Die Fortbewegung auf dem Wasser ist älter als die Menschheit selbst. Schon die Vormenschen werden Bäume und anderes Material mit Treibfähigkeit auf dem Wasser beobachtet haben und vermochten sicher ihre Schlüsse daraus zu ziehen.
Vor kurzem stellte der Verhaltensforscher Desmond Morris in der Dokumentarreihe „Das Tier Mensch“ die Theorie auf, unsere frühesten Vorfahren seien von den Wäldern nicht direkt in die Steppe umgesiedelt. Sie hätten eine Weile am Wasser gelebt. Dies belegen nach seiner Ansicht unsere haarlosen Körper, die Reste von Schwimmhäuten, die phänomenalen Schwimm- und Tauchfähigkeiten von Säuglingen und anderes mehr.
Selbst, wenn es diesen 'Wasseraffen' nicht gegeben hat, werden unsere Ahnen schon früh Treibgut zur Überquerung von Seen und Flussläufen eingesetzt haben.
Auf der anderen Seite ist aber auch die Konkurrenz zwischen Sippen und Individuen älter als unsere Spezies. Das bedeutet Auseinandersetzung und Kampf. Schon ein Schimpanse kann dabei Waffen zum Drohen oder Werfen nutzen.
So verwundert es nicht, dass die Menschen schon immer ihre Kriege vom Land auch auf Gewässer hinaus trugen.
Was die überlieferten Quellen betrifft, so ist man vor allem auf Darstellungen auf Münzen, Wandbildern, Vasen und Mosaiken angewiesen. Problematisch dabei ist die häufige Laienschaft der Künstler, die sich meist nicht ausschließlich auf Realismus und Echtheit konzentrierten, sondern am verfügbaren Platz und dem Arbeitsmaterial orientieren mussten. Viele Darstellungen richteten sich auch einfach nach den ästhetischen Ansprüchen des Künstlers oder eines Auftraggebers. Oder der Künstler gab nur seine Erinnerung wieder.
Oft sind es fehlerhafte Maßstäbe, mit denen der Historiker zu kämpfen hat. Vasenbilder sind verzerrt, Münzbilder winzig. Die korrekte, perspektivische Darstellung wurde erst viel später entwickelt. Hinzu kommen Datierungsprobleme und die mangelhafte Erhaltung vieler Stücke.
Modelle wären grundsätzlich brauchbarer, doch sind nur wenige erhalten. Bei diesen handelt es sich in den Regel um einstige Grabbeigaben, die in der abgeschlossenen Gruft konserviert blieben. Andere stammen zumeist aus späterer Zeit.
Als Primärquellen dienen die Wracks selbst oder deren Teile. Doch liegt es nicht zuletzt am vorwiegend organischen Baumaterial, dass auch hier nicht viel erhalten ist.
Schließlich gibt es noch literarische Berichte von in der Regel ebenfalls fachfremden Verfassern.
Inhaltsverzeichnis
Wasserverkehr im Zweistromland
Schifffahrt im Land am Nil
Phoinikier - Handel statt Händel
Hellas - Land der Inseln
Rom - Landkriege auf hoher See
Quellen
Literatur
Die Fortbewegung auf dem Wasser ist älter als die Menschheit selbst. Schon die Vormenschen werden Bäume und anderes Material mit Treibfähigkeit auf dem Wasser beobachtet haben und vermochten sicher ihre Schlüsse daraus zu ziehen.
Vor kurzem stellte der Verhaltensforscher Desmond Morris in der Dokumentarreihe „Das Tier Mensch“ die Theorie auf, unsere frühesten Vorfahren seien von den Wäldern nicht direkt in die Steppe umgesiedelt. Sie hätten eine Weile am Wasser gelebt. Dies belegen nach seiner Ansicht unsere haarlosen Körper, die Reste von Schwimmhäuten, die phänomenalen Schwimm- und Tauchfähigkeiten von Säuglingen und anderes mehr.
Selbst, wenn es diesen 'Wasseraffen' nicht gegeben hat, werden unsere Ahnen schon früh Treibgut zur Überquerung von Seen und Flussläufen eingesetzt haben.
