditionelle Grammatik, allgemeine Grammatik, vernünftige Grammatik.
- Quote paper
- Bachelor of Arts Bernd Leiendecker (Author), 2004, Raison statt Usage - Die "Grammaire générale et raisonnée", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/25625