Was wissenschaftliche Modelle darstellen, hängt stark von der jeweiligen Fragestellung ab. Die Gegebenheiten einer komplexen Welt müssen auf wenige Parameter reduziert werden, um die ihr zugrundeliegenden Gesetze formulieren zu können. Wie sich wissenschaftliche Erklärungen im Wechselspiel zwischen gezielter Beobachtung und Theoriebildung aufbauen, haben C.G. Hempel und P. Oppenheim in ihrem Schema aufzuweisen gesucht. Einigermaßen überzeugend funktioniert dies im Bereich der Naturwissenschaften, in Physik, Chemie oder Biologie. Will man aber versuchen, mit Hilfe der gleichen Mittel und Methoden menschliche Motive und Handlungsweisen zu verstehen, tun sich zunehmend Schwierigkeiten auf. Politische und soziale Institutionen liegen nicht einfach vor und können nicht mit naturgesetzlicher Stringenz erfasst werden. Die Menschen müssen sie erst schaffen und haben dabei einen großen Gestaltungsspielraum. Mit dem Schema von Hempel und Oppenheim lässt sich aber immerhin zeigen, warum wissenschaftliche Erklärungsversuche hier an ihre Grenzen stoßen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Wirklichkeit zwischen Subjekt und Objekt
- Das deduktiv-nomologische Erklärungsmodell
- Das induktiv-statistische Erklärungsmodell
- Schlussfolgerungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Möglichkeiten und Grenzen wissenschaftlicher Erklärungen am Beispiel des Hempel-Oppenheim-Schemas. Sie untersucht, wie dieses Schema auf verschiedene Disziplinen anwendbar ist und wo es an seine Grenzen stößt.
- Wissenschaftliche Erklärungen und ihre Abhängigkeit von der Fragestellung
- Das deduktiv-nomologische Erklärungsmodell und seine Anwendung in den Naturwissenschaften
- Das induktiv-statistische Erklärungsmodell und seine Relevanz für soziale und psychologische Phänomene
- Die Grenzen wissenschaftlicher Erklärungen im Kontext menschlicher Motive und Handlungen
- Die Rolle des Erkenntnissubjekts und seine Bedeutung für die Objektivierung der Wirklichkeit
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der wissenschaftlichen Erklärung ein und zeigt die Bedeutung von Fragerücksichten und Perspektiven auf. Sie beleuchtet den Unterschied zwischen Alltags- und wissenschaftlichen Erklärungen und stellt das Hempel-Oppenheim-Schema als Grundlage für die Analyse vor.
- Die Wirklichkeit zwischen Subjekt und Objekt: Dieses Kapitel diskutiert die Rolle des Erkenntnissubjekts und dessen Verhältnis zur Wirklichkeit. Es stellt verschiedene philosophische Positionen gegenüber, die die Beziehung zwischen Subjekt und Objekt unterschiedlich interpretieren.
- Das deduktiv-nomologische Erklärungsmodell: Dieses Kapitel beschreibt das deduktiv-nomologische Erklärungsmodell von Hempel und Oppenheim. Es beleuchtet seine Stringenz und seine Anwendung in den Naturwissenschaften.
- Das induktiv-statistische Erklärungsmodell: Dieses Kapitel behandelt das induktiv-statistische Erklärungsmodell und zeigt, wie es in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen Anwendung findet. Es beleuchtet auch die Grenzen dieses Modells.
Schlüsselwörter
Wissenschaftliche Erklärung, Hempel-Oppenheim-Schema, deduktiv-nomologisches Modell, induktiv-statistisches Modell, Erkenntnissubjekt, Erkenntnisobjekt, Rationalismus, Empirismus, Realismus, Idealismus.
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- Dr. phil. Jona Kirchner (Author), 2014, Das Hempel-Oppenheim-Schema. Möglichkeiten und Grenzen wissenschaftlicher Erklärung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/274395