Wenn es um den Tod eines Menschen geht, liegen viele Dinge im Dunklen. Einzig gewiss ist die Tatsache, dass eines Tages auch unser eigenes Herz aufhören wird zu schlagen. Der Umgang mit diesem unausweichlichen Fakt hängt von der individuellen Lebensphilosophie und den persönlichen Erfahrungen eines jeden einzelnen mit dem Tod im Familien- und
Freundeskreis ab. Vielfach bleiben Fragen offen: Warum musste sie oder er so früh sterben?
Wo befindet er sich jetzt und geht es ihm, soweit er fühlen kann, auch wirklich gut? Dies sind oftmals bedrückende Fragen, worauf auch in Zeiten modernster Technik kein Wissenschaftler eine Antwort geben kann. In traditionellen Gesellschaften ist der Tod zwar allgegenwärtig, und man ist sich dessen auch sehr wohl bewusst. Jedoch wird er in der Regel nicht als Teil einer natürlichen Abfolge angesehen und nicht ohne weiteres akzeptiert. Es ist – vor allem bei jüngeren Verstrebenden – meist ein Unglück, das durch übersinnliche Mächte, vor allem durch Zauberei verursacht wurde. Eine tödliche Krankheit stellt den „Beweis“ für das Wirken böser Einflüsse dar, und selbst Unglücksfälle werden durch eine Verschwörung feindlicher Geister hervorgerufen.
Der Tod ist folglich kein Zufallsprodukt, sondern es waren „bedeutsame Kräfte“ am Werk, welche als deutliche Störung der sozialen Ordnung empfunden werden. Während in westlichen Gesellschaften zwar Sterben und Tod „sozial produziert“ werden, d.h. die magischen Kräfte durch eine Art technisch-wissenschaftliche Kontrolle ersetzt werden, ist allen Zivilisationen jedoch eine intensive Suche nach den genauen Ursachen für den Tod eines Menschen gemeinsam. Der Tod betrifft nun einmal jede Gesellschaft ohne Ausnahme; somit ist auch jede noch so kleine Gruppe gezwungen, sich mit diesem Phänomen auseinanderzusetzen und es im Rahmen ihres eigenen Welt- und Lebensbildes logisch und Sinn ergebend zu deuten.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Definition des Begriffes Jenseits
- 3. Die untersuchten Bevölkerungsgruppen
- 3.1. Mbowamb
- 3.1.1. Ursprung und Mythos
- 3.1.2. Besondere Energie
- 3.1.3. Tod und Jenseits
- 3.1.4. Fazit
- 3.2. Bukaua
- 3.2.1. Ursprung und Mythos
- 3.2.2. Besondere Energie
- 3.2.3. Tod und Jenseits
- 3.2.4. Fazit
- 3.3. Marind
- 3.3.1. Ursprung und Mythos
- 3.3.2. Besondere Energie
- 3.3.3. Tod und Jenseits
- 3.3.4. Fazit
- 3.4. Wampar
- 3.4.1. Ursprung und Mythos
- 3.4.2. Besondere Energie
- 3.4.3. Tod und Jenseits
- 3.4.4. Fazit
- 3.5. Jali
- 3.5.1. Ursprung und Mythos
- 3.5.2. Besondere Energie
- 3.5.3. Tod und Jenseits
- 3.5.4. Fazit
- 3.6. Dani
- 3.6.1. Ursprung und Mythos
- 3.6.2. Besondere Energie
- 3.6.3. Tod und Jenseits
- 3.6.4. Fazit
- 3.7. Somaip
- 3.7.1. Ursprung und Mythos
- 3.7.2. Besondere Energie
- 3.7.3. Tod und Jenseits
- 3.7.4. Fazit
- 3.8. Enga
- 3.8.1. Ursprung und Mythos
- 3.8.2. Besondere Energie
- 3.8.3. Tod und Jenseits
- 3.8.4. Fazit
- 3.9. Christliche Einflüsse und Cargo-Bewegungen
- 3.1. Mbowamb
- 4. Zusammenfassende Beobachtungen und Schlussfolgerungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht Jenseitsvorstellungen verschiedener Bevölkerungsgruppen in Neuguinea. Ziel ist es, die unterschiedlichen Konzepte des Todes und des Jenseits zu beschreiben und zu vergleichen, um ein umfassenderes Verständnis der kulturellen Vielfalt in der Region zu erlangen.
- Konzepte des Todes in verschiedenen neuguineischen Kulturen
- Rollen von "besonderer Energie" im Verständnis von Leben und Tod
- Vergleichende Analyse von Jenseitsvorstellungen
- Einfluss christlicher Missionierung auf traditionelle Glaubensvorstellungen
- Der Einfluss von Mythen und Ursprungsgeschichten auf die Jenseitsvorstellungen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beleuchtet die unterschiedlichen gesellschaftlichen Reaktionen auf den Tod, vom Verdrängen in westlichen Gesellschaften bis hin zur zentralen Rolle des Todes in traditionellen neuguineischen Kulturen. Sie führt in die Thematik ein und stellt die Forschungsfrage nach den Jenseitsvorstellungen in Neuguinea in den Kontext der unterschiedlichen kulturellen Umgangsweisen mit dem Tod. Der Vergleich zwischen westlichen und nicht-westlichen Ansätzen zum Thema Tod und Sterben bildet den Ausgangspunkt der Arbeit. Der Fokus liegt dabei auf der Frage nach dem „Warum“ des Todes und der Suche nach Erklärungen jenseits des natürlichen Ablaufs des Lebens.
