Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem pädagogischen Subtext einer Robinsonade. Philosophen wie Rousseau erkannten die Möglichkeit, durch Kinder, die richtige Bücher lesen, die Gesellschaft zu verändern und bessere Menschen auszubilden. Die Grundhypothese der Untersuchung ist die Annahme, dass solche Grundmerkmale einer positiven Robinsonade, wie praktische Vernunft, Wiederentdeckung der Natur, Rolle der Arbeit und Disziplin oder Neuentwicklung des Ichs in der Isolation der jugendlichen Leserschaft (und auch noch belehrbaren Erwachsenen) ein richtiges Lebensverständnis und moralische Fügsamkeit vermitteln.
Um diese These zu begründen, werden Hauptmotive, Strukturmerkmale und Konzepte einer Robinsonade am Beispiel von „Robinson Crusoe“ vorgestellt und ausgewählte deutschsprachige Texte des 18. Jahrhunderts untersucht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- 1. Robinson Crusoe von Daniel Defoe: Paradigma der Robinsonade
- 1.1. Der edle Wilde
- 1.2. Beschäftigungstherapie in Isolation
- 2. Robinson der Jüngere von Joachim Heinrich Campe: Die Lehre vom Leben für die junge Generation
- 2.1. Didaktische Anpassung des Originalstoffs für Kinder
- 2.2. Robinson als Lerner und Lehrer
- 3. Die Insel Felsenburg von Johann Gottfried Schnabel: „Nauta, Naufragio felix“ oder Glück im Unglück
- 3.1. Ein protestantisch-bürgerliches Paradies
- 3.2. Zivilisationsprozess der Menschheit en miniature
- 4. Hauptmotive, Strukturmerkmale und Themen einer Robinsonade
- 4.1. Narrationsprozess der Robinsonade
- 4.2. Das Ich in der Isolation
- 4.3. Wiederentdeckung der Natur
- 4.4. Religion auf einer Insel
- 4.5. Robinsonade und Utopie
- Fazit
- Literaturverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit befasst sich mit dem pädagogischen Aspekt in deutschen Robinsonaden des 18. Jahrhunderts. Sie untersucht, wie diese literarische Gattung den moralischen und sozialen Werten der Aufklärung entsprach und den Prozess der Persönlichkeitsentwicklung des Einzelnen im Fokus hatte. Die Arbeit analysiert, wie die Robinsonade durch ihre spannenden Abenteuer die jugendliche Leserschaft (und auch Erwachsene) mit einem richtigen Lebensverständnis und moralischer Fügsamkeit vertraut machen sollte.
- Der pädagogische Subtext der Robinsonade
- Die Rolle der praktischen Vernunft und der Selbstfindung im Naturzustand
- Die Wiederentdeckung der Natur und die positive Rolle der Arbeit
- Die Entwicklung des Ichs in Isolation und die Bedeutung von Disziplin
- Der Einfluss der Robinsonade auf die Erziehung und das Bildungswesen im 18. Jahrhundert
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den historischen und literarischen Kontext der Robinsonade dar und führt die Thematik der pädagogischen Dimension ein. Das erste Kapitel widmet sich dem Originalwerk „Robinson Crusoe“ von Daniel Defoe. Es analysiert die Geschichte von Robinson Crusoe als Paradigma der Robinsonade und beleuchtet die Themen des edlen Wilden und der Beschäftigungstherapie in Isolation. Das zweite Kapitel behandelt „Robinson der Jüngere“ von Joachim Heinrich Campe, welches die Geschichte für Kinder adaptiert. Es betrachtet die didaktische Anpassung des Originalstoffs und analysiert die Rolle Robinsons als Lerner und Lehrer. Das dritte Kapitel untersucht „Die Insel Felsenburg“ von Johann Gottfried Schnabel, welches das Konzept der Robinsonade mit protestantisch-bürgerlichen Werten verknüpft. Es erforscht das protestantisch-bürgerliche Paradies auf der Insel und analysiert den Zivilisationsprozess der Menschheit in miniatura. Das vierte Kapitel befasst sich mit den Hauptmotiven, Strukturmerkmalen und Themen der Robinsonade und betrachtet die Narration, die Isolation, die Wiederentdeckung der Natur, die Rolle der Religion und den Zusammenhang mit der Utopie.
Schlüsselwörter
Robinsonade, Pädagogik, Aufklärung, Daniel Defoe, Robinson Crusoe, Joachim Heinrich Campe, Johann Gottfried Schnabel, Selbstfindung, Isolation, Natur, Arbeit, Disziplin, Moral, Bildung, Kinderliteratur, Utopie.
- Arbeit zitieren
- Julia Basakina (Autor:in), 2013, Der pädagogische Aspekt in deutschen Robinsonaden des 18. Jahrhunderts, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/275901