Prophezeiungen und Träume in Neros Leben

Albträume und deren Traumdeutung nach dem Muttermord


Hausarbeit (Hauptseminar), 2010

15 Seiten, Note: 2,9


Leseprobe


Inhaltesverzeichnis

1. Einleitung

2. Quellen
2.1 Quellenkritik

3. Was versteht man unter Prophezeiungen und Träumen?
3.1 Traumdeutung

4. Inhaltliche Einordnung
4.1 Neros Geburt – Ablauf des Geschehens
4.2 Der Muttermord
4.2.1 Folge des Muttermordes – Neros Albträume und deren
Deutung

5. Fazit

6. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Prophezeiungen, Weissagungen und Verheißungen jeglicher Art gibt es schon so lange, wie die Menschheit selbst. In der Antike blickten Sterndeuter oft für Kaiser in die Zukunft, um die Macht der Herrscher zu sichern. Auch heute wird der Beruf der Sterndeuter noch immer in Anspruch genommen, obwohl das Berufsfeld nun aber in die Astrologie gehört.[1] Träume antiker Kaiser haben einen eben so großen Stellenwert, da ihre Deutung mit ihrem doppelten Ursprung, der entweder von den Göttern oder von der Seele kam, darin lag in die Zukunft zu blicken oder nur Tagesgeschehen zu verarbeiten.[2]

In meiner Ausarbeitung beziehe ich mich auf Prophezeiungen die zur Geburt des Kaisers Nero abgegeben wurden und auf Neros einsetzenden Träume, die er nach dem Mord an seiner Mutter Agrippina erlebt, im Zusammenhang mit der Deutung dieser Träume. Dabei lege ich den Schwerpunkt auf die Frage, was diese Träume bedeuten und in wiefern sie Neros folgenden Lebensjahre bestimmt haben.

Die zeitliche Einordnung schneidet das Jahr, in dem Nero geboren wurde und umfasst spätere Jahre, die sich auf den Muttermord beziehen, also die Jahre 37 n. Chr. bis etwa 62 n. Chr.

Das zweite Kapitel befasst sich mit den behandelten Quellen. Dort gehe ich auf Zahl, Art und Quellenwert der Texte ein, gefolgt von einer Quellenkritik, die sich auch auf den Unterricht im Proseminar „Nero und das Ende der julisch-claudischen Dynastie“ bezieht. Bei der Quellekritik setze ich mich kritisch mit dem Werk von Sueton und Cassius Dio auseinander, um die Werke in weiteren Kapiteln in die Interpretation mit einbeziehen zu können.

Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der allgemeinen Bedeutung von Prophezeiungen, Träumen und Traumdeutung. Anschließend, im vierten Kapitel, gehe ich kurz auf Neros Geburt in Antium ein und schildere neben einer Probezeihung noch die Äußerungen von Neros leiblichem Vater. Dem folgend werde ich den Muttermord kurz darlegen, wobei ich besonders auf die danach einsetzenden Albträume und deren Deutung eingehe.

Abschließend fasse ich in einem Fazit die wichtigsten Aussagen der vorherigen Kapitel zusammen.

2. Quellen

Da nur in Suetons „Kaiserbiographien“ und bei Cassius Dio im Epitom 61 etwas über die Prophezeiungen um Neros Geburt zu finden ist, fällt die Quellenlage rar aus. Der Muttermord wird von Sueton, Cassius Dio als auch Tacitus beschrieben, wobei alle drei Historiker fast übereinstimmend von Neros Gewissenbissen in den Nächten berichten. Für meine Ausarbeitung nutze ich vorrangig eine Übersetzung von Suetons Werk aus dem Lateinischen ins Deutsche von Hans Martinet. Als Sekundärquelle dient mir unter anderem eine Nero Biographie von Prof. Dr. phil. Gerhard H. Waldherr. Bei Cassius Dio arbeite ich mit einer Übersetzung vom Lateinischen ins Deutsche von Otto Veh.

Des weiteren arbeite ich mit mehreren Büchern, die sich mit antiker Traumdeutung beschäftigen. Darunter befindet sich eine Reihe von Einzelschriften der Zeitschrift für alte Geschichte: „Kaiser, Träume und Visionen in Prinzipat und Spätantike“ von Prof. Dr. Gregor Weber.

2.1 Quellenkritik

Wie schon erwähnt stellen nur Sueton und Cassius Dio kurz die Prophezeiungen um Neros Geburt dar, aber, um in den folgenden Kapiteln interpretieren zu können, muss ich mich mit der Glaubwürdigkeit der Quellen, auf die ich mich stütze, befassen.

