Rechtsextremismus bei Jugendlichen wird immer wieder als gesellschaftliches Problem in der medialen Öffentlichkeit thematisiert. Das öffentliche Interesse gilt vorrangig der Mentalität dieser Jugendlichen, den Ursachen und Bedingungen für ihre Entwicklung, ihrem Verhalten und damit verbunden, der „ […] von ihnen ausgehenden Gewalt.“ Zunehmend in den Fokus rückt die Frage, wie der Problematik angemessen begegnet werden, wie man mit rechtsextrem orientierten Jugendlichen präventiv oder intervenierend arbeiten kann. Ist dieses Phänomen überhaupt ein von der Sozialen Arbeit zu bearbeitendes Problem? Welche Erfolge sind bislang zu verzeichnen und wo besteht Entwicklungsbedarf?
Diese Fragen sollen in der vorliegenden Arbeit versucht werden zu beantworten. Ziel soll sein, neben einem skizzenhaften Einblick in die Denk- und Handlungsweisen rechtsextrem orientierter Jugendlicher, die präventive und intervenierende Arbeit mit ihnen in den Vordergrund zu stellen, um einen möglichen Weg aufzuzeigen, teilweise vorhandenes rechtsextremes Gedankengut aufzubrechen und mit den Jugendlichen Möglichkeiten zur Reintegration in die Gesellschaft zu erarbeiten.
Hierzu werden in Kapitel 2 zunächst die grundlegenden Begriffe „Rechtsextremismus“ und „Soziale Arbeit“ definiert und für den Umfang der Arbeit eingegrenzt. Kapitel 3 soll die Zuständigkeit der Sozialen Arbeit für Interventionen bei rechtsextrem orientierten Jugendlichen begründen, bevor in Kapitel 4 Strategien gegen Rechtsextremismus anhand zwei ausgewählter Ansätze thematisiert werden. Hierbei wird zunächst politische Bildung als präventive Maßnahme mit bisherigen Befunden und noch zu leistendem Entwicklungsbedarf vorgestellt. Als zweite Strategie soll die pädagogische Arbeit mit rechtsextrem orientierten Jugendlichen als intervenierende Maßnahme dienen. Auch die „Akzeptierende Jugendarbeit“ nach Krafeld und der daraus abgeleiteten „Gerechtigkeitsorientierten Jugendarbeit“ sollen anhand der bisherigen Forschungsbefunde und Erfahrungen auf ihre Wirksamkeit überprüft und gegebenenfalls notwendiger Entwicklungsbedarf aufgezeigt werden. Kapitel 5 wird die Ergebnisse in einem abschließenden Fazit zusammenfassen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Klärung und Abgrenzung der zentralen Begriffe
- Rechtsextremismus
- Soziale Arbeit
- Über die Zuständigkeit der Sozialen Arbeit im Bereich rechtsextrem orientierter Jugendlicher
- Ansätze und Strategien gegen Rechtsextremismus
- Politische Bildung als präventive Maßnahme
- Verschiedene Ansätze politischer Bildung
- Erfahrungen, Schwierigkeiten und Entwicklungsbedarf
- Pädagogische Arbeit als intervenierende Maßnahme
- Akzeptierende Jugendarbeit
- Erfahrungen, Schwierigkeiten und Entwicklungsbedarf
- Politische Bildung als präventive Maßnahme
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Problematik rechtsextremer Orientierung bei Jugendlichen und untersucht die Möglichkeiten der Sozialen Arbeit, präventiv und intervenierend auf diese Entwicklungen einzuwirken. Ziel ist es, einen Einblick in die Denk- und Handlungsweisen rechtsextrem orientierter Jugendlicher zu geben und anhand von Beispielen aus der politischen Bildung und pädagogischen Arbeit mit Jugendlichen aufzuzeigen, wie die Sozialen Arbeit ein Gegengewicht zu rechtsextremen Gedankengütern schaffen kann und Möglichkeiten zur Reintegration in die Gesellschaft bietet.
- Definition und Abgrenzung von Rechtsextremismus und Sozialer Arbeit
- Analyse der Ursachen für rechtsextreme Orientierung bei Jugendlichen
- Begründung der Zuständigkeit der Sozialen Arbeit für Interventionen bei rechtsextrem orientierten Jugendlichen
- Präsentation von Strategien gegen Rechtsextremismus anhand von politischen Bildung und pädagogischer Arbeit
- Evaluation der Wirksamkeit der gewählten Ansätze und Identifizierung von Entwicklungsbedarfen
Zusammenfassung der Kapitel
In Kapitel 2 werden die zentralen Begriffe „Rechtsextremismus“ und „Soziale Arbeit“ definiert und für den Umfang der Arbeit eingegrenzt. Es wird auf die ideologische Grundstruktur des Rechtsextremismus eingegangen, die aus Kernelementen des Nationalismus und Rassismus besteht, und die Zielgruppe, an die sich präventive und intervenierende Maßnahmen richten sollen, wird näher betrachtet. Kapitel 3 befasst sich mit der Zuständigkeit der Sozialen Arbeit für Interventionen bei rechtsextrem orientierten Jugendlichen und begründet, warum diese Thematik ein wichtiges Handlungsfeld für die Soziale Arbeit darstellt. Kapitel 4 untersucht die Strategien gegen Rechtsextremismus anhand zweier ausgewählter Ansätze. Zuerst wird politische Bildung als präventive Maßnahme vorgestellt, wobei die verschiedenen Ansätze, bisherige Befunde und noch zu leistendem Entwicklungsbedarf beleuchtet werden. Anschließend wird die pädagogische Arbeit mit rechtsextrem orientierten Jugendlichen als intervenierende Maßnahme untersucht. Dabei werden die „Akzeptierende Jugendarbeit“ nach Krafeld und die „Gerechtigkeitsorientierte Jugendarbeit“ anhand der bisherigen Forschungsbefunde und Erfahrungen auf ihre Wirksamkeit überprüft und notwendiger Entwicklungsbedarf aufgezeigt.
Schlüsselwörter
Rechtsextremismus, Jugendlicher, Soziale Arbeit, Prävention, Intervention, politische Bildung, pädagogische Arbeit, Akzeptierende Jugendarbeit, Gerechtigkeitsorientierte Jugendarbeit, Integration.
- Arbeit zitieren
- Master of Arts Kathrin Mütze (Autor:in), 2010, Rechtsextreme Orientierung bei Jugendlichen: Welche präventiven und intervenierenden Möglichkeiten hat die Soziale Arbeit?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/268537