Der internationale Warenhandel gewinnt im Zuge der Globalisierung eine immer größere Bedeutung. Unternehmen, die auf dem internationalen Markt auftreten und ihre Waren weltweit anbieten, verlassen den eigenen Rechtsraum und können mit einer für sie fremden Rechtsordnung konfrontiert werden. Die vielen unterschiedlichen nationalen Rechtsordnungen schaffen allerdings Probleme und führen zu Handelshemmnissen. Dabei sind höhere Transaktionskosten, Chancenungleichheit bei Vertragsverhandlungen sowie Rechtsunsicherheiten nur einige davon.
Um internationale Kaufgeschäfte zu erleichtern und vereinfachen, gab es bereits in den 1920er Jahren Bemühungen ein einheitliches Recht für den internationalen Warenhandel zu schaffen, welches an die Stelle der nationalen Vorschriften treten sollte.
Das Übereinkommen der Vereinten Nationen über Verträge über den internationalen Warenkauf aus dem Jahr 1980, oder abgekürzt auch als UN-Kaufrecht oder CISG bekannt, ist als das Ergebnis dieser Bemühungen anzusehen und soll Thema der vorliegenden Arbeit sein.
Zu Beginn wird zunächst das UN-Kaufrecht vorgestellt, indem auf seine Entstehungsgeschichte, seinen Anwendungsbereich sowie einige Vorschriften und die Regelungslücken eingegangen wird. Es erfolgt anschließend einenZusammenfassung, in der die Vor- und Nachteile des Übereinkommens genannt werden.
Der Hauptteil dieser Arbeit beschäftigt sich mit der Bedeutung des UN-Kaufrechts, insbesondere für das Europäische Vertragsrecht.
Ziel ist es zu veranschaulichen, inwieweit das UN-Kaufrecht ein Muster für das EU-Vertragsrecht ist.
Dazu wird zunächst erläutert was unter dem EU-Vertragsrecht fällt und als Teil von diesem soll die Verbrauchsgüterkaufkaufrichtlinie aus dem Jahr 1999 dabei als erstes Beispiel dazu dienen, den Einfluss des Einheitskaufrechts auf das EU-Vertragsrecht aufzuzeigen.
Eine wichtige Rolle hat das Übereinkommen auch für die Schaffung der UNIDROIT Principles, der Principles of European Contract Law und des Draft Common Frame of Reference gespielt, welche ebenfalls auf die Gemeinsamkeiten mit dem UN-Kaufrecht untersucht werden sollen.
Abschließend wird der aktuelle Vorschlag der EU-Kommission zu einer Verordnung zum Gemeinsamen Europäischen Kaufrecht aus dem Jahr 2011 kurz vorgestellt sowie auf die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zum UN-Kaufrecht dargestellt. In diesem Zusammenhang soll ebenfalls auf das Verhältnis beider Regelwerke eingegangen werden.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- B. Das UN-Kaufrecht
- I. Entstehungsgeschichte des UN-Kaufrechts
- 1. Entwicklung der Kaufrechtsvereinheitlichung
- II. Aufbau und Struktur des UN-Kaufrechts
- 1. Anwendungsbereich
- a) Anwendung in sachlicher Hinsicht
- b) Anwendung in räumlich-persönlicher Hinsicht
- c) Anwendung in zeitlicher Hinsicht
- d) Ausschluss nach Art. 6 CISG
- 2. Der Vertragsschluss
- 3. Die wesentlichen Leistungspflichten und Rechtsbehelfe
- 4. Auslegung
- 5. Regelungslücken
- 6. Vor- und Nachteile
- III. Die Bedeutung des UN-Kaufrechts
- 1. Das UN-Kaufrecht als Muster für das EU-Vertragsrecht
- a) Europäisches Vertragsrecht
- (1) Die Verbrauchsgüterkaufkaufrichtlinie
- (a) Gemeinsamkeiten und Unterschiede zum UN-Kaufrecht
- (b) Zusammenfassung
- (2) Prinzipienwerke
- (a) UNIDROIT Principles
- (b) Principles of European Contract Law
- (c) Zusammenfassung
- (3) Common Frame of Reference
- (a) Gemeinsamkeiten und Unterschiede zum UN-Kaufrecht
- (4) Der Vorschlag für eine Verordnung zum Gemeinsamen Europäischen Kaufrecht
- (a) Gemeinsamkeiten und Unterschiede zum UN-Kaufrecht
- (b) Das Verhältnis zwischen VO-GEK und dem UN-Kaufrecht
- (c) Stellungnahme
- C. Schluss
- Entstehungsgeschichte und Entwicklung des UN-Kaufrechts
- Aufbau und Struktur des UN-Kaufrechts (Anwendungsbereich, Vertragsschluss, Leistungspflichten)
- Vergleich des UN-Kaufrechts mit dem europäischen Vertragsrecht
- Analyse der Vor- und Nachteile des UN-Kaufrechts
- Bedeutung des UN-Kaufrechts als Muster für EU-Vertragsrecht
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht das UN-Kaufrecht (CISG) und seine Bedeutung als Vorbild für das europäische Vertragsrecht. Ziel ist es, den Aufbau und die Struktur des CISG zu erläutern und seine Relevanz im internationalen Handel aufzuzeigen. Die Arbeit vergleicht das UN-Kaufrecht mit verschiedenen Ansätzen des europäischen Vertragsrechts.
