Das Islamic Banking zählt heute zu den größten Wachstumsmärkten der globalen Finanzwirtschaft. Es weist jährliche Wachstumsraten von ca. 15 Prozent auf. Sowohl die steigende Nachfrage von Muslimen nach schariakonformen Finanzprodukten als auch die steigende Nachfrage von Investoren auf der ganzen Welt führen dazu, dass das Islamic Banking zu einem globalen Phänomen wird. Auch die aktuellen wirtschaftlichen Ereignisse und ihre Auswirkungen auf die globalen Finanzmärkte tragen dazu bei, dass sich die islamkonformen Finanzgeschäfte als eine Alternative zum konventionellen Bankenwesen entwickeln. An den beeindruckenden Wachstumsraten sowie an dem hohen Marktpotenzial partizipieren, neben islamischen Ländern und deren Banken, ebenso viele asiatische und europäische Länder mit ihren global tätigen Großbanken. Trotz des starken Wachstums sind mit dem Islamic Banking auch Herausforderungen verbunden, die es zu lösen gilt, damit der Markt weiter expandieren kann. Eine besondere Herausforderung für islamische Banken stellt das Risikomanagement dar. Islamische Banken sind in Abgrenzung zu konventionellen Banken, wegen der Prinzipien des Islamic Banking und den darauf aufbauenden Produkten und Dienstleistungen, spezifischen Risiken ausgesetzt, wo-durch sich das Risikomanagement anspruchsvoller gestaltet. In diesem Rahmen ist als kritischstes Risiko, dem islamische Banken ausgesetzt sind, das Liquiditätsrisiko zu nennen. Islamischen Banken mangelt es – aufgrund der spezifischen Anforderungen, die sie im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit beachten müssen – an Finanzinstrumenten, mit denen sie sich kurzfristig Liquidität beschaffen können, um somit die Liquidität einer islamischen Bank sicherzustellen. Dies hat zur Folge, dass islamische Banken von einem hohen Niveau an Leerlauf-Bargeld gekennzeichnet sind. Das Hauptrisiko stellt dabei das Fehlen eines schariakonformen liquiden Sekundärmarktes dar, der islamischen Banken eine effiziente Fristentransformation ermöglichen würde Eine Möglichkeit, dieser Herausforderung zu begegnen, stellt die Einführung von Sukuk, islamischer Bonds, am Sekundärmarkt dar. Die Sukuk sind derzeit – mit zweistelligen Wachstumsraten – das erfolgreichste islamische Finanzprodukt und zugleich eines der am schnellsten wachsenden Produkte weltweit. Sie sind durch eine hohe Innovation gekennzeichnet, bieten flexible Einsatzmöglichkeiten und sind ebenso interessant für internationale Investoren.
Inhaltsverzeichnis
- Konzeption und Prinzipien des Islamic Banking
- Einleitung
- Das islamische Wirtschaftssystem
- Der Islam
- Grundlagen des Islams
- Das Rechtssystem im Islam
- Das Islamic Banking
- Prinzipien des Islamic Banking
- Scharia-Boards und wichtige Institutionen im Überblick
- Ansätze des Risikomanagements im Islamic Banking
- Darstellung der Risiken islamischer Banken
- Generische Risiken
- Spezifische Risiken
- Risikomanagement-Standards
- Liquiditätsmanagement
- Sukuk als Instrument zur Minimierung des Liquiditätsrisikos
- Der Sukuk-Markt
- Theoretische Grundlagen von Sukuk
- Definition und wichtige Merkmale
- Allgemeine Struktur und Arten von Sukuk
- Herausforderungen bei Sukuk-Instrumenten
- Risiken von Sukuk
- Pricing
- Einsatz von Sukuk am Sekundärmarkt
- Bedeutung des Sukuk-Handels für das Liquiditätsmanagement
- Handelbarkeit der Sukuk-Arten
- Bedingungen für einen liquiden Sekundärmarkt
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht das Risikomanagement im Islamic Banking. Die Arbeit zielt darauf ab, die spezifischen Herausforderungen des Risikomanagements in diesem Kontext zu beleuchten und Lösungsansätze aufzuzeigen. Besonderes Augenmerk liegt auf der Rolle von Sukuk als Instrument zur Minimierung des Liquiditätsrisikos.
- Das islamische Wirtschaftssystem und seine Prinzipien
- Die Prinzipien des Islamic Banking und deren Auswirkungen auf das Risikomanagement
- Die spezifischen Risiken islamischer Banken
- Sukuk als Finanzinstrument und dessen Rolle im Risikomanagement
- Der Sukuk-Markt und seine Herausforderungen
Zusammenfassung der Kapitel
Konzeption und Prinzipien des Islamic Banking: Dieses Kapitel legt die Grundlagen für das Verständnis des Islamic Banking. Es erläutert das islamische Wirtschaftssystem, die Prinzipien des Islams und die daraus abgeleiteten Prinzipien des Islamic Banking. Es wird auf die scharia-konforme Ausrichtung der Finanzgeschäfte eingegangen und der Unterschied zu konventionellen Bankmodellen herausgestellt. Die Rolle von Scharia-Boards und wichtigen Institutionen wird ebenfalls beleuchtet, um die regulatorischen und ethischen Rahmenbedingungen des Islamic Banking zu verdeutlichen. Der Abschnitt dient als essentieller Kontext für die folgenden Kapitel, die sich mit dem Risikomanagement im Islamic Banking auseinandersetzen.
