„Neben Materie und Energie ist damit Information der dritte Grundstoff, aus dem die Welt besteht und der zunehmend an Bedeutung gewinnt….“ Mit diesen Worten legt B. Spinner die Grundlage für seine Erklärung der modernen Gesellschaft. Demnach befinden wir uns auf dem Weg in ein Zeitalter, in dem nicht mehr Rohstoffe und die Verfügung darüber entscheidend sind, sondern Informationen. Sie werden nach dieser Einschätzung das wichtigste Gut innerhalb einer Gesellschaft. Natürlich gibt es noch weitere Ansätze zur Erklärung unserer modernen Gesellschaft, die alle ihre Berechtigung haben. Aber die zunehmende Bedeutung von Informationen im wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und auch politischen Leben ist nicht zu übersehen.
Auch für Jugendliche scheint sich auf dem Weg zur Informationsgesellschaft einiges zu verändern. Es ist unbestritten, dass Multimedia und der Umgang mit dem Internet die Erfahrungswelt unserer Jugendlichen stark beeinflussen. Das birgt, wie so oft bei fortschrittlichen Entwicklungen, sowohl Chancen als auch Risiken. Auf der einen Seite kann man die vielfältigen Bildungsmöglichkeiten durch die neuen Medien, eine Vielzahl von Informationen, anregende Unterhaltung und Aktivierung der Jugendlichen zu den Chancen zählen, andererseits besteht die Gefahr von Verwechslung des medial Wahrgenommenen mit der Realität, Passivität und Verunsicherung. An dieser Stelle sind Eltern und Lehrer gleichsam gefordert. Es gilt, Medien in ihren Eigenschaften und Funktionen zu verstehen, sie bewusst zu nutzen, ihre Wirkungen zu reflektieren, ihren Stellenwert einzuordnen oder sie gar selbst (mit-)zugestalten. Kurz: Es geht darum, Chancen wahrzunehmen, ohne den Risiken zu erliegen.
Schule spielt in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. Sie vermittelt den Jugendlichen Möglichkeiten zur Verwendung der neuen Medien: Der Informatikunterricht kann dafür als Beispiel gesehen werden. Ein großer Bereich aber, in dem die Jugendlichen mit neuen Medien in Berührung kommen, geschieht außerhalb der Schule. DVD, Video und Fernsehen schauen sie zu Hause, im Internet surfen sie meist völlig allein oder mit Freunden und Videospiele mit ihren Scheinwelten konsumieren sie oftmals ohne Kontrolle. In dieser Zeit wirken Informationen und Eindrücke auf die Schüler, denen sie nicht immer gewachsen sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Sachanalyse des Themas
- Vom Ereignis bis zur Nachrichtenagentur
- Die Auswahl der Nachrichten in einer Zeitung
- Die Nachrichtenfaktoren
- Der Zeitungstyp
- Persönliche Einstellungen
- Medien als Informationsquellen im Unterricht
- Politikdidaktische Begründung
- Didaktische Reduktionen des Themas
- Die erste Phase - Reduktion bei der inhaltlichen Vorbereitung
- Die zweite Phase - Reduktion im Kompaktteil
- Beschreibung der Unterrichtsreihe
- Lernvoraussetzungen und Klassensituation in der Klasse 9 spezial 2
- Vorbereitung der Kompaktphase
- Einstiegsstunde
- Nachrichtenfaktoren und Zeitungstypen
- Zusammenfassung der Vorbereitungsstunden
- Die Kompaktstunde
- Auswahl und Begründung der Ziele
- Begründung des didaktisch-methodischen Vorgehens
- Tabellarischer Stundenaufriss
- Reflexion der Unterrichtseinheit
- Reflexion der ersten beiden Stunden
- Reflexion der Kompaktstunden
- Gesamtreflexion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Einsatz von Zeitungen als Informationsquellen im Sozialkundeunterricht der Klassenstufe 9. Der Fokus liegt dabei auf dem Erstellen einer eigenen Zeitung aus dpa-Nachrichten im Kontext des Stoffgebiets "Medien". Die Arbeit zielt darauf ab, die Bedeutung von Medienkompetenz in der heutigen Informationsgesellschaft zu beleuchten und einen Beitrag zur Medienerziehung der Schüler zu leisten.
- Der Weg der Nachricht vom Ereignis bis zum Leser
- Die Bedeutung von Nachrichtenfaktoren für die Auswahl von Nachrichten
- Der Einfluss von Zeitungstypen auf die Auswahl von Nachrichten
- Die Rolle der Medienkompetenz für politische Urteilsbildung
- Didaktische Ansätze zur Vermittlung von Medienkompetenz im Unterricht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung erläutert die zunehmende Bedeutung von Informationen in der modernen Gesellschaft und betont die Notwendigkeit einer kritischen Auseinandersetzung mit Medien. Die Sachanalyse beleuchtet die Funktionsweise von Nachrichtenagenturen und den Einfluss von Nachrichtenfaktoren sowie Zeitungstypen auf die Auswahl von Nachrichten. Im dritten Kapitel wird die Bedeutung von Medien als Informationsquellen im Unterricht aus politikdidaktischer Perspektive betrachtet und eine didaktische Reduktion des Themas für die Klassenstufe 9 vorgestellt.
Das vierte Kapitel beschreibt die konkrete Unterrichtsreihe, die Lernvoraussetzungen der Schüler, die Vorbereitung der Kompaktphase und die Gestaltung der Kompaktstunde. Das fünfte Kapitel reflektiert die Unterrichtseinheit, analysiert die Wirksamkeit der einzelnen Stunden und zieht ein Resümee der gesamten Unterrichtsreihe.
Schlüsselwörter
Diese Arbeit befasst sich mit zentralen Aspekten der Medienpädagogik und der politischen Bildung, insbesondere mit Zeitungen als Informationsquelle im Sozialkundeunterricht. Die wichtigsten Schlüsselwörter umfassen Medienkompetenz, Nachrichtenfaktoren, Zeitungstypen, politische Urteilsbildung, didaktische Reduktion und die Gestaltung einer Unterrichtsreihe.
- Arbeit zitieren
- Reiner Heubach (Autor:in), 2004, Zeitungen als Informationsquellen im Sozialkundeunterricht. Das Erstellen einer Zeitung aus dpa Nachrichten mit einer 9. Klasse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/27727