In der Politikwissenschaft sind die Betrachtungen von sozialen Konflikten ein wichtiger
Bestandteil zum Verständnis wichtiger gesellschaftlicher Abläufe. In der Soziologie und
der Psycholo gie gibt es eine andere Bedeutung für soziale Konflikte. Bei der folgenden
Arbeit werden Konflikte nur auf gesellschaftlicher Ebene betrachtet. Ich werde versuchen
anhand von zwei Theoretiker die sozialen Konflikte zu erläutern, die gesellschaftsbildend
sind. Bei diesem Verständnis von sozialen Konflikten stehen sich meist Gruppen
gegenüber und nicht einzelne Personen.
Von Konflikten wird auch gesprochen, wenn es um nur kurz andauernde Streitigkeiten in
Zweierbeziehungen geht, wie sie zum Beispiel zwischen Ehepartnern, Freunden oder
Kollegen. Diese Art von Konflikten sollen in dieser Arbeit nicht betrachtet werden.
In meiner Arbeit möchte ich den Konfliktbegriff auf der Grundlage von Karl Marx und
Georg Simmel erläutern und ihre Theorien dann miteinander vergleichen.
Die Konflikttheorie hat eine lange Tradition. Anknüpfend an viele Vordenker soll der
Fokus der Arbeit vor allem bei Karl Marx und Georg Simmel liegen. Beide Theoretiker symbolisieren den Anfang der modernen Konflikttheorie. Sie haben sehr unterschiedliche
Betrachtungen zum Thema soziale Konflikte, obwohl sie beide fast zur selben Zeit lebten.
Da Karl Marx der Ältere der beiden ist, sind seine Schriften früher als die von Georg
Simmel erschienen. Georg Simmel geht an einigen Stellen seiner Werke auch auf Karl
Marx ein.
Es soll in der Arbeit erklärt werden, dass für Karl Marx der Konflikt etwas Negatives ist.
Nach Marx tritt der Konflikt immer dort auf, wo auch Unterdrückung ist. Das Endziel für
Marx ist, dass es eine klassenlose und konfliktfreie Gesellschaft gibt.
Für Simmel ist der Konflikt etwas Wichtiges in der Gesellschaft. Der Konflikt ist auf allen
Ebenen der Gesellschaft zu finden. Er ist „vergesellschaftlicht“.
Beim Vergleich der Theorien soll beleuchtet werden, welche Formen von Konflikten es bei
beiden gibt und welche Rolle die Gesellschaft spielt. [...]
Gliederung
1. Einleitung
2. Der Begriff des sozialen Konfliktes
3. Die Geschichte der Konflikttheorie
4. Konflikttheorie nach Karl Marx
4.1. Zur Person Karl Marx und seinem historischen Hintergrund
4.2. Der Konfliktbegriff bei Karl Marx
5. Die Konflikttheorie nach Georg Simmel
5.1. Zur Person Georg Simmel und seinem historischen Hintergrund
5.2. Der Konfliktbegriff bei Georg Simmel
6. Vergleich der Theorien von Marx und Simmel
7. Schlussbetrachtung
8. Literatur
9. Internetrecherche
1. Einleitung
In der Politikwissenschaft sind die Betrachtungen von sozialen Konflikten ein wichtiger Bestandteil zum Verständnis wichtiger gesellschaftlicher Abläufe. In der Soziologie und der Psychologie gibt es eine andere Bedeutung für soziale Konflikte. Bei der folgenden Arbeit werden Konflikte nur auf gesellschaftlicher Ebene betrachtet. Ich werde versuchen anhand von zwei Theoretiker die sozialen Konflikte zu erläutern, die gesellschaftsbildend sind. Bei diesem Verständnis von sozialen Konflikten stehen sich meist Gruppen gegenüber und nicht einzelne Personen.
Von Konflikten wird auch gesprochen, wenn es um nur kurz andauernde Streitigkeiten in Zweierbeziehungen geht, wie sie zum Beispiel zwischen Ehepartnern, Freunden oder Kollegen. Diese Art von Konflikten sollen in dieser Arbeit nicht betrachtet werden.
In meiner Arbeit möchte ich den Konfliktbegriff auf der Grundlage von Karl Marx und Georg Simmel erläutern und ihre Theorien dann miteinander vergleichen.
