Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Marxschen Fetischkritik im Kapital. Es soll daher um den Fetischcharakter der Ware und sein Geheimnis gehen. Es soll zunächst knapp ein allgemeines Verständnis des Fetischismus erarbeitet werden, anhand dessen der besondere Charakter des Warenfetischismus als Fetisch sui generis herausgestellt werden kann; der
Warenfetischismus soll hierbei als spezifisch kapitalistisches Phänomen vorausgesetzt werden. Die Darstellung muss notwendig unvollständig bleiben; dabei soll jedoch auf
das Geheimnis von Waren- und Geldfetisch sowie auf den Wert als »automatisches Subjekt« (MEW 23: 169) eingegangen werden. Die Marx´sche Fetischkritik soll hierbei stets in Verschränkung von Theorie und Praxis gedacht werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Fetischismus
- Warenproduzierende Arbeit
- Ware und abstrakte Arbeit
- Wert — ein gesellschaftliches Verhältnis
- Geldfetisch und »automatisches Subjekt«
- Fazit
- Literaturverzeichnis
- Primärliteratur
- Sekundärliteratur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit dem Fetischcharakter der Ware und seiner Bedeutung im Kontext der kapitalistischen Produktionsweise. Er analysiert die Entstehung des Warenfetischismus aus der spezifischen Form der warenproduzierenden Arbeit und den daraus resultierenden gesellschaftlichen Verhältnissen.
- Die Verdinglichung der gesellschaftlichen Produktionsverhältnisse
- Die Versubjektivierung der materiellen Grundlagen der Produktion
- Die Rolle des Tausches und der Wertform
- Die Entstehung des Geldfetischismus
- Die Kritik am Kapital als »automatischem Subjekt«
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den gesellschaftlichen Zusammenhang in der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft dar, der sich über den Austausch von Arbeitsprodukten konstituiert. Der Fokus liegt auf der Entstehung der negativen Vergesellschaftung durch den Tausch und der daraus resultierenden Fremdheit der ökonomischen Verhältnisse für die Individuen.
Der zweite Abschnitt behandelt den Begriff des Fetischismus und seine Bedeutung für die Analyse des Warenfetischismus. Der Fetisch wird als ein (totes) Ding mit magischen Eigenschaften definiert, die ihm nicht innewohnen. Der Warenfetischismus wird als ein spezifisch kapitalistisches Phänomen betrachtet, bei dem die Akteure sich der Fetischdienerschaft nicht bewusst sind. Der Abschnitt beleuchtet die Verkehrung von gesellschaftlichen Verhältnissen in Natureigenschafen der Dinge und die Widerspiegelung dieser Verkehrung im Bewusstsein der Akteure.
Das dritte Kapitel analysiert die warenproduzierende Arbeit als Quelle des Fetischcharakters der Ware. Die kapitalistische Produktionsweise wird als Ergebnis der Trennung von Produzent und Produktionsmitteln betrachtet. Der Abschnitt geht auf die spezifische Form der warenproduzierenden Arbeit ein, die durch den Doppelcharakter des Arbeitsprodukts als »nützliches Ding und Wertding« gekennzeichnet ist. Die Wertsubstanz wird als »tote Arbeit« definiert, die im Tauschprozess als abstrakt-allgemeine Arbeit erscheint. Die Wertgröße wird durch die gesellschaftlich notwendige Durchschnittsarbeitszeit bestimmt.
Der vierte Abschnitt widmet sich dem Geldfetischismus und dem »automatischen Subjekt«. Das Geld wird als die handgreifliche Form des Fetischismus betrachtet, die den Reichtum zum abstrakten Reichtum macht. Die Vermittlungsbewegung des Tausches verschwindet im Geld, wodurch ein Schein der Natürlichkeit entsteht. Der Abschnitt erläutert, wie das Geld als allgemeines Äquivalent die Erscheinungsform des Wertmaßes der Waren, der Arbeitszeit, darstellt. Die Geldzirkulation als zweite Zirkulationsform führt zur Entstehung des Kapitals als Selbstzweck. Das Rätsel des »automatischen Subjekts« wird durch die Analyse des Produktionsprozesses entzaubert, die die Trennung der Produzenten von den Produktionsmitteln und die Aneignung fremder Arbeit durch die Eigner des Geldes und der Produktionsmittel beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Fetischcharakter der Ware, die warenproduzierende Arbeit, die Verdinglichung, die Versubjektivierung, den Tausch, die Wertform, das Geld, das Kapital, die Mehrarbeit und die Kritik an der kapitalistischen Produktionsweise.
- Arbeit zitieren
- René Haase (Autor:in), 2014, Zur Marxschen Fetischkritik im Kapital, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/275455