Ein allgemeines Kennzeichen von Wissenschaft ist u.a. die „die Suche nach Antworten, also einem Streben nach Erkenntnissen“ (Wöhe 2000, S. 23). Diese Erkenntnisse gewinnt man durch die Anwendung bestimmter Forschungsmethoden. Wissenschaft kann in den verschiedensten Bereichen des Lebens stattfinden, was anhand der differierenden wissenschaftlichen Studiengänge an Universitäten oder auch durch die vielen Forschungserfolge bspw. in der Medizin oder der Biologie nachgewiesen werden kann. Darüber hinaus kann sie auf unterschiedlichste Art betrieben werden.
Jedoch befaßt sich diese Hausarbeit nicht mit dem Thema ‘Wissenschaft’ an sich, sondern im Fokus des Interesses befindet sich die Wissenschaftstheorie. Im Mittelpunkt steht also die Wissenschaft über die Wissenschaft.
Wissenschaftstheorie wird als eine „Metatheorie der Wissenschaft (..) definiert; denn ihr Untersuchungsgegenstand ist nicht die Realität bzw. die reale Welt selbst, sondern die Wissenschaft an sich und für sich“ (Wenturis/Van hove/Dreier 1992, S. 48).
Exemplarisch werden dem Leser im anschließenden Teil dieser Arbeit (2. Kapitel) zwei unterschiedliche Wissenschaftsansätze präsentiert, um somit einen Eindruck zu vermitteln, auf welch unterschiedlicher Art und Weise Wissenschaft betrieben werden kann. Diese Arbeit hat nicht den Anspruch auf Vollständigkeit hinsichtlich der Wissenschaftsansätze, d.h. es wird lediglich eine Auswahl getroffen, um auf wesentliche Dinge im Wissenschaftsprozeß hinzuweisen. In der Realität hingegen gibt es noch weitere Ansätze, die ebenfalls Beachtung im Wissenschaftsprozeß haben und trotzdem kein Bestandteil dieser Arbeit sind.
Die zentralen Wissenschaftsansätze dieses Werks sind der Kritische Rationalismus basierend auf Karl R. Popper (Kapitel 2.1) und der ‘Paradigmatische’ Wissenschaftsansatz von Thomas S. Kuhn (Kapitel 2.2).
Inhaltsverzeichnis:
1. Problemstellung
2. Darstellung und Beschreibung von Wissenschaftsansätzen
2.1 Kritischer Rationalismus von Karl R. Popper
2.2 ‘Paradigmatischer Wissenschaftsansatz’ von Thomas S. Kuhn
2.2.1 Erklärung des Paradigmabegriffs
2.2.2 Eigentliche Darstellung des Wissenschaftsansatzes
3. Vergleich der betrachteten Wissenschaftsansätze vor dem Hintergrund der Rolle der normalen Wissenschaft
4. Literaturverzeichnis
1. Problemstellung
Ein allgemeines Kennzeichen von Wissenschaft ist u.a. die „die Suche nach Antworten, also einem Streben nach Erkenntnissen“ (Wöhe 2000, S. 23). Diese Erkenntnisse gewinnt man durch die Anwendung bestimmter Forschungsmethoden. Wissenschaft kann in den verschiedensten Bereichen des Lebens stattfinden, was anhand der differierenden wissenschaftlichen Studiengänge an Universitäten oder auch durch die vielen Forschungserfolge bspw. in der Medizin oder der Biologie nachgewiesen werden kann. Darüber hinaus kann sie auf unterschiedlichste Art betrieben werden.
Jedoch befaßt sich diese Hausarbeit nicht mit dem Thema ‘Wissenschaft’ an sich, sondern im Fokus des Interesses befindet sich die Wissenschaftstheorie. Im Mittelpunkt steht also die Wissenschaft über die Wissenschaft.
Wissenschaftstheorie wird als eine „Metatheorie der Wissenschaft (..) definiert; denn ihr Untersuchungsgegenstand ist nicht die Realität bzw. die reale Welt selbst, sondern die Wissenschaft an sich und für sich“ (Wenturis/Van hove/Dreier 1992, S. 48).
Exemplarisch werden dem Leser im anschließenden Teil dieser Arbeit (2. Kapitel) zwei unterschiedliche Wissenschaftsansätze präsentiert, um somit einen Eindruck zu vermitteln, auf welch unterschiedlicher Art und Weise Wissenschaft betrieben werden kann. Diese Arbeit hat nicht den Anspruch auf Vollständigkeit hinsichtlich der Wissenschaftsansätze, d.h. es wird lediglich eine Auswahl getroffen, um auf wesentliche Dinge im Wissenschaftsprozeß hinzuweisen. In der Realität hingegen gibt es noch weitere Ansätze, die ebenfalls Beachtung im Wissenschaftsprozeß haben und trotzdem kein Bestandteil dieser Arbeit sind.
Die zentralen Wissenschaftsansätze dieses Werks sind der Kritische Rationalismus basierend auf Karl R. Popper (Kapitel 2.1) und der ‘Paradigmatische’ Wissenschaftsansatz von Thomas S. Kuhn (Kapitel 2.2).
Beide Ansätze werden zunächst getrennt voneinander dargestellt und ausführlich beschrieben. Es wird auf bestimmte wichtige Merkmale explizit hingewiesen, insbesondere beim ‘Paradigmatischen’ Wissenschaftsansatz. Zu Beginn wird erst der Begriff des Paradigmas erklärt (Kapitel 2.2.1), der im Rahmen dieses Ansatzes eine zentrale Rolle einnimmt. Dies erscheint als sinnvoll, damit dem Leser der Zugang zur Darstellung des Ansatzes erleichtert wird. Nachdem dies geschehen ist, folgt dann eine detaillierte Deskription (Kapitel 2.2.2).
