Deutschland, das als ein lang bestehendes Mitglied der Vereinten Nation gilt und sich des Öfteren an multilateralen Einsätzen beteiligte, enthielt sich zum ersten Mal bei der Mitwirkung einer internationalen Intervention in Libyen. Libyen, das von dem damaligen Diktator Muammar al Gaddafi regiert wurde, terrorisierte sein eigenes Volk und ließ viele Menschen hinrichten. Daraufhin reagierte die Vereinte Nation und legitimierte schlussendlich eine Resolution, die die NATO berechtigte, militärisch einzugreifen. Doch Deutschland nahm nicht teil. Außenpolitisch betrachtet, führte diese Entscheidung zu scharfer Kritik und Ärger anderer Bündnispartner.
Wie ist diese Entscheidung Deutschlands zustande gekommen, nicht an der militärischen Intervention in Libyen teilzunehmen? Um diese Frage beantworten zu können, soll die Vetospielertheorie nach Tsebelis Aufschluss darüber geben, wie der Entscheidungsprozess innerhalb der Länder beziehungsweise der Regierung stattfindet und wie Entscheidungen gefällt werden. Deshalb werden zuerst die Grundannahmen des Vetospielertheorems vorgestellt. Nachdem die Theorie erläutert wurde, soll anhand des Entscheidungsprozesses bezüglich der Entscheidung einer Enthaltung bei der Libyen Intervention dargestellt werden und somit in Verknüpfung mit der Theorie die Zentralfrage aufgelöst werden. Zum Schluss sollen die Hauptargumente kurz zusammengefasst nochmals dargelegt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundannahmen der Vetospielertheorie nach Tsebelis
- Die Entscheidung Deutschlands zur Enthaltung der Libyen Intervention
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entscheidung Deutschlands, sich bei der militärischen Intervention in Libyen im Jahr 2011 zu enthalten. Ziel ist es, diesen außenpolitischen Entscheid mit Hilfe der Vetospielertheorie nach Tsebelis zu erklären und den Entscheidungsprozess innerhalb der deutschen Regierung zu analysieren.
- Anwendung der Vetospielertheorie auf einen konkreten Fall internationaler Intervention
- Analyse des deutschen Entscheidungsprozesses im Libyen-Konflikt
- Identifizierung der relevanten Vetospieler im deutschen politischen System
- Bewertung des Einflusses von Ideologie und Parteikohäsion auf die Entscheidungsfindung
- Untersuchung der Policy-Stabilität im Kontext der deutschen Außenpolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach den Gründen für Deutschlands Enthaltung bei der Libyen-Intervention. Sie skizziert den methodischen Ansatz, der auf der Vetospielertheorie basiert, und umreißt den Aufbau der Arbeit. Der Kontext der Intervention und die damit verbundene außenpolitische Kritik Deutschlands wird kurz angerissen.
Grundannahmen der Vetospielertheorie nach Tsebelis: Dieses Kapitel erläutert die Grundannahmen der Vetospielertheorie nach Tsebelis. Es definiert Vetospieler als Akteure, deren Zustimmung für eine Änderung des Status quo notwendig ist, und unterscheidet zwischen individuellen und kollektiven sowie institutionellen und parteipolitischen Vetospielern. Das Kapitel beschreibt Tsebelis' geometrisches Raummodell, das die Policy-Präferenzen der Akteure und die Entstehung des "Winsets" veranschaulicht. Die Bedeutung der Anzahl der Vetospieler, ihrer Kongruenz und Kohäsion für die Policy-Stabilität wird detailliert dargelegt, wobei die Hypothesen Tsebelis' im Hinblick auf die Wahrscheinlichkeit einer Status-quo-Änderung im Mittelpunkt stehen. Die Bedeutung des "Winsets" als Bereich möglicher Kompromisse wird hervorgehoben.
Die Entscheidung Deutschlands zur Enthaltung der Libyen Intervention: (Diese Zusammenfassung kann aufgrund der fehlenden Textinformationen nicht erstellt werden. Der zur Verfügung gestellte Text bricht vor dem Beginn dieses Kapitels ab.)