Die Konflikttheorie hat eine lange Tradition. Anknüpfend an viele Vordenker soll der Fokus der Arbeit vor allem bei Karl Marx und Georg Simmel liegen. Beide Theoretiker symbolisieren den Anfang der modernen Konflikttheorie. Sie haben sehr unterschiedliche Betrachtungen zum Thema soziale Konflikte, obwohl sie beide fast zur selben Zeit lebten. Da Karl Marx der Ältere der beiden ist, sind seine Schriften früher als die von Georg Simmel erschienen. Georg Simmel geht an einigen Stellen seiner Werke auch auf Karl Marx ein.
Es soll in der Arbeit erklärt werden, dass für Karl Marx der Konflikt etwas Negatives ist. Nach Marx tritt der Konflikt immer dort auf, wo auch Unterdrückung ist. Das Endziel für Marx ist, dass es eine klassenlose und konfliktfreie Gesellschaft gibt.
Für Simmel ist der Konflikt etwas Wichtiges in der Gesellschaft. Der Konflikt ist auf allen Ebenen der Gesellschaft zu finden. Er ist „vergesellschaftlicht“.
Beim Vergleich der Theorien soll beleuchtet werden, welche Formen von Konflikten es bei beiden gibt und welche Rolle die Gesellschaft spielt.
2. Der Begriff des sozialen Konfliktes
Es ist den Theoretikern immer wieder schwer gefallen, den Konfliktbegriff genau zu definieren. In der Politikwissenschaft findet man den Konfliktbegriff in Bezug auf Auseinandersetzungen zwischen Nationen, Regionen oder Völkergruppen. Diese Auseinandersetzungen sind in Form von Kriegen, Verhandlungen oder militärischer Abschreckung mit oft einer sehr langen Dauer aufgetreten. Von Konflikten wird aber auch gesprochen, wenn es um Auseinandersetzungen zwischen Personengruppen geht. Zum Beispiel, wenn sich Arbeitgeber und Gewerkschaften bei Tarifverhandlungen um den jeweils als besser erachteten Abschluss streiten.
In einem politischen Wörterbuch findet man unter dem Begriff Konflikt: „Gegensatz zwischen Interessen und der daraus resultierende Streit zwischen Gruppen, Institutionen oder Staaten.“[1]
Es gibt zwei grundsätzlich unterschiedliche Einschätzungen über den sozialen Konflikt. Bei den marxistisch beeinflussten Theorien geht man davon aus, dass die Beseitigung des sozialen Konfliktes das Ziel der Politik ist. Diese wird hauptsächlich durch Änderung der Wirtschaftsform angesehen. Liberale Ansätze gehen davon aus, dass es in jeder Gesellschaftsform Konflikte gibt. Hier sind die staatlichen Institutionen für die Regelung der Konflikte zuständig.
Der Konfliktbegriff gehört zu den Grundbegriffen der Sozialwissenschaft[2]. Er wurde meist nicht eindeutig definiert, weil die Definition solcher Grundbegriffe in der Regel davon abhängt, aus welcher theoretischen Perspektive und mit welchen Erkenntnisinteressen der Begriff verwendet wird.
Vorrangig werden soziale Konflikte in der Soziologie betrachtet. Aber nicht nur in der Soziologie spielt der Konfliktbegriff eine große Rolle, sondern auch in der Politikwissenschaft. Mit sozialen Konflikten ist in der Politikwissenschaft oft gemeint, mehr Demokratie, Fortschritt oder einfach der Wille, die wissenschaftliche Theoriebildung an politischen Zielen zu orientieren.
Unter Konflikten versteht man in der Regel ein Spannungsverhältnis zwischen zwei sozialen Einheiten. Der politische Konflikt ist demnach dann gegeben, wenn die Akteure entweder an politische Symbolwelten und Interpretationsmuster appellieren oder durch ihre Rollenzuweisung auf Machtaustrag in den Entscheidungsgängen des politischen Systems festgelegt sind.[3]Dennoch ist nicht jede Verstimmung zwischen Parteien als politischer Konflikt zu bezeichnen. In den meisten Gesellschaftstheorien ist zu erkennen, dass Konflikte als Beziehung zwischen sozialen Gruppen analysiert werden.
