Die Entwicklung der Monochromie im 20. Jahrhundert zeugt von ihrem dualistischen Ursprung, dem Mystischen einerseits und dem Konkreten andererseits sowie von der Suche nach einer Transzendenz /transzendenten Erfahrung und dem Bedürfnis, die präsente Materialität des Objekts als eine konkrete und nicht als illusionäre hervorzuheben. Von Malewitsch über Rodtschenko, Klein, Ryman und Reinhard haben zahlreiche Künstler in der Monochromie verschiedenste Positionen entwickelt und immer wieder das Ende der Malerei ausgerufen. Interessant ist, warum sich ein Künstler wie Gerhard Richter Ende der 1960er Jahre der, widmet und dann auch noch einer Richtung, in der es scheinbar nichts neues mehr zu produzieren gab.
In dieser Arbeit sollen zunächst drei prominente und sehr unterschiedliche Positionen der monochromen Malerei vorgestellt werden. Die Künstler Yves Klein, Ad Reinhard und Robert Ryman verfolgten mit ihren Werken gegensätzliche Ziele, wobei zumindest die beiden letzteren sich bis zu ihrem Tod der Monochromie als ultimativer Malerei verschrieben haben. Der Maler Gerhard Richter ist jedoch nicht auf eine bestimmte Richtung festlegbar. Sein vielfältiges und scheinbar gegensätzliches Oeuvre in Verbindung mit persönlichen, teils ebenso gegensätzlichen Aussagen macht ihn schwer greifbar. Auf welche Weise hat Gerhard Richter es geschafft, sich von diesen Künstlern zu differenzieren und eine sehr eigene monochrome Malerei zu schaffen? Inwiefern bedeutet sie für Richter das Ende der Malerei und wie entwickelt sie sich in seinem Oeuvre?
Da die Monochromie ein breites Spektrum von Werken durchaus unterschiedlichen Charakters umfasst, wird zunächst eine Definition dieser Malerei versucht. Nach einer kurzen Darstellung der drei bereits erwähnten Künstler folgen eine Auseinandersetzung mit Richters grauen Bildern und den grauen Glasscheiben. Dabei soll Richters besondere Stellung innerhalb dieser Malrichtung herausgearbeitet werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Monochrome Malerei
- 2.1 Definition
- 2.2 Yves Klein, Ad Reinhard und Robert Ryman
- 3. Gerhard Richters monochrome Malerei
- 3.1 Die Grauen Bilder
- 3.2 Graue Glasscheiben
- 4. Fazit
- 5. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Gerhard Richters monochrome Malerei im Kontext der Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts. Sie analysiert Richters Werk im Vergleich zu prominenten Vertretern der monochromen Malerei wie Yves Klein, Ad Reinhardt und Robert Ryman. Das Ziel ist es, Richters spezifischen Beitrag zur Monochromie zu verstehen und seine Positionierung innerhalb dieser künstlerischen Bewegung herauszuarbeiten.
- Definition und Entwicklung der monochromen Malerei
- Vergleichende Analyse der monochromen Werke von Klein, Reinhardt und Ryman
- Analyse von Richters "Grauen Bildern" und "Grauen Glasscheiben"
- Richters spezifische Herangehensweise an die monochrome Malerei
- Die Bedeutung der Monochromie für Richters Gesamtwerk
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der monochromen Malerei im 20. Jahrhundert ein und stellt die duale Natur dieser Kunstform heraus – mystisch und konkret zugleich. Sie betont die Suche nach transzendenter Erfahrung und die Hervorhebung der Materialität des Bildes. Die Arbeit fokussiert auf die Frage, wie sich Gerhard Richter von anderen wichtigen Künstlern der Monochromie unterscheidet und wie er diese künstlerische Richtung in seinem vielschichtigen Werk interpretiert.
2. Monochrome Malerei: Dieses Kapitel beginnt mit einer Definition von Monochromie, wobei die Grenzen des Begriffs im Kontext von Künstlern wie Malewitsch und Richter diskutiert werden. Es erweitert die strenge Definition, um die Loslösung von der traditionellen Staffelmalerei zu berücksichtigen. Im Anschluss werden die unterschiedlichen Ansätze von Yves Klein (mit seinem Fokus auf Spiritualität und dem „International Klein Blue“), Ad Reinhardt (mit seiner radikalen Reduktion auf Schwarz und dem Streben nach „Kunst-als-Kunst“) und Robert Ryman (mit seiner Betonung der Sichtbarmachung der Bildelemente) vorgestellt und verglichen. Das Kapitel legt den Grundstein für den Vergleich mit Richters eigenem Verständnis von Monochromie.
Schlüsselwörter
Monochromie, Gerhard Richter, Yves Klein, Ad Reinhardt, Robert Ryman, Graue Bilder, Graue Glasscheiben, Malerei, Moderne Kunst, Transzendenz, Materialität, Reduktion, Kunst-als-Kunst.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Gerhard Richters monochrome Malerei"
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese akademische Arbeit analysiert Gerhard Richters monochrome Malerei im Kontext der Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts. Sie vergleicht Richters Werk mit dem prominenter Vertreter der monochromen Malerei wie Yves Klein, Ad Reinhardt und Robert Ryman, um Richters spezifischen Beitrag zur Monochromie und seine Positionierung innerhalb dieser künstlerischen Bewegung zu verstehen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Definition und Entwicklung der monochromen Malerei, eine vergleichende Analyse der monochromen Werke von Klein, Reinhardt und Ryman, eine detaillierte Analyse von Richters "Grauen Bildern" und "Grauen Glasscheiben", Richters spezifische Herangehensweise an die monochrome Malerei und die Bedeutung der Monochromie für sein Gesamtwerk.
Welche Künstler werden verglichen?
Die Arbeit vergleicht Gerhard Richters monochrome Malerei mit der von Yves Klein, Ad Reinhardt und Robert Ryman. Die unterschiedlichen Ansätze dieser Künstler hinsichtlich Spiritualität, Reduktion und Materialität werden analysiert und im Kontext zu Richters Werk gesetzt.
Welche Werke von Gerhard Richter werden untersucht?
Die Arbeit konzentriert sich insbesondere auf Richters "Graue Bilder" und "Grauen Glasscheiben", um seine spezifische Herangehensweise an die monochrome Malerei zu beleuchten.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit umfasst eine Einleitung, ein Kapitel zur monochromen Malerei im Allgemeinen (inkl. Definition und Diskussion der Künstler Klein, Reinhardt und Ryman), ein Kapitel zu Richters monochromen Bildern, ein Fazit und ein Literaturverzeichnis. Ein Inhaltsverzeichnis bietet eine detaillierte Übersicht.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Ziel ist es, Richters spezifischen Beitrag zur monochromen Malerei zu verstehen und seine Positionierung innerhalb dieser künstlerischen Bewegung herauszuarbeiten. Die Arbeit untersucht, wie sich Richter von anderen wichtigen Künstlern der Monochromie unterscheidet und wie er diese künstlerische Richtung in seinem vielschichtigen Werk interpretiert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Monochromie, Gerhard Richter, Yves Klein, Ad Reinhardt, Robert Ryman, Graue Bilder, Graue Glasscheiben, Malerei, Moderne Kunst, Transzendenz, Materialität, Reduktion, Kunst-als-Kunst.
- Arbeit zitieren
- Ina Hildebrandt (Autor:in), 2013, Monochromie. Gerhard Richter und das letzte Bild, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/268336