Die soziale Marktwirtschaft gilt seit Jahrzehnten in Deutschland als gesamtgesellschaftliche Errungenschaft, die nur in ihren Erscheinungsformen aber selten ernsthaft fundamental in Frage gestellt wird. Es ist über die politischen Lager hinweg eine allgemeine, grundsätzliche Zustimmung zu beobachten, die vermuten lässt, dass die sozialen und ökonomischen Vorteile der sozialen Marktwirtschaft ihre Kosten weitaus übertreffen. Dies zeigt auch folgende Grafik, aus der deutlich wird, dass die Öffentlichkeit eine gute Meinung dazu hat, auch wenn die Zustimmung eher zurückhaltend und weniger euphorisch ist – eine Zustimmung ist es aber allemal.
Im Folgenden soll dargestellt werden, welche wirtschaftsethischen Überlegungen zur Einführung der sozialen Marktwirtschaft in Deutschland führten und wieso dies keine Frage der Ideologie sein muss. Dazu werden eingangs die kritischen Auseinandersetzungen von Friedrich von Hayek und Walter Eucken mit dem aufkommenden Sozialismus und dem gegenüberstehenden Wirtschaftsliberalismus dargelegt. Der Zeitraum und Ort, auf den sich diese Arbeit maßgeblich konzentriert, liegt also in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Europa in all seinen politischen Erscheinungsformen von der Monarchie über den totalitaristischen, faschistischen Staat bis zur Bundesrepublik. Dies soll verständlich machen, wie es zur Idee der sozialen Marktwirtschaft kommen konnte und was ihre sozialen Errungenschaften für die Sicherung des Wohlstandes für möglichst viele sind. Dabei sind die Begriffe Sozialismus, Wirtschaftsliberalismus, Marktwirtschaft im Zusammenhang mit Wettbewerb zu definieren beziehungsweise zu erläutern, was in den Kapiteln 3 und 4 durch die Ausführungen der Theorien geschieht. Der Begriff des Wohlstandes wird in der Zusammenfassung dargelegt.
Diese Arbeit hat das Ziel, soziale und ökonomische Gesichtspunkte zu verbinden, um ein rundes Bild zu schaffen. Aus diesem Grund ist es wichtig, auch oben genannte ökonomische Begriffe zu erläutern, um Zusammenhänge deutlich zu machen.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Historischer Kontext
- Geistige Vordenker der sozialen Marktwirtschaft
- Walter Eucken - Wettbewerb als Entmachtungsinstrument
- Friedrich von Hayek - Wettbewerb als Entdeckungsverfahren
- Klugheitsargumente für die soziale Marktwirtschaft nach Alfred Müller-Armack
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die wirtschaftsethische Herleitung der Sozialen Marktwirtschaft, wobei ein Fokus auf die sachorientierte Analyse jenseits von ideologischen Prägungen liegt. Das Ziel ist es, die Entstehung und Entwicklung dieses wirtschaftspolitischen Modells zu beleuchten und die wichtigsten Denker und Konzepte, die zur Begründung der Sozialen Marktwirtschaft beigetragen haben, zu analysieren.
- Die historische Entwicklung der Sozialen Marktwirtschaft
- Die Rolle von Wettbewerb in der Sozialen Marktwirtschaft
- Die Bedeutung der sozialen Gerechtigkeit in der Sozialen Marktwirtschaft
- Die philosophischen und ethischen Grundlagen der Sozialen Marktwirtschaft
- Die Klugheitsargumente für die soziale Marktwirtschaft
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einführung: Die Einführung stellt die Relevanz der Sozialen Marktwirtschaft für Deutschland heraus und zeigt anhand einer Grafik die positive Einstellung der Bevölkerung zu diesem Wirtschaftsmodell auf.
- Kapitel 2: Historischer Kontext: Dieses Kapitel beleuchtet den historischen Kontext der Entstehung der Sozialen Marktwirtschaft und die damit verbundenen sozialen und ökonomischen Veränderungen.
- Kapitel 3: Geistige Vordenker der sozialen Marktwirtschaft: Hier werden die wichtigsten Denker der Sozialen Marktwirtschaft wie Walter Eucken und Friedrich von Hayek vorgestellt. Die Kapitel gehen auf ihre Konzepte und Ideen zur Gestaltung einer marktwirtschaftlichen Ordnung ein.
- Kapitel 4: Klugheitsargumente für die soziale Marktwirtschaft nach Alfred Müller-Armack: Dieser Abschnitt befasst sich mit den Klugheitsargumenten, die Alfred Müller-Armack für die soziale Marktwirtschaft entwickelt hat. Es werden die Argumente für eine Kombination von freiem Markt und sozialer Verantwortung dargestellt.
Schlüsselwörter
Soziale Marktwirtschaft, Wettbewerb, Entmachtung, Entdeckungsverfahren, Klugheitsargumente, Alfred Müller-Armack, Walter Eucken, Friedrich von Hayek, historische Entwicklung, soziale Gerechtigkeit, wirtschaftsethische Herleitung, Ideologien.
- Arbeit zitieren
- Samuel Jung (Autor:in), 2014, Die wirtschaftsethische Herleitung der Sozialen Marktwirtschaft jenseits der Ideologien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/270715