Zusammenfassung der Kapitel
A. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des UN-Kaufrechts ein und skizziert den Aufbau der Arbeit. Sie begründet die Relevanz des Themas im Kontext des internationalen Handels und der Harmonisierung des Vertragsrechts.
B. Das UN-Kaufrecht: Dieses Kapitel bildet den Kern der Arbeit und behandelt umfassend das UN-Kaufrecht (CISG). Es beginnt mit der Entstehungsgeschichte und der Entwicklung der Kaufrechtsvereinheitlichung, bevor es detailliert auf den Aufbau und die Struktur des CISG eingeht. Der Anwendungsbereich wird in sachlicher, räumlich-persönlicher und zeitlicher Hinsicht beleuchtet, inklusive der Möglichkeiten des Ausschlusses nach Art. 6 CISG. Weitere Schwerpunkte sind der Vertragsschluss, die wesentlichen Leistungspflichten und Rechtsbehelfe, die Auslegung des Vertrags sowie die Behandlung von Regelungslücken. Abschließend werden Vor- und Nachteile des UN-Kaufrechts diskutiert.
C. Schluss: (Dieses Kapitel wird gemäß den Vorgaben nicht zusammengefasst).
Schlüsselwörter
UN-Kaufrecht (CISG), Europäisches Vertragsrecht, Internationales Handelsrecht, Kaufrechtsvereinheitlichung, Vertragsschluss, Leistungspflichten, Rechtsbehelfe, Verbrauchsgüterkauf, UNIDROIT Principles, Principles of European Contract Law, Common Frame of Reference, Gemeinsames Europäisches Kaufrecht (GEK).
Häufig gestellte Fragen zum Dokument: UN-Kaufrecht und Europäisches Vertragsrecht
Was ist der Gegenstand dieses Dokuments?
Das Dokument bietet eine umfassende Übersicht über das UN-Kaufrecht (CISG) und dessen Bedeutung als Vorbild für das europäische Vertragsrecht. Es analysiert den Aufbau, die Struktur und die Relevanz des CISG im internationalen Handel und vergleicht es mit verschiedenen Ansätzen des europäischen Vertragsrechts.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Die Arbeit deckt die Entstehungsgeschichte und Entwicklung des UN-Kaufrechts ab, beleuchtet dessen Aufbau und Struktur (Anwendungsbereich, Vertragsschluss, Leistungspflichten etc.), vergleicht es mit dem europäischen Vertragsrecht (u.a. Verbrauchsgüterkaufrichtlinie, UNIDROIT Principles, Principles of European Contract Law, Common Frame of Reference, Gemeinsames Europäisches Kaufrecht), analysiert Vor- und Nachteile des CISG und untersucht seine Bedeutung als Muster für das EU-Vertragsrecht.
Wie ist das Dokument strukturiert?
Das Dokument gliedert sich in drei Hauptteile: Einleitung, Das UN-Kaufrecht und Schluss. Der Hauptteil ("Das UN-Kaufrecht") ist weiter unterteilt in die Entstehungsgeschichte, Aufbau und Struktur (inkl. detaillierter Betrachtung des Anwendungsbereichs, Vertragsschlusses, Leistungspflichten und Rechtsbehelfe, Auslegung und Regelungslücken), und die Bedeutung des UN-Kaufrechts. Es beinhaltet einen ausführlichen Vergleich mit verschiedenen europäischen Vertragsrechtsansätzen.
Welche konkreten europäischen Vertragsrechtsansätze werden verglichen?
Der Vergleich umfasst die Verbrauchsgüterkaufrichtlinie, die UNIDROIT Principles, die Principles of European Contract Law, den Common Frame of Reference und den Vorschlag für eine Verordnung zum Gemeinsamen Europäischen Kaufrecht (GEK). Für jeden Ansatz werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede zum UN-Kaufrecht herausgestellt.
Welche Ziele verfolgt das Dokument?
Das Dokument zielt darauf ab, den Aufbau und die Struktur des CISG zu erklären, seine Relevanz im internationalen Handel aufzuzeigen und seinen Einfluss auf die Entwicklung des europäischen Vertragsrechts zu analysieren. Es soll ein umfassendes Verständnis des UN-Kaufrechts und seines Verhältnisses zum europäischen Vertragsrecht vermitteln.
Welche Schlüsselbegriffe sind im Dokument relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind UN-Kaufrecht (CISG), Europäisches Vertragsrecht, Internationales Handelsrecht, Kaufrechtsvereinheitlichung, Vertragsschluss, Leistungspflichten, Rechtsbehelfe, Verbrauchsgüterkauf, UNIDROIT Principles, Principles of European Contract Law, Common Frame of Reference und Gemeinsames Europäisches Kaufrecht (GEK).
Für wen ist dieses Dokument relevant?
Dieses Dokument ist relevant für Studierende, Wissenschaftler und Praktiker im Bereich des Handelsrechts, insbesondere des internationalen und europäischen Vertragsrechts. Es eignet sich auch für alle, die sich ein umfassendes Verständnis des UN-Kaufrechts und seiner Bedeutung im Kontext des europäischen Vertragsrechts aneignen möchten.
- Arbeit zitieren
- Tamara Bosnjak (Autor:in), 2013, UN-Kaufrecht: Welt-Handelskaufrecht und Muster für das EU-Vertragsrecht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/266660