Auf der anderen Seite ist aber auch die Konkurrenz zwischen Sippen und Individuen älter als unsere Spezies. Das bedeutet Auseinandersetzung und Kampf. Schon ein Schimpanse kann dabei Waffen zum Drohen oder Werfen nutzen.
So verwundert es nicht, dass die Menschen schon immer ihre Kriege vom Land auch auf Gewässer hinaus trugen.
Was die überlieferten Quellen betrifft, so ist man vor allem auf Darstellungen auf Münzen, Wandbildern, Vasen und Mosaiken angewiesen. Problematisch dabei ist die häufige Laienschaft der Künstler, die sich meist nicht ausschließlich auf Realismus und Echtheit konzentrierten, sondern am verfügbaren Platz und dem Arbeitsmaterial orientieren mussten. Viele Darstellungen richteten sich auch einfach nach den ästhetischen Ansprüchen des Künstlers oder eines Auftraggebers. Oder der Künstler gab nur seine Erinnerung wieder.
Oft sind es fehlerhafte Maßstäbe, mit denen der Historiker zu kämpfen hat. Vasenbilder sind verzerrt, Münzbilder winzig. Die korrekte, perspektivische Darstellung wurde erst viel später entwickelt. Hinzu kommen Datierungsprobleme und die mangelhafte Erhaltung vieler Stücke.
Modelle wären grundsätzlich brauchbarer, doch sind nur wenige erhalten. Bei diesen handelt es sich in den Regel um einstige Grabbeigaben, die in der abgeschlossenen Gruft konserviert blieben. Andere stammen zumeist aus späterer Zeit.
Als Primärquellen dienen die Wracks selbst oder deren Teile. Doch liegt es nicht zuletzt am vorwiegend organischen Baumaterial, dass auch hier nicht viel erhalten ist.
Schließlich gibt es noch literarische Berichte von in der Regel ebenfalls fachfremden Verfassern.
Wasserverkehr im Zweistromland
Sumerer und Babylonier besaßen schon früh eine hochentwickelte Schifffahrt mit einer Vielzahl von Schiffstypen. Es gab sogar Vorschriften über den Geschäftsverkehr zu Wasser. Allerdings beschränkte sich die mesopotamische Schifffahrt weitgehend auf die Flüsse Euphrat und Tigris. Hier verwendete man vor allem Flöße, sowie die sogenannte Guffa, ein kreisrundes, korbähnliches Paddelboot. Letzteres blieb übrigens bis ins 19. Jahrhundert gebräuchlich.
Regelrechte Seefahrten wurden kaum unternommen. Deshalb ist hier auch von keinen Seeschlachten zu berichten.
Schifffahrt im Land am Nil
Ein wesentliches Charakteristikum der frühesten ägyptischen Wasserfahrzeuge ergibt sich aus dem Mangel an geeigneten Hölzern. So wird es hier kein umgestürzter Baum gewesen sein, den der erste Nilbefahrer verwendete, sondern eher ein Büschel aus Papyrus.
Die Schiffsform, die sich zwangsläufig bei der Verwendung von Papyrus entwickelte, übertrug sich dann auch auf die ersten Holzgefährte: Bug und Heck waren weit emporgezogen. Auch kannte man weder Kiel noch Spanten.
Das Holz aus Syrien und Palästina war teuer, also wurden auch die einheimischen Hölzer der Akazie und der Sykomore verwendet. Sie waren so unförmig, dass man daraus nur zwei Ellen lange Teile anfertigen konnte, die in der Bordwand wie Ziegel aufeinander lagen.[1] Diese wurden mit Werg aus Papyrus abgedichtet.
Während des ersten ägyptischen Jahrtausends gab es so gut wie keine Kontakte nach außerhalb des Landes. Die Schifffahrt beschränkte sich auf den Nil. Erst als man im 2. Jahrtausend v.u.Z. zu expandieren begann, wurden Seeschiffe nötig. Doch auch in diesen Zeiten wagte man sich nicht gern auf das offene Meer hinaus. Holz blieb selten und kostbar, dass seine Beschaffung sich sogar zum Inhalt von Märchen entwickelte.[2]
[...]
[1] Hdt. 2,96
[2] Köster S. 31-32
- Quote paper
- M.A. / Dipl.Kfm.(FH) Oliver H. Herde (Author), 1995, Kriegsschifffahrt in der Antike, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/276370
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