Sueton ist kein Zeitzeuge, da er um 70 n. Chr. bis etwa 130 n. Chr. lebte, weswegen er auf andere historische Schriften zurückgegriffen musste, um Neros Leben ebenfalls zu verschriftlichen.[3] In vielen Texten, die wir im Unterricht behandelt haben, deuteten einzelne Wörte stark auf ein subjektives Nerobild von Sueton hin, was Auswirkungen auf die Glaubwürdigkeit seines Werks hat. Die Unterhaltungsabsicht, die Sueton somit nachgesagt wird, macht es besonders schwierig diese Quelle einzuschätzen, da er eben neben Cassius Dio der einzige ist, der von den Prophezeiungen berichtet. Ob sie nun umgeschrieben, oder wirklich so ausgesprochen wurden, wie Sueton es schreibt, bleibt offen.

Bei Cassius Dio sieht dies nochmals anders aus, da er erst um 163 n. Chr. geboren und um 229 n. Chr. gestorben ist, also viel später gelebt hat, als Sueton und Nero selber.[4] Er musste deshalb auf andere historische Werke zurückgreifen, um etwas über Nero schreiben zu können. Es kann also sein, dass Cassius Dio auf Suetons Texte gestoßen ist und so Suetons Texte nur „überarbeitet“ wurden.

Gerhard H. Waldherr, der Autor der Nero Biographie hat einen Doktor der Philosophie und ist Professor für Alte Geschichte an der Universität Regensburg. Nach dem Abitur hat er Germanistik, Geschichte und Geographie für das Lehramt an Gymnasien studiert und schon während seines Studiums hat er starkes Interesse am Lehrstuhl für Alte Geschichte an Universitäten gezeigt.[5] Auf der Buchrückseite formuliert Waldherr Fragen, die zum Nachdenken anregen sollen und spricht von einer packenden Biographie von einem der berüchtigtsten Kaisergestalten der römischen Geschichte.[6] Meiner Meinung nach besitzt Waldherrs Nero Biographie eine hohe Qualität. Durch seinen Beruf als Professor für Alte Geschichte bringt er viel Wissen mit. Sein Engagement für bzw. in diesem Fach, was sich schon im Studium gezeigt hat, lässt darauf schließen, dass er auch bilden will. Aber einen gewissen Unterhaltungswert kann man einer Biographie nicht absprechen. Seine literarischen Hauptquellen sind neben C. Suetonius Tranquillus, Cornelius Tacitus und Cassius Dio.

Wie im Unterricht bereits besprochen ist Tacitus um 58 n. Chr. geboren und um 120 n. Chr. gestorben, wodurch er Zeitzeuge Neros war, aber trotzdem erst 10 Jahre alt, als Nero starb. Seine beiden großen Werke haben gute literarische Qualität und einen hohen Quellenwert. Somit kann man sagen, dass die Überlieferungen von Tacitus vertrauenswürdig sind, denn auch als Senator muss er erpicht gewesen sein, etwas wahrheitsgetreu aufzunehmen und zu beurteilen.

[...]


[1] Vgl. Tügel, Hanne, Astrologie: Wie Sterndeuter die Welt mitregieren, 2001, http://www.geo.de/GEO/kultur/gesellschaft/411.html, Stand: 09.01.11 11:55.

[2] Vgl. Weber, Gregor, Träume in der römischen Kaiserzeit, in: Historia Einzelschriften, Zimmermann; Weber Hgg., Propaganda, Selbstdarstellung, Repräsentation im römischen Kaiserreich des 1. Jhs. n. Chr, Wiesbaden, 2003, Historia, S. 300.

[3] Vgl. Der Neue Pauly, s.v. suetonius, 1084 ff.

[4] Vgl. Der Neue Pauly, s.v. cassius, 436 ff.

[5] Vgl. Waldherr, Gerhard H., http://www-cgi.uni-regensburg.de/Fakultaeten/Geschichte/Alte_G/Waldherr/index.php?dozent=Waldherr, Stand: 11.02.11 09:02.

[6] Vgl. Waldherr, Gerhard H., Nero, Regensburg, 2005, siehe Buchrückseite.

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Prophezeiungen und Träume in Neros Leben
Untertitel
Albträume und deren Traumdeutung nach dem Muttermord
Hochschule
Universität Münster
Note
2,9
Autor
Jahr
2010
Seiten
15
Katalognummer
V274529
ISBN (eBook)
9783656663195
ISBN (Buch)
9783656663218
Dateigröße
465 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Nero, Träume, Mutter Brand Roms
Arbeit zitieren
Anna Kudella (Autor:in), 2010, Prophezeiungen und Träume in Neros Leben, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/274529

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