In vielen psychologischen Studien stößt man auf die Untersuchung von Emotionen und Stimmungen, etwa wenn es um die Beeinflussung dieser durch andere Variablen oder Personenmerkmale geht. Solche analytischen Betrachtungen von Stimmungen können als gängig angesehen werden. Jedoch ist das Verständnis der Struktur von Stimmungen eine bedeutsame Voraussetzung, wenn man diese messen oder Veränderungen in diesen deuten möchte. In der Forschungsliteratur bestehen allerdings keine einheitlichen Ansichten zur Struktur von Stimmungen, sondern es existieren verschiedene Ansätze und Konzepte hierzu (vgl. Russell & Barett, 1999).
Eine Vielzahl der Studien nutzt zur Erhebung der Stimmung wiederholte Messungen dieser, etwa täglich oder sogar mehrfach am Tag. Um den Aufwand der Teilnehmer möglichst gering und deren Motivation möglichst hoch zu halten und somit Abbrüche zu vermeiden, sollten solche Messungen kurz gehalten werden, die Items also gut ausgewählt und erprobt sein, so dass diese ein gutes Abbild von der Stimmung der Personen liefern (vgl. Wilhelm & Schoebi, 2007). Die in Studien hierfür verwendeten Itemskalen reichen dabei von einem Item pro Stimmungsfacette, bis hin zu verschiedensten Skalen mit unterschiedlicher Itemanzahl. Die Faktorenstruktur solch eines Messinstruments zu analysieren, spielt eine bedeutsame Rolle für Aussagen zur Konstruktvalidität solcher Skalen, aber auch für die Interpretation der Skalenwerte der Personen.
Vor diesem Hintergrund ist es Ziel dieser Arbeit, solch eine Itemskala zur Stimmungsmessung, die acht Items zur Erfassung verschiedener Stimmungsfacetten beinhaltete, bezüglich ihrer latenten Faktorenstruktur zu untersuchen. Hierbei gilt es, die Fragestellung zu beantworten, ob sich die theoretisch erwartete vierdimensionale Faktorenstruktur zur Abbildung der Facetten von Stimmung anhand der Daten nachweisen lässt, oder die Skala eine eindimensionale Struktur von Stimmung abbildet. Um diese Fragen zu beantworten, wurden anhand eines Datensatzes von Studenten und Studentinnen der Erziehungswissenschaft an der Universität Potsdam, der mit der Skala gemessene Werte zu deren täglicher Stimmung enthielt, verschiedene Analysen durchgeführt. Dabei war zu berücksichtigen, dass solche Personendaten oft hierarchisch strukturiert sind. Im vorliegenden Fall waren die täglich erhobenen Stimmungsangaben innerhalb der Personen ‚genestet‘, also zusammengefasst und von den Merkmalen der Personen beeinflusst. Es handelte sich also um eine geschachtelte
Inhalt
1. Einleitung
2. Theoretischer Hintergrund und Forschungsstand
2.1. Warum Mehrebenenfaktorenanalysen?
2.2. Wie kann Stimmung konzeptualisiert und gemessen werden?
3. Methode
3.1 Teilnehmer
3.2 Durchführung
3.3 Messungen
3.4. Statistische Analysen
3.4.1. Modelle
3.4.2 Modellgüteindizes
4. Ergebnisse
4.1 Deskriptive Ergebnisse und Voranalysen
4.2 KMFA – 4-Dimensionales Modell
4.3 KMFA – 1-Dimensionales Modell
4.4 EFA
5. Diskussion und Grenzen der Ergebnisse
6. Literatur
Anhang A: Mplus Input Instructions
Anhang B: Standardisierte Parameterschätzungen
Anhang C: EMFA - Faktorladungen
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