Angliedernd an diesen Punkt wird in Kapitel 3 ein Versuch unternommen, die beiden differierenden Ansätze miteinander zu vergleichen. Diese Wissenschaftskonzepte werden auf mögliche Gemeinsamkeiten und auf einschneidende Unterschiede hin untersucht. Durch den Vergleich wird besonders die Bedeutung der Rolle der normalen Wissenschaft beleuchtet. An dieser Stelle ist zu erwähnen, daß auf eine nochmalige genaue Beschreibung der normalen Wissenschaft verzichtet wird, weil dies schon ein Bestandteil von Kapitel 2.2.2 ist. Dort wird der Wissenschaftsansatz von Thomas S. Kuhn schon thematisiert und eine explizite Darstellung vorweggenommen, so daß an dieser Stelle darauf verzichtet werden kann.
2. Darstellung und Beschreibung von Wissenschaftsansätzen
2.1. Kritischer Rationalismus von Karl R. Popper
Als Ausgangspunkt des Wissenschaftsansatzes (Kritischer Rationalismus) von Karl R. Popper steht das Problem. Darunter ist eine Situation zu verstehen, in der unser vermeintliches - zur Zeit noch nicht falsifiziertes - Wissen u.a. mit den beobachteten Tatsachen im Widerspruch steht. Die Beobachtungen selbst werden nur als Enthüllung dieses Sachverhaltes gesehen. Sie sind insofern höchstens als Ausgangsbasis zu werten (vgl. Ritsert 1996, S. 108-109).
Um nun an entsprechende Lösungen zu gelangen, werden „kühne und spekulative Vermutungen“ (Chalmers 2001, S. 57) aufgestellt. Damit sie den wissenschaftlichen Maßgaben genüge leisten, müssen sie eine grundlegende Bedingung erfüllen: „Eine Hypothese muss, soll sie einen Beitrag zur Wissenschaft leisten, falsifizierbar [widerlegbar] sein“ (ebenda, 2001, S. 53). Die Art und Weise, wie man letztendlich zu diesen Vermutungen oder Hypothesen kommt, spielt innerhalb dieses Wissenschaftsansatzes keine Rolle, weil „dies immer ein induktiver Prozeß ist und Induktion mit Wissenschaft nichts zu tun hat“ (Druwe 1995, S. 35). Vielmehr handelt es sich hier um einen Vorgang von „psychologischer Natur“ (Wenturis/ Van hove/Dreier 1992, S. 111), der u.a. Zufall oder Intuition integriert (vgl. Druwe 1995, S. 368-369).
Existiert letztlich nun eine Hypothese, so muß sie strengen Tests (kritischen Methoden) unterworfen werden. Diese Tests zielen nicht darauf ab, diese Vermutung zu beweisen oder anders ausgedrückt, sie als wahr darstehen zu lassen (verifizieren). Das Hauptaugenmerk des Forschers liegt darin zu versuchen, diese Hypothesen zu widerlegen. Ein „(logisch unmöglicher) Versuch eines Beweises von Hypothesen und Theorien“ (Lamneck 1993, S. 98) wird somit folglich nicht unternommen (vgl. Wenturis/ Van hove/Dreier 1992, S. 110-112).
Um nämlich zu beweisen, daß eine Hypothese endgültig als wahr angesehen werden kann, ist es erforderlich, alle Fälle bei der Beweisführung heranzuziehen. Diese Tatsache widerstrebt aber dem menschlichen Individuum. Es liegt in der Natur des Menschen, daß immer nur eine begrenzte Anzahl getestet werden kann. Die Folge daraus ist, daß ein logisch falscher (Induktions-) Schluß gezogen wird (vgl. Druwe 1995, S. 35-37).
Damit eine Hypothese, wie oben schon erwähnt, überprüft und gegebenenfalls falsifiziert oder bewährt werden kann, darf sie sich nicht als immunisiert darstellen, d.h. „es muß möglich sein, sie tatsächlich anhand von der Realität, der Erfahrung zu überprüfen“ (ebenda, S. 36). Das konkrete „experimentum crucis“ (Popper 1994, S. 222) erfolgt mit Hilfe von Basissätzen. Diese Sätze werden gebraucht, um „eine Theorie falsifizierbar bzw. empirisch nennen zu können und wir brauchen sie zur Bewährung von falsifizierbaren Hypothesen bzw. zur Falsifikation von Theorien“ (ebenda, S. 66). Signifikant in diesem Zusammenhang ist, daß diese Basissätze durch Konvention anerkannt werden müssen, weil sonst „die Überprüfung überhaupt kein Ergebnis“(ebenda, S. 69) hat.
Aus einer Hypothese (Allaussage) wird deduktiv eine Konklusion gezogen. Stellt es sich heraus, daß diese Konklusion bzw. die Hypothese im Widerspruch zu den Basissätzen steht, folgt die Falsifizierung der Vermutung. Ist das Gegenteil der Fall, so hat sich die Vermutung vorläufig bewährt. Eine spätere Verwerfung ist aber nicht ausgeschlossen. Jeder auftretende Fall, der nicht widerspruchsfrei zu der gemachten Allaussage steht, zieht eine Falsifizierung nach sich. Die entsprechende Hypothese muß folglich aus dem Wissenschaftsgeschehen ausgeschlossen werden (vgl. Druwe 1995, S. 35-37 und S. 368-369).
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- Arbeit zitieren
- Jens Grauenhorst (Autor:in), 2002, Vergleich der Wissenschaftsansätze von Karl R. Popper und Thomas S. Kuhn unter besonderer Berücksichtigung der normalen Wissenschaft, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/25696
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