Männer, Frauen, Kinder. Verbrannt, vergewaltigt, ermordet. Mehr als 383 Menschen verlieren in Friedrich Schillers Debutdrama „Die Räuber“ ihr Leben. Die desintegrierten Akteure agieren zerstörerisch und wirken außerhalb der Gesellschaftsnorm. „[…]die Privaterbitterung gegen den unzärtlichen Vater wütet in einen Universalhaß gegen das ganze Menschengeschlecht aus“, so kommentiert Schiller selbst das Handeln des nach Rache dürstenden Karls. Die Gewaltorgie zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Stück. Grund genug die Gewalt an sich in dieser Arbeit zu untersuchen.
Am Anfang der Arbeit soll der Ursprung dieses „Universalhasses“ näher erläutert werden: der Bruderzwist. Dabei soll die psychosomatische Disposition von Karl und Franz untersucht werden – Wie konnte es zu so einem Bruch der Familienbande kommen? Danach wird die Funktion der Gewalt beleuchtet. Warum üben die beiden Charaktere Gewalt aus? Als dritter Punkt wird die Erscheinung der Gewalt dargestellt und interpretiert. In was für Taten äußern sich die Exzesse der beiden Brüder? Bei Franz soll hierbei der Fokus auf dem versuchten Vatermord liegen. Im Anschluss werde ich Karls Auslöschung einer ganzen Stadt thematisieren. Schließlich werde ich noch die Gräueltaten des Räuberhaufens darstellen.
Der Schluss beinhaltet eine Zusammenfassung der Ergebnisse und eine kurze Gegenüberstellung der brüderlichen Charakterprofile.
Inhaltsverzeichnis
- Inhalt
- 0. Einleitung
- 1. Der Bruderzwist - Ursprung des Hasses
- 1.1 Franz gewaltsames Machtstreben
- 1.2 Karls Rachefeldzug
- 2. Funktion der Gewalt
- 3. Erscheinung der Gewalt
- 3.1 Franz Der umgekehrte Arzt
- 3.2 Karl als Hauptmann der Räuber
- 3.3 Die Gräueltaten des Räuberhaufens: Verbrechen zur Triebbefriedigung und Selbstbereicherung
- 4. Schluss
- 5. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Gewalt in Friedrich Schillers Drama „Die Räuber“ und analysiert deren Ursprung, Funktion und Erscheinung. Dabei wird der Fokus auf den Bruderzwist zwischen Karl und Franz Moor gelegt, um die Ursachen für den „Universalhass“ zu ergründen. Die Arbeit beleuchtet die psychosomatische Disposition der beiden Brüder und analysiert, wie es zu dem Bruch der Familienbande kam. Des Weiteren wird die Funktion der Gewalt untersucht, indem die Motive für die gewalttätigen Handlungen der beiden Brüder analysiert werden. Schließlich wird die Erscheinung der Gewalt dargestellt und interpretiert, indem die konkreten Taten der beiden Brüder, wie der versuchte Vatermord von Franz und Karls Auslöschung einer ganzen Stadt, untersucht werden. Die Arbeit schließt mit einer Zusammenfassung der Ergebnisse und einer Gegenüberstellung der brüderlichen Charakterprofile.
- Der Bruderzwist als Ursprung der Gewalt
- Die psychosomatische Disposition von Karl und Franz Moor
- Die Funktion der Gewalt im Drama
- Die Erscheinung der Gewalt in den Taten der Brüder
- Die Gräueltaten des Räuberhaufens
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Thematik der Gewalt in „Die Räuber“ vor und gibt einen Überblick über die Struktur der Arbeit. Sie beleuchtet die hohe Anzahl an Todesopfern im Stück und die desintegrierten Akteure, die außerhalb der Gesellschaftsnorm agieren. Die Einleitung führt den Leser in die Thematik des Bruderzwists als Ursprung des „Universalhasses“ ein und kündigt die Analyse der psychosomatischen Disposition von Karl und Franz Moor an. Des Weiteren werden die Funktion und Erscheinung der Gewalt im Stück vorgestellt.
Das Kapitel „Der Bruderzwist - Ursprung des Hasses“ untersucht die Ursachen für den Konflikt zwischen Karl und Franz Moor. Es wird die gewaltsame Machtstreben von Franz beleuchtet, der seinen Bruder aus dem Weg räumen will, um die Macht an sich zu reißen. Die Arbeit analysiert die perfide Intrige von Franz, die dazu führt, dass Karl von seinem Vater enterbt wird. Das Kapitel beleuchtet die psychosomatische Disposition von Franz und untersucht die Ursachen für seinen tiefverwurzelten Machthunger und Hass gegenüber seinem Bruder und der Welt an sich. Es wird die Rolle des väterlichen Liebesentzugs und die Auswirkungen auf die Entwicklung von Franz analysiert.
Das Kapitel „Funktion der Gewalt“ untersucht die Motive für die gewalttätigen Handlungen der beiden Brüder. Es wird die darwinistische Sichtweise von Franz auf das Leben beleuchtet, die sich in seinem Credo „Schwimme, wer schwimmen kann, und wer zu plump ist geh unter!“ widerspiegelt. Das Kapitel analysiert Franz als umgekehrten Aufklärer, der die philosophische Bildung usurpiert, um sie dem Zweck einer intellektuellen und moralischen Vervollkommnung des Menschen zu entfremden. Es wird die erschreckende Tatsache beleuchtet, dass Franz seine Mordpläne philosophisch legitimiert.
Das Kapitel „Erscheinung der Gewalt“ stellt die konkreten Taten der beiden Brüder dar und interpretiert diese. Es wird der Fokus auf den versuchten Vatermord von Franz gelegt und die Auslöschung einer ganzen Stadt durch Karl thematisiert. Das Kapitel analysiert die Gräueltaten des Räuberhaufens und untersucht die Motive für ihre Verbrechen, die sich in Triebbefriedigung und Selbstbereicherung äußern.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Gewalt in Friedrich Schillers „Die Räuber“, den Bruderzwist, die psychosomatische Disposition, die Funktion der Gewalt, die Erscheinung der Gewalt, den Vatermord, die Gräueltaten des Räuberhaufens, den umgekehrten Aufklärer und die darwinistische Sichtweise auf das Leben.
- Arbeit zitieren
- Alexander Stiehle (Autor:in), 2012, Die Gewalt in Friedrich Schillers "Die Räuber", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/277604