In unserer globalisierten Gesellschaft ist die Konfrontation mit anderen Kulturen zur Normalität geworden. Trotz dieses kulturellen Nebeneinanders erweisen sich jedoch Abwehrmuster gegenüber Fremden, d.h. Stereotype und Vorurteile, als äußerst rigide und stabil. In Stereotypen spiegelt sich das Wissen und die soziale Erfahrung einer konkreten Gemeinschaft wieder. Dieses Wissen nun wird über Generationen weiter gegeben. Stereotypen werden nicht ständig verifiziert und verändert, sondern oft selbst nach häufiger Nichtbestätigung so aufgenommen wie sie der Betrachter verinnerlicht hat. Sie sind von persönlichen Erfahrungen relativ unabhängig, auch wenn sich die zugrundeliegenden Tatbestände verändert haben. Stereotypen gehören zum geteilten Wissen einer Gruppe.
Man sollte an dieser Stelle erwähnen, dass Stereotype oft aus ,,zweiter Hand" und zweifelhaften Quellen übernommen werden. Vorstellungen über andere Nationen und einzelne Personen werden durch spektakulär aufgemachte Massenmedien vermittelt, so dass der Zuschauer sich oft gar keine eigenen Vorstellungen machen kann, da ihm im Prinzip schon eine Meinung mitgegeben wird. Mit stereotypen Sprüchen ersetzt man oft das Unwissen und den Mangel an Erfahrungen. Wir haben gesehen, dass die Auto- und Heterostereotype eine wesentliche Rolle in der Kristallisierung der Meinung über andere Menschen spielen. Sie können als Grund der Fremdenfeindlichkeit dienen.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Stereotypenforschung
- Was ist ein Stereotyp? - Begriffserklärung
- Nationale Stereotypen
- Visuelle Stereotypen
- Stereotyp der Polnischen Wirtschaft
- Stereotyp der „edle Pole“ und die „schöne Polin“
- Polen und Deutschland - Gegenseitige Wahrnehmung
- Die Deutschen über Polen und die Polen
- Deutschland und die Deutschen in den Augen der Polen
- Polenwitze
- Witze als Träger der Stereotype
- Nationalstereotypen im Witz
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Entstehung und Persistenz von Stereotypen über Polen in Deutschland. Das Ziel ist es, die historischen und gegenwärtigen Ursachen für das anhaltende Bild Polens als ein zurückgebliebenes Land zu untersuchen.
- Historische Prägungen von Stereotypen
- Nationale Stereotype und ihre Wirkung auf die Wahrnehmung
- Der Einfluss von Massenmedien und Sprache
- Die Rolle von Polenwitzen als Stereotypenträger
- Die Bedeutung der Gegenseitigen Wahrnehmung zwischen Polen und Deutschland
Zusammenfassung der Kapitel
- Das Vorwort beleuchtet die allgegenwärtige Konfrontation mit anderen Kulturen in unserer globalisierten Gesellschaft und führt den Begriff des Stereotyps ein, der in dieser Arbeit im Mittelpunkt steht.
- Kapitel 2.1 bietet eine umfassende Begriffserklärung des Stereotyps, beleuchtet seine Merkmale und untersucht die unterschiedlichen Perspektiven auf den Begriff aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen. Kapitel 2.2 bis 2.5 erörtern verschiedene Formen von Stereotypen, insbesondere nationale Stereotype, und gehen auf das Stereotyp der Polnischen Wirtschaft und das Stereotyp der "edle Pole" und die "schöne Polin" ein.
- Kapitel 3 untersucht die gegenseitige Wahrnehmung zwischen Polen und Deutschland. Es wird die Sichtweise der Deutschen auf Polen und die Polen sowie die Sichtweise der Polen auf Deutschland und die Deutschen beleuchtet.
- Kapitel 4.1 und 4.2 analysieren Polenwitze als Träger von Stereotypen und erforschen, wie Nationalstereotypen in Witzen transportiert werden.
Schlüsselwörter
Stereotypen, Nationale Stereotype, Polen, Deutschland, Gegenseitige Wahrnehmung, Polenwitze, Kultur, Geschichte, Sprache, Massenmedien, Fremdenfeindlichkeit, Vorurteile.
- Arbeit zitieren
- Justyna Hoffman (Autor:in), 2008, Stereotypenforschung am Beispiel von Polenwitzen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/263698