Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich, mit dem Konzept der Autonomie und dessen Bezug zum ‚Informierten Einverständnis‘. Dafür soll sowohl der Autonomiebegriff als auch der Begriff des ‚Informierten Einverständnis‘ näher beleuchtet werden. Im Anschluss daran soll geklärt werden, inwiefern das Autonomie-Konzept beim ‚Informierten Einverständnis’ zum Tragen kommt. Abschließend wird auf Autonomie-restringierende Faktoren und Umsetzungsprobleme in der medizinischen Forschungspraxis eingegangen. Als Grundlage dient sowohl das vierte Kapitel des Buches: Principles of Biomedical Ethics von Tom L. Beauchamp und James F. Childress als auch der Text: Die MRT als wissenschaftliche Studienuntersuchung und das Problem der Mitteilung von Zufallsbefunden – Probandenethische Herausforderungen von Dr. Martin Langanke und Pia Erdmann.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Auseinandersetzung
- 3. Autonomie-restringierende Faktoren und Umsetzungsprobleme bei ihrer Beseitigung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Konzept der Autonomie und seinen Bezug zum informierten Einverständnis in der medizinischen Forschung. Ziel ist es, den Autonomiebegriff und das informierte Einverständnis zu beleuchten und deren Interaktion zu klären. Zusätzlich werden Autonomie-restringierende Faktoren und Umsetzungsprobleme in der Praxis behandelt.
- Der Autonomiebegriff und seine verschiedenen Interpretationen
- Das informierte Einverständnis als Ausdruck von Autonomie
- Autonomie-restringierende Faktoren im Kontext medizinischer Forschung
- Umsetzungsprobleme und Herausforderungen bei der Gewährleistung von Autonomie
- Der Einfluss von Kontextfaktoren auf die Entscheidungsfindung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Diese Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein. Sie beschreibt den Fokus auf das Autonomie-Konzept und dessen Beziehung zum informierten Einverständnis in der medizinischen Forschung. Die Arbeit basiert auf dem Buch "Principles of Biomedical Ethics" von Beauchamp und Childress sowie dem Text von Langanke und Erdmann über MRT-Studien und Zufallsbefunde. Es wird eine diskursive Bandbreite der Autonomiedefinitionen vorgestellt und einleitend auf die Herausforderung der Umsetzung von Autonomie in der Praxis hingewiesen.
2. Auseinandersetzung: Dieses Kapitel befasst sich mit dem informierten Einverständnis im Lichte des Autonomiebegriffs. Es wird argumentiert, dass ein schwächer aufgeladener Autonomiebegriff im Kontext des informierten Einverständnisses angemessener ist. Die Notwendigkeit einer freien und selbstständigen Entscheidung des Probanden wird betont, wobei die Bereitstellung der notwendigen Informationen für die Entscheidungsfindung im Vordergrund steht. Es wird anerkannt, dass nicht alle Zusammenhänge bis ins Detail verstanden werden können, ohne dass die Autonomie der Entscheidung in Frage gestellt wird. Der Einfluss des Umfelds wird als nicht vollständig vermeidbar, aber nicht als Verlust von Autonomie betrachtet. Die Bedeutung transparenter Aufklärung, klar formulierter Dokumente und die Möglichkeit, Fragen zu stellen und zu beantworten, werden hervorgehoben. Das Recht auf Revidierung der Entscheidung wird als essentieller Aspekt des informierten Einverständnisses betont.
3. Autonomie-restringierende Faktoren und Umsetzungsprobleme bei ihrer Beseitigung: Dieses Kapitel analysiert Faktoren, die die Autonomie von Individuen in medizinischen Studien einschränken können. Es unterscheidet zwischen inneren (individuell bedingten) und äußeren (umgebungsbedingten) Faktoren, wobei letztere oft einen starken Einfluss auf erstere haben. Äußere Faktoren umfassen das Kliniksetting, den Umgang mit medizinischem Personal ("Götter in Weiß"), den erhofften Nutzen der Studie und das Rollenverständnis des Probanden. Innere Faktoren sind oft durch die äußeren Faktoren beeinflusst und umfassen beispielsweise das fühlen von Unterlegenheit oder Abhängigkeit von Ärzten. Die Aufwandsentschädigung als möglicher Anreiz wird als ein weiterer Aspekt diskutiert, der die Autonomie gefährden kann. Die Bedeutung einer offenen und verständlichen Gesprächsführung wird betont, um unfreie Entscheidungen zu vermeiden. Das Problem des "therapeutischen Missverständnisses" (therapeutic misconception), bei dem Probanden einen persönlichen Nutzen erwarten, obwohl dies nicht der Fall ist, wird als