3. Die Geschichte der Konflikttheorie
In der vorneuzeitlichen Philosophie wurde die Neigung der Menschen zu Streit, Kampf und Auseinandersetzung meist als Gefährdung des inneren Friedens und der Moral gesehen. Die Gefahr des inneren Krieges oder des Auseinanderbrechens der gesellschaftlichen Gemeinschaft erlaubte es nicht, Konflikte und Auseinandersetzungen als selbstverständlich anzunehmen.[4]Es wurde nicht als normale und legitime Form des Handelns gesehen. Mit dem Säkularisierungsprozess der Renaissance, wo Politik und Geschichte von der unmittelbaren Anbindung an religiöse und moralische Gebote gelöst und allmählich einer eigenen Gesetzmäßigkeit unterstellt wurden, änderte sich auch die Sichtweise der sozialen Konflikte. Im Werk von Machiavelli[5]werden Politik und Kriegsführung als ein rationales und weltliches Unternehmen dargestellt. Der Gewinn und die Organisation politischer und militärischer Macht erfordert stattdessen nicht selten gerade die Missachtung von Recht, Moral und Sitte. Die Freisetzung des politischen Handelns von moralischen und normativen Geboten in Machiavellis Werk ermöglichte einen neuen Blickwinkel auf soziale Konflikte. Konflikthandeln wird als eigengesetzliche Sphäre gesehen, die allein den Regeln strategischer Rationalität unterworfen ist und eine empirische – historische Behandlung erfordert. Damit wurde der Grundstein für eine theoretische Tradition gelegt. Die Konflikte wurden als strategische Spiele zwischen rationalen Akteuren gesehen. Die Analyse der formalen Rationalität des Konflikthandelns wurde in den Mittelpunkt gestellt.
Ein weiterer ideengeschichtlicher Ausgangspunkt für die Konflikttheorie wird mit der politischen Philosophie von Thomas Hobbes[6]gesetzt. Er ist beeinflusst von den Erfahrungen des englischen Bürgerkrieges um die Mitte des siebzehnten Jahrhunderts. Der ständige Wechsel der zentralen Autorität in diesen Bürgerkriegen bildete den Hintergrund für Hobbes Vorstellung von einem Naturzustand[7]. Hobbes` Annahme von Machtstreben und Eigennutz als konfliktträchtiger Grund des Menschen ist dabei für das konflikttheoretische Denken ebenso folgenreich wie seine Idee des Herrschaftsvertrages[8]. Mit der Entgegensetzung von anarchischem Naturzustand und sozialer Ordnung hat Hobbes einen analytischen Rahmen vorgegeben, den die moderne Gesellschaftstheorie und politische Philosophie bisher nur selten verlassen hat.
[...]
[1]Aus: Kleines Politik – Lexikon. S.
[2]Thorsten Bonacker: Sozialwissenschaftliche Konflikttheorien – Einleitung und Überblick. S.
[3]Rainer Prätorius: Konflikt .In: Handbuch Politikwissenschaft S.
[4] Günter Endruweit: Moderne Theorien der Soziologie S.
[5]Machiavelli: 1469 –
[6]Thomas Hobbes: 1588 -
[7]Im Naturzustand suchen die Individuen ihre Bedürfnisse nach Macht und Eigennutz ungehemmt zu verwirklichen. Es ist eine Situation, in der das Leben einsam, arm, elend, brutal, und kurz ist. In diesem Zustand chaotischer Gewalttätigkeit ist es für alle besser, auf einen Teil ihrer natürlichen Freiheit zu verzichten und sich irgendeiner zentralen Autorität, Dem „Leviathan“ unterzuordnen.
[8]Herrschaftsvertrag: Er ermöglicht die Überwindung des anarchischen Naturzustandes. Nicht die moralische Verpflichtung auf göttliche Gebote, sondern die Vernünftige Wahrnehmung der eigenen Interessen bringt die Individuen dazu, sich der souveränen Herrschaft des Staates zu unterwerfen.
- Arbeit zitieren
- Sabine Kosler (Autor:in), 2004, Konflikttheorien von Karl Marx und Georg Simmel im Vergleich, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/25628
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