2. Definition des Begriffes Jenseits: Dieses Kapitel definiert den Begriff "Jenseits" im Kontext der Arbeit und legt die methodischen Grundlagen für die anschließende Analyse der verschiedenen Kulturen fest. Es wird eine differenzierte Betrachtung des Begriffs vorgenommen, welche die unterschiedlichen kulturellen Interpretationen berücksichtigt, bevor in den folgenden Kapiteln auf die jeweiligen spezifischen Jenseitsvorstellungen der einzelnen Gruppen eingegangen wird.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Jenseitsvorstellungen in Neuguinea
Welche Bevölkerungsgruppen werden in der Studie untersucht?
Die Studie untersucht die Jenseitsvorstellungen folgender neuguineischer Bevölkerungsgruppen: Mbowamb, Bukaua, Marind, Wampar, Jali, Dani, Somaip, Enga. Zusätzlich werden christliche Einflüsse und Cargo-Bewegungen berücksichtigt.
Was ist das Ziel der Studie?
Ziel der Studie ist es, die unterschiedlichen Konzepte des Todes und des Jenseits dieser Bevölkerungsgruppen zu beschreiben und zu vergleichen, um ein umfassenderes Verständnis der kulturellen Vielfalt in der Region zu erlangen.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Studie behandelt folgende Themenschwerpunkte: Konzepte des Todes in verschiedenen neuguineischen Kulturen; die Rolle von "besonderer Energie" im Verständnis von Leben und Tod; eine vergleichende Analyse von Jenseitsvorstellungen; der Einfluss christlicher Missionierung auf traditionelle Glaubensvorstellungen; und der Einfluss von Mythen und Ursprungsgeschichten auf die Jenseitsvorstellungen.
Wie ist der Aufbau der Studie?
Die Studie gliedert sich in vier Hauptkapitel: Einleitung, Definition des Begriffs "Jenseits", eine detaillierte Beschreibung der Jenseitsvorstellungen der einzelnen Bevölkerungsgruppen (inkl. Ursprung und Mythos, besonderer Energie, Tod und Jenseits für jede Gruppe) und abschließende Beobachtungen und Schlussfolgerungen. Jedes Kapitel zu den einzelnen Bevölkerungsgruppen enthält Unterkapitel zu Ursprung und Mythos, besonderer Energie, Tod und Jenseits sowie ein Fazit.
Wie wird der Begriff "Jenseits" definiert?
Das zweite Kapitel der Studie definiert den Begriff "Jenseits" im Kontext der Arbeit und legt die methodischen Grundlagen für die Analyse der verschiedenen Kulturen fest. Es wird eine differenzierte Betrachtung des Begriffs vorgenommen, die die unterschiedlichen kulturellen Interpretationen berücksichtigt.
Welche Rolle spielt "besondere Energie" im Verständnis von Leben und Tod?
Die Studie untersucht die Rolle von "besonderer Energie" in den verschiedenen Kulturen und deren Bedeutung für das Verständnis von Leben und Tod. Dies wird in den einzelnen Kapiteln zu den Bevölkerungsgruppen detailliert behandelt.
Wie werden die Jenseitsvorstellungen verglichen?
Die Studie führt eine vergleichende Analyse der Jenseitsvorstellungen der verschiedenen Bevölkerungsgruppen durch, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufzuzeigen und ein umfassenderes Verständnis der kulturellen Vielfalt zu ermöglichen.
Welchen Einfluss haben christliche Missionierung und Cargo-Bewegungen?
Die Studie untersucht den Einfluss christlicher Missionierung und Cargo-Bewegungen auf die traditionellen Glaubensvorstellungen und Jenseitsvorstellungen der untersuchten Bevölkerungsgruppen.
Welche Rolle spielen Mythen und Ursprungsgeschichten?
Die Studie analysiert den Einfluss von Mythen und Ursprungsgeschichten auf die Jenseitsvorstellungen der untersuchten Kulturen. Diese Aspekte werden in den jeweiligen Kapiteln zu den einzelnen Bevölkerungsgruppen behandelt.
Was sind die Schlussfolgerungen der Studie?
Das letzte Kapitel der Studie fasst die Ergebnisse zusammen und zieht Schlussfolgerungen aus der vergleichenden Analyse der Jenseitsvorstellungen. Es bietet einen Überblick über die wichtigsten Erkenntnisse der Forschung.
- Quote paper
- Rudi Loderbauer (Author), 2007, Jenseitsvorstellungen in den Religionen Neuguineas, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/273149