In dieser Arbeit wollen wir uns mit der Problematik des Sinns und Zwecks vom Wissensmanagement
in der Wirtschaft beschäftigen. Es soll erörtert werden, ob es sich beim Wissensmanagement nur um
ein Modewort, oder um eine Schlüsselkompetenz handelt. Hierfür werden wir zuerst versuchen, die
relevanten gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Auslöser für das Interesse für die Problematik des
Umgangs mit Wissen zu beschreiben. Anschließend wollen wir der Frage nachgehen, was unter
Wissensmanagement zu verstehen ist. Dabei werden wir vier zentrale Konzeptfamilien zum
Wissensmanagement vorstellen. Wir werden auch zeigen, mit welchen Instrumenten das Wissen
gemanaged werden kann. Wir versuchen auch zu erörtern, mit welchem „Wissensmanagement“ die
Erwartungen an ihn realisiert werden können. Somit versuchen wir den Sinn und Zweck des
Wissensmanagements in Verbindung zu bringen. Die Frage der Rolle vom Wissen in der heutigen Gesellschaft wird heutzutage immer häufiger
diskutiert. Sehr oft problematisiert man dabei den Umgang mit Wissen in Unternehmen. Der Begriff
Wissensmanagement ist inzwischen in bestimmten Kreisen zum Modewort geworden. So stellt sich
die Frage nach den Gründen für diesen Trend. Das Interesse für das Thema Wissen im Unternehmen
ist wesentlich durch gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandel bedingt. Wenn man nach
Kondratieff annimmt, daß die wirtschaftliche Entwicklung periodisch durchläuft, dann könnte man
sagen, daß sich die führenden Volkswirtschaften zur Zeit im fünften Zyklus befinden1. Dieser fünfte
Zyklus wird oft als globale Informations- und Wissensgesellschaft charakterisiert. In der globalen
Wissensgesellschaft herrschen neue Umweltbedingungen. Diese Bedingungen speisen auch das
Interesse für Wissensmanagement und aus diesem Grunde sollen hier besprochen werden.
In der Wirtschaft wurden bis vor kurzer Zeit Arbeit, Kapital und Boden als grundlegende Faktoren für
die Produktion betrachtet. Natürlich war auch schon immer das Wissen notwendig, um
Produktionsprozesse auszulösen und die Produktionsfaktoren optimal einzusetzen. Die Entwicklung
neuer Technologien, stärkeren Kundenorientierung und Hyperwettbewerb führte aber dazu, das die
Produktion immer informations- und wissensintensiver wurden. Laut einer empirischen Untersuchung
des Internationalen Institutes für Lernende Organisationen hat Wissen heutzutage bis zu
60prozentigen Anteil an der Wertschöpfung westdeutscher Unternehmen. So gewann Wissen den
1 vgl. Klodt et al. 1997: 73
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- WISSENSMANAGEMENT EIN MODEWORT
- ERWARTUNGEN AN WISSENSMANAGEMENT
- WISSENSPROBLEME IN UNTERNEHMEN
- WAS IST WISSENSMANAGEMENT
- ERZEUGUNG UND VERARBEITUNG VON WISSEN
- SPEICHERUNGS- UND VERTLIEUNGSPERSPEKTIVE
- STEUERUNG VOM WISSEN
- BILANZIERUNGSPERSPEKTIVE
- DATEN, INFORMATIONEN, WISSEN EINE BEGRIFFLICHE ABGRENZUNG
- HANDLUNGSFELDER UND GESTALTUNGSDIMENSIONEN DES WMS
- EINIGE INSTRUMENTE DES WISSENSMANAGEMENTS
- INSTRUMENTE ZUM MANAGEMENT EXTERNES UND INTERNES WISSENS
- INSTRUMENTE ZUM MANAGEMENT AKTUELLES UND ZUKÜNFTIGES WISSENS
- INSTRUMENTE ZUM MANAGEMENT EXPLIZITEN UND IMPLIZITEN WISSENS
- INSTRUMENTE ZUM MANAGEMENT ERFAHRUNGS- UND RATIONALITÄTSWISSEN
- VORAUSSETZUNGEN FÜR FUNKTIONSFÄHIGKEIT DES WIS SENSMANAGEMENTS
- FAZIT: SINN UND ZWECK DES WISSENSMANAGEMENT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert den Sinn und Zweck des Wissensmanagements im Wirtschaftskontext. Sie beleuchtet die Frage, ob Wissensmanagement lediglich ein Modewort ist oder eine Schlüsselkompetenz darstellt. Die Arbeit untersucht die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Ursachen für das wachsende Interesse an Wissensmanagement. Anschließend wird das Konzept des Wissensmanagements anhand von vier zentralen Familien definiert und die relevanten Instrumente zur Steuerung des Wissens vorgestellt. Letztendlich werden die Erwartungen an das Wissensmanagement und die Möglichkeiten zur Erfüllung dieser Erwartungen beleuchtet.