Ansätze des Risikomanagements im Islamic Banking: Dieses Kapitel befasst sich mit den spezifischen Risiken islamischer Banken. Es unterteilt die Risiken in generische und spezifische Risiken, wobei die spezifischen Risiken, die aus den einzigartigen Prinzipien des Islamic Banking resultieren, ausführlicher behandelt werden. Das Kapitel analysiert die Herausforderungen für das Risikomanagement, die sich aus der Einhaltung der Scharia-Prinzipien ergeben. Es werden etablierte Risikomanagement-Standards diskutiert und ihr spezifischer Einsatz im Kontext des Islamic Banking beleuchtet. Besonderes Augenmerk wird auf das Liquiditätsmanagement gelegt, das aufgrund der besonderen Struktur islamischer Finanzprodukte eine zentrale Rolle spielt.
Der Sukuk-Markt: Der Fokus dieses Kapitels liegt auf Sukuk, einem wichtigen Finanzinstrument im Islamic Banking. Es werden die theoretischen Grundlagen von Sukuk, inklusive Definition und wichtiger Merkmale, erklärt. Die allgemeine Struktur und verschiedene Arten von Sukuk werden detailliert beschrieben. Das Kapitel geht auf die Herausforderungen im Zusammenhang mit Sukuk ein, einschließlich der damit verbundenen Risiken und der Preisgestaltung (Pricing). Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem Einsatz von Sukuk am Sekundärmarkt und der Bedeutung des Sukuk-Handels für das Liquiditätsmanagement islamischer Banken. Die Handelbarkeit verschiedener Sukuk-Arten und die Bedingungen für einen liquiden Sekundärmarkt werden analysiert.
Schlüsselwörter
Islamic Banking, Risikomanagement, Scharia, Sukuk, Liquiditätsmanagement, Finanzinstrumente, islamisches Wirtschaftssystem, Risiken islamischer Banken, Sekundärmarkt.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Masterarbeit: Risikomanagement im Islamic Banking
Was ist der Gegenstand der Masterarbeit?
Die Masterarbeit befasst sich mit dem Risikomanagement im Islamic Banking, insbesondere mit den spezifischen Herausforderungen und Lösungsansätzen in diesem Kontext. Ein zentraler Fokus liegt auf der Rolle von Sukuk zur Minimierung des Liquiditätsrisikos.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt das islamische Wirtschaftssystem und seine Prinzipien, die Prinzipien des Islamic Banking und deren Auswirkungen auf das Risikomanagement, die spezifischen Risiken islamischer Banken, Sukuk als Finanzinstrument und dessen Rolle im Risikomanagement, sowie den Sukuk-Markt und seine Herausforderungen. Die Arbeit umfasst eine detaillierte Analyse des Liquiditätsmanagements im Islamic Banking.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in die Kapitel „Konzeption und Prinzipien des Islamic Banking“, „Ansätze des Risikomanagements im Islamic Banking“ und „Der Sukuk-Markt“. Zusätzlich enthält sie ein Inhaltsverzeichnis, eine Zielsetzung mit Themenschwerpunkten, Zusammenfassungen der Kapitel und Schlüsselwörter.
Was wird im Kapitel „Konzeption und Prinzipien des Islamic Banking“ behandelt?
Dieses Kapitel legt die Grundlagen für das Verständnis des Islamic Banking. Es erklärt das islamische Wirtschaftssystem, die Prinzipien des Islams und die daraus abgeleiteten Prinzipien des Islamic Banking. Es beleuchtet die scharia-konforme Ausrichtung der Finanzgeschäfte, den Unterschied zu konventionellen Bankmodellen und die Rolle von Scharia-Boards und wichtigen Institutionen.
Was wird im Kapitel „Ansätze des Risikomanagements im Islamic Banking“ behandelt?
Dieses Kapitel befasst sich mit den spezifischen Risiken islamischer Banken, unterteilt in generische und spezifische Risiken. Es analysiert die Herausforderungen für das Risikomanagement aufgrund der Scharia-Prinzipien und diskutiert etablierte Risikomanagement-Standards im Kontext des Islamic Banking, mit besonderem Fokus auf das Liquiditätsmanagement.
Was wird im Kapitel „Der Sukuk-Markt“ behandelt?
Dieses Kapitel konzentriert sich auf Sukuk, erklärt deren theoretische Grundlagen, Struktur und Arten. Es behandelt Herausforderungen, Risiken und die Preisgestaltung von Sukuk. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Einsatz von Sukuk am Sekundärmarkt und dessen Bedeutung für das Liquiditätsmanagement islamischer Banken, inklusive der Handelbarkeit verschiedener Sukuk-Arten und der Bedingungen für einen liquiden Sekundärmarkt.
Welche Rolle spielen Sukuk im Risikomanagement des Islamic Banking?
Sukuk spielen eine zentrale Rolle im Risikomanagement, insbesondere bei der Minimierung des Liquiditätsrisikos. Die Arbeit analysiert die Verwendung von Sukuk als Finanzinstrument und deren Bedeutung für den Handel am Sekundärmarkt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Islamic Banking, Risikomanagement, Scharia, Sukuk, Liquiditätsmanagement, Finanzinstrumente, islamisches Wirtschaftssystem, Risiken islamischer Banken, Sekundärmarkt.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für alle, die sich mit dem Islamic Banking, Risikomanagement, islamischen Finanzinstrumenten und dem Sukuk-Markt auseinandersetzen, insbesondere für Studierende, Wissenschaftler und Praktiker im Finanzwesen.
- Quote paper
- B.A. Necla Özdogan (Author), 2013, Risikomanagement im Islamic Banking, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/269143