Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933 erlebte Deutschland eine allumfassende Revolution. Sie erstreckte sich sowohl über die Politik, als auch über alle Bereiche der deutschen Kultur. Um die Überzeugungen und den Willen der Nationalsozialisten dem Volk näher zu bringen, wurde eine Ästhetisierung der Politik betrieben, welches Walter Benjamin in seiner Schrift „Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit“ beschrieb. Mit Hitler als sympathischen Führer einer aufstrebenden Nation gelang es ihnen, den Nationalsozialismus in den Alltag jedes Deutschen zu bringen und die Massen zu mobilisieren. Dabei verwendeten sie Elemente des Faschismus und führten somit auch eine neue Kultur ein, die sich auch Jahrzehnte danach in die Köpfe der Weltbevölkerung einprägte. Hakenkreuz, stählerne Arier, Menschenmassen, welche den Arm zum Hitlergruß heben sind erste Assoziationen, die man mit der Nazi Kultur verbindet.
In dieser Arbeit wird die Ästhetisierung der Politik in der Filmkunst näher betrachtet. Leni Riefenstahls „Triumph des Willens“ ist hierbei als definierendes Objekt zu sehen: Riefenstahl war es, die die Ideale und Ideen der Nationalsozialisten auf der Leinwand darstellte und damit ihren Beitrag zu ihrer Realisierung leistete. Ihre Dokumentation der beeindruckenden Inszenierung des sechsten Reichsparteitages der NSDAP in Nürnberg gilt bis heute als ein kontrovers diskutierter Streifen revolutionärer Aufnahmetechnik. Ziel dieser Arbeit soll es sein, die Ästhetisierung der Politik im dritten Reich zu betrachten sowie die Präsenz der nationalsozialistischen Ästhetik im wichtigsten Massenmedium des 20.Jh., des
Films, darzustellen anhand von „Triumph des Willens“ ihren Einfluss bzw. ihr
Gegenspiel mit der politischen Realität zu reflektieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die faschistische Ästhetik des Dritten Reichs
- Walter Benjamins Ausführungen zur Ästhetisierung der Politik
- Leni Riefenstahls „Triumph des Willens“. Ein Propagandafilm?
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Ästhetisierung der Politik im Dritten Reich und untersucht, wie diese im Film, insbesondere in Leni Riefenstahls "Triumph des Willens", umgesetzt wurde. Die Arbeit analysiert den Einfluss der nationalsozialistischen Ästhetik auf die Massen und beleuchtet die Verbindung zwischen politischer Realität und filmischer Darstellung.
- Die Ästhetisierung der Politik im Dritten Reich
- Walter Benjamins Analyse der Ästhetisierung der Politik
- Die Rolle von "Triumph des Willens" als Propagandafilm
- Der Einfluss der nationalsozialistischen Ästhetik auf die Massen
- Die Verbindung zwischen politischer Realität und filmischer Darstellung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Das Kapitel stellt den Kontext der Arbeit vor und führt in die Thematik der faschistischen Ästhetik im Dritten Reich ein. Es beleuchtet die Machtergreifung der Nationalsozialisten und die allumfassende Revolution in Politik und Kultur, die sich daraus ergab. Die Bedeutung der Ästhetisierung der Politik für die Mobilisierung der Massen wird hervorgehoben, wobei auf Walter Benjamins Analyse der Ästhetisierung der Politik eingegangen wird.
- Die faschistische Ästhetik des Dritten Reichs: Dieses Kapitel betrachtet die faschistische Ästhetik des Dritten Reichs im Detail. Es erläutert den Begriff der Ästhetik und seine Anwendung im Nationalsozialismus, wobei die „Verschönerung“ als Manipulationsinstrument zur Erzeugung positiver Reaktionen beim Rezipienten hervorgehoben wird. Es wird gezeigt, wie die NSDAP mithilfe einer allumfassenden Ästhetisierung des Alltags die Massen für ihre Ideologie gewinnen konnte. Die Rolle von Hitler als Leitfigur, die Rückbesinnung auf germanische Tugenden und Traditionen und die Schaffung eines Feindbildes werden in Bezug auf die Etablierung eines neuen Gemeinschaftsgefühls analysiert. Der Abschnitt beleuchtet auch das Kunstverständnis der Nationalsozialisten, das von Schönheit und Perfektion geprägt war und Ideale der klassischen Antike wieder aufgriff. Die idealisierten Darstellungen von arischen Männern und Frauen, sowie die Betonung von Stärke und Kraft werden beschrieben. Der Einfluss der Massenmedien auf die Verbreitung der nationalsozialistischen Kunst und Ideologie wird ebenfalls behandelt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Ästhetisierung der Politik, faschistische Ästhetik, Propagandafilm, Leni Riefenstahl, "Triumph des Willens", Nationalsozialismus, Massenmobilisierung, Walter Benjamin, idealisierte Darstellungen, Massenmedien.
- Arbeit zitieren
- Dilek Özyildirim (Autor:in), 2013, Faschistische Ästhetiken in der Realität und im Film., München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/264723