- Die Bedeutung von Wissen als Produktionsfaktor in der modernen Wirtschaft
- Die Ursachen für das Aufkommen des Wissensmanagements (gesellschaftliche und wirtschaftliche Veränderungen)
- Die verschiedenen Konzepte und Dimensionen des Wissensmanagements
- Die Anwendung von Instrumenten zur Steuerung und Nutzung des Wissens in Unternehmen
- Die Erwartungen an das Wissensmanagement und dessen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Wissensmanagements ein und stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit dar: Ist Wissensmanagement ein Modewort oder eine Schlüsselkompetenz? Das zweite Kapitel beleuchtet die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen, die das Interesse an Wissensmanagement gefördert haben. Es wird der Wandel von der Industriegesellschaft hin zur Wissensgesellschaft erläutert, der eine neue Bedeutung des Wissens als Produktionsfaktor hervorhebt. Das dritte Kapitel fokussiert auf die Erwartungen an das Wissensmanagement und zeigt die verschiedenen Vorteile auf, die sich Unternehmen durch die effektive Nutzung des Wissens versprechen. Kapitel vier beleuchtet die Herausforderungen, mit denen Unternehmen im Bereich des Wissensmanagements konfrontiert sind. Es werden verschiedene Probleme im Zusammenhang mit der Nutzung und Weitergabe von Wissen innerhalb von Unternehmen aufgezeigt. Im fünften Kapitel wird das Konzept des Wissensmanagements genauer definiert und in vier zentrale Konzeptfamilien gegliedert. Die verschiedenen Aspekte des Wissensmanagements, wie z.B. die Erzeugung, Verarbeitung, Speicherung, Verteilung und Steuerung des Wissens, werden ausführlich erläutert. Das sechste Kapitel beschäftigt sich mit der begrifflichen Abgrenzung von Daten, Informationen und Wissen. Es wird die unterschiedliche Rolle dieser drei Konzepte im Kontext von Wissensmanagement deutlich gemacht. Das siebte Kapitel analysiert verschiedene Handlungsfelder und Gestaltungsdimensionen des Wissensmanagements. Im achten Kapitel werden verschiedene Instrumente des Wissensmanagements vorgestellt, die zur effektiven Steuerung und Nutzung von Wissen eingesetzt werden können. Dabei werden die Instrumente in Bezug auf ihre Anwendungsgebiete (internes/externes Wissen, aktuelles/zukünftiges Wissen, explizites/implizites Wissen, Erfahrungs-/Rationalitätswissen) unterschieden. Das neunte Kapitel befasst sich mit den Voraussetzungen für die Funktionsfähigkeit des Wissensmanagements. Abschließend wird im zehnten Kapitel ein Fazit gezogen, das die zentralen Ergebnisse der Arbeit zusammenfasst und den Sinn und Zweck des Wissensmanagements beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die zentrale Thematik dieser Hausarbeit ist das Wissensmanagement. Dabei werden Schlüsselbegriffe wie Wissensgesellschaft, Produktionsfaktor, Wettbewerbsfähigkeit, Konzeptfamilien, Instrumente, Erwartungen, Herausforderungen, Daten, Informationen, Wissen und Steuerung beleuchtet. Die Arbeit analysiert die Bedeutung des Wissensmanagements im Kontext der modernen Wirtschaft und beleuchtet dessen potentielle Beiträge zur Steigerung der Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen.
- Quote paper
- Agnieszka Cieplinska (Author), 2002, Mode oder Schlüsselkompetenz? Sinn und Zweck von Wissensmanagement., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/27235