Für einen funktionierenden demokratischen Prozess ist es unerlässlich, dass Bürger über politische Geschehnisse informiert sind. Zwar wird der öffentlichen Meinung in unterschiedlichen Studien ein unterschiedlich starker Einfluss auf den politischen Entscheidungsprozess zugeschrieben; dass sich Politiker aber - aus nachvollziehbaren Gründen - auch an der Meinung ihrer potentiellen Wähler orientieren, steht außer Frage. Hierbei ist es von Vorteil, wenn die öffentliche Meinung eine nachvollziehbare Struktur aufweist. Insbesondere für die öffentliche Meinung zu Außenpolitik schien dies in den Anfängen der Forschung nicht der Fall zu sein; zudem wurde der Öffentlichkeit nachgesagt, dem außenpolitischen Geschehen gleichgültig gegenüberzustehen. Es hat sich jedoch gezeigt, dass sich trotz der wörtlichen und metaphorischen "Ferne" dieses Themas eine öffentliche Meinung zu Außenpolitik formt.
Im Rahmen dieser Arbeit sollen die Fragen beantwortet werden, wie stabil und strukturiert die öffentliche Meinung zu Außenpolitik ist, wie sich die existierenden Strukturen beschreiben lassen, und ob die Öffentlichkeit tatsächlicher zu einer vernünftigen Meinungsbildung in der Lage ist. Ziel dieser Arbeit ist, einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand zu geben, sodass von Ergebnissen der Strukturierung der öffentlichen Meinung auf ihre Wirkung und ihr Zusammenspiel mit politischen Eliten und mit den Medien getroffen werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Von der launischen zur rationalen Öffentlichkeit
- Das launische Publikum: "Mood theory" und "permissive mood"
- Die rationale Öffentlichkeit
- Außenpolische Bildung und außenpolitisches Interesse
- Die Struktur der öffentlichen Meinung
- Drei Dimensionen außenpolitischer Meinung
- Das hierarchische Modell der Meinungsbildung
- Einflussfaktoren: Parteizugehörigkeit, Religion und Soziodemographie
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Struktur der öffentlichen Meinung zu Außenpolitik und analysiert, ob und inwiefern die Öffentlichkeit in der Lage ist, eine rationale und fundierte Meinung zu diesem komplexen Thema zu bilden.
- Die Entwicklung der Forschung zu öffentlicher Meinung in der Außenpolitik
- Die Konzepte der "launischen" und der "rationalen" Öffentlichkeit
- Die Stabilität und Struktur der öffentlichen Meinung zu Außenpolitik
- Einflussfaktoren auf die Meinungsbildung in der Außenpolitik
- Die Rolle der Medien und der politischen Eliten im Zusammenhang mit öffentlicher Meinung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung der öffentlichen Meinung für den demokratischen Prozess und führt in die Thematik der öffentlichen Meinung zu Außenpolitik ein. Kapitel 2 setzt sich mit der Entwicklung der Forschung zu öffentlicher Meinung auseinander, indem es die Konzepte der "launischen" und der "rationalen" Öffentlichkeit sowie deren Kritikpunkte beleuchtet. In Kapitel 3 werden die verschiedenen Dimensionen der öffentlichen Meinung zu Außenpolitik sowie das hierarchische Modell der Meinungsbildung und deren Einflussfaktoren analysiert.
Schlüsselwörter
Öffentliche Meinung, Außenpolitik, Mood theory, rationale Öffentlichkeit, Meinungsbildung, Einflussfaktoren, Medien, politische Eliten.
- Quote paper
- Christina Jahn (Author), 2014, Das "launische Publikum"? Die Struktur der öffentlichen Meinung zu Außenpolitik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/271857