Hoppe erfindet Hoppe erfindet Hoppe. Mit diesem Satz ließe sich die Eigenart von Felicitas Hoppes neuester Veröffentlichung Hoppe aus dem Jahr 2012 – in dem sie ebenfalls für ihr literarisches Lebenswerk mit dem Büchner Preis ausgezeichnet wurde –, kurz und bündig beschreiben. Die Autorin Hoppe erfindet in ihrem Roman, der „keine Autobiographie, sondern Hoppes Traumbiographie“ ist, eine andere Hoppe, deren Kindheit nicht in Hameln, sondern in der weiten Welt stattfindet.
Im Folgenden soll nun gezeigt werden, dass Felicitas Hoppes Hoppe als Autofiktion betrachtet werden kann, obwohl es der Autorin in ihrem Werk weniger um eine – für die Autofiktion übliche – Kritik am autobiographischen Schreiben und an dessen Wahrheits- bzw. Wirklichkeitsanspruch an sich geht, sondern vielmehr um eine innovative Methode der Selbsterfindung oder Lebenserfindung, sowie um die Kreativität der Phantasie und der Literatur.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung: Lebenserfindungen und Traumbiographien
- 2. Autobiographisches Schreiben und Autofiktion in Hoppe
- 3. Hoppe als metafiktionale «Traumbiographie»
- 3.1 Erfindungen des Lebens – Lebenserfindungen
- 3.2 Metaisierungen in Hoppes «Traumbiographie»
- 4. Schlussbetrachtung: Ein autofiktionales Spiel mit dem Leser
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Felicitas Hoppes Roman "Hoppe" und analysiert ihn im Kontext der Autofiktion. Die Zielsetzung besteht darin, den Roman als ein innovatives Beispiel der Selbsterfindung und des Spiels mit autobiographischen Elementen zu verstehen. Die Analyse konzentriert sich auf die literaturtheoretischen Grundlagen der Autobiographie und Autofiktion und deren Anwendung auf Hoppes Werk.
- Autofiktion als literarisches Verfahren
- Selbsterfindung und Lebenserfindung in Hoppes Roman
- Das Verhältnis von Fiktion und Realität in "Hoppe"
- Die Rolle des Lesers im autofiktionalen Spiel
- Metafiktionale Aspekte in Hoppes Werk
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Lebenserfindungen und Traumbiographien: Die Einleitung stellt Felicitas Hoppes Roman "Hoppe" vor und beschreibt dessen besondere Eigenart: Die Autorin erfindet im Roman eine fiktive Version ihrer selbst, die ein anderes Leben führt als die reale Autorin. Der Roman ist somit weder reine Autobiographie noch Roman, sondern eine Mischung aus beidem, ein Phänomen, das als Autofiktion bezeichnet wird. Die Einleitung skizziert die Forschungsfrage und den Aufbau der Arbeit, wobei die literaturtheoretischen Konzepte der Autobiographie und Autofiktion sowie die Theorie der biographischen Metafiktion zentrale Rollen spielen.
2. Autobiographisches Schreiben und Autofiktion in Hoppe: Dieses Kapitel beleuchtet die literaturtheoretischen Grundlagen der Autobiographie und der Autofiktion. Es beginnt mit einer Diskussion der traditionellen Definition der Autobiographie nach Philippe Lejeune und kritisch beleuchtet die Schwierigkeiten bei der Genre-Zuordnung autobiographischer Werke. Der Text verdeutlicht die Entwicklung des autobiographischen Schreibens, von der Antike bis zur Gegenwart und thematisiert die zunehmende Popularität des Genres und die daraus resultierenden stilistischen Variationen, vom schlichten Bericht bis zu literarisch anspruchsvollen Texten. Schließlich wird der Begriff der Autofiktion eingeführt und Serge Doubrovskys Bedeutung in der Entwicklung dieses Begriffs erläutert, wobei die Mehrdeutigkeit des Begriffs hervorgehoben wird.
Schlüsselwörter
Autofiktion, Autobiographie, Felicitas Hoppe, Hoppe (Roman), Selbsterfindung, Lebenserfindung, Metafiktion, biographische Metafiktion, Fiktion, Realität, Literaturtheorie, Leserrolle.
Häufig gestellte Fragen zu Felicitas Hoppes "Hoppe"
Was ist das Thema der Arbeit?
Die Arbeit analysiert Felicitas Hoppes Roman "Hoppe" im Kontext der Autofiktion. Sie untersucht den Roman als innovatives Beispiel für Selbsterfindung und das Spiel mit autobiographischen Elementen. Ein zentraler Fokus liegt auf dem Verhältnis von Fiktion und Realität im Roman.
Welche theoretischen Grundlagen werden verwendet?
Die Analyse basiert auf literaturtheoretischen Grundlagen der Autobiographie und Autofiktion. Es werden die Definitionen von Philippe Lejeune (Autobiographie) und Serge Doubrovsky (Autofiktion) diskutiert und kritisch beleuchtet. Die Theorie der biographischen Metafiktion spielt ebenfalls eine wichtige Rolle.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: Eine Einleitung, ein Kapitel zu autobiographischem Schreiben und Autofiktion in Hoppes Werk, ein Kapitel zur Analyse von "Hoppe" als metafiktionale "Traumbiographie" (mit Unterkapiteln zu Lebenserfindungen und Metaisierungen), und eine Schlussbetrachtung.
Was sind die zentralen Themen der Analyse?
Zentrale Themen sind Autofiktion als literarisches Verfahren, Selbsterfindung und Lebenserfindung in Hoppes Roman, das Verhältnis von Fiktion und Realität in "Hoppe", die Rolle des Lesers im autofiktionalen Spiel und metafiktionale Aspekte im Werk.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, "Hoppe" als ein innovatives Beispiel der Selbsterfindung und des Spiels mit autobiographischen Elementen zu verstehen. Sie analysiert, wie Hoppe mit autobiographischen Elementen umgeht und wie sie die Grenzen zwischen Fiktion und Realität verschwimmen lässt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Autofiktion, Autobiographie, Felicitas Hoppe, Hoppe (Roman), Selbsterfindung, Lebenserfindung, Metafiktion, biographische Metafiktion, Fiktion, Realität, Literaturtheorie, Leserrolle.
Wie wird der Roman "Hoppe" in der Arbeit charakterisiert?
Der Roman "Hoppe" wird als eine Mischung aus Autobiographie und Roman beschrieben, also als Autofiktion. Die Autorin erfindet eine fiktive Version ihrer selbst, die ein anderes Leben führt als die reale Autorin. Der Roman wird als ein Spiel mit autobiographischen Elementen und als ein Beispiel für innovative Selbsterfindung betrachtet.
Welche Rolle spielt der Leser in der Analyse?
Die Rolle des Lesers im autofiktionalen Spiel ist ein wichtiger Aspekt der Analyse. Die Arbeit untersucht, wie der Roman den Leser in das Spiel mit Fiktion und Realität einbezieht und wie die Mehrdeutigkeit des Textes die Lesererfahrung prägt.
- Arbeit zitieren
- Doreen Klahold (Autor:in), 2013, "Traumbiographie – Eine Lebenserfindung". Autofiktion in Felicitas Hoppes Roman "Hoppe", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/272932