Schlüsselwörter
Vetospielertheorie, Tsebelis, Libyen-Konflikt, internationale Intervention, Deutschland, Außenpolitik, Policy-Stabilität, Entscheidungsprozess, Winset, Kongruenz, Kohäsion, Parteipolitik, Status quo.
FAQ: Analyse der deutschen Enthaltung bei der Libyen-Intervention 2011
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Entscheidung Deutschlands, sich 2011 bei der militärischen Intervention in Libyen zu enthalten. Sie verwendet die Vetospielertheorie nach Tsebelis, um diesen außenpolitischen Entscheid zu erklären und den Entscheidungsprozess innerhalb der deutschen Regierung zu untersuchen.
Welche Methode wird angewendet?
Die Arbeit basiert auf der Vetospielertheorie nach Tsebelis. Diese Theorie wird genutzt, um die Akteure (Vetospieler) zu identifizieren, deren Zustimmung für eine Änderung des Status quo (d.h. die Beteiligung an der Intervention) notwendig war. Das geometrische Raummodell von Tsebelis wird verwendet, um die Policy-Präferenzen der Akteure und das daraus resultierende "Winset" (Bereich möglicher Kompromisse) zu veranschaulichen.
Was sind die zentralen Forschungsfragen?
Die zentrale Forschungsfrage ist: Warum enthielt sich Deutschland bei der Libyen-Intervention? Nebenfragen befassen sich mit der Identifizierung relevanter Vetospieler im deutschen politischen System, dem Einfluss von Ideologie und Parteikohäsion auf die Entscheidungsfindung und der Policy-Stabilität im Kontext der deutschen Außenpolitik.
Welche Akteure werden als Vetospieler betrachtet?
Die Arbeit identifiziert die relevanten Vetospieler im deutschen politischen System. Dabei wird zwischen individuellen und kollektiven sowie institutionellen und parteipolitischen Vetospielern unterschieden. Die genaue Zusammensetzung der Vetospieler wird im Haupttext der Arbeit detailliert beschrieben (da der zur Verfügung gestellte Text unvollständig ist, können hier keine spezifischen Akteure genannt werden).
Welche Rolle spielen Ideologie und Parteikohäsion?
Die Arbeit untersucht den Einfluss von Ideologie und Parteikohäsion auf die Entscheidungsfindung im Kontext der Libyen-Intervention. Es wird analysiert, wie diese Faktoren die Positionen der Vetospieler und damit das "Winset" beeinflusst haben.
Was ist das "Winset" und welche Bedeutung hat es?
Das "Winset" ist der Bereich möglicher Kompromisse, der von allen Vetospielern akzeptiert wird. Die Größe und Lage des "Winsets" bestimmen die Wahrscheinlichkeit einer Status-quo-Änderung. Ein kleineres "Winset" deutet auf eine höhere Policy-Stabilität hin, während ein größeres "Winset" eine höhere Wahrscheinlichkeit für Veränderungen ermöglicht.
Wie wird die Policy-Stabilität untersucht?
Die Arbeit untersucht die Policy-Stabilität im Kontext der deutschen Außenpolitik, indem sie analysiert, wie die Anzahl, die Kongruenz und die Kohäsion der Vetospieler die Wahrscheinlichkeit einer Status-quo-Änderung (in diesem Fall die Teilnahme an der Intervention) beeinflusst haben.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, ein Kapitel zu den Grundannahmen der Vetospielertheorie nach Tsebelis, ein Kapitel zur Analyse der deutschen Entscheidung im Libyen-Konflikt und einen Schluss.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Vetospielertheorie, Tsebelis, Libyen-Konflikt, internationale Intervention, Deutschland, Außenpolitik, Policy-Stabilität, Entscheidungsprozess, Winset, Kongruenz, Kohäsion, Parteipolitik, Status quo.
- Quote paper
- Christian Graf (Author), 2013, Die Vetospieler-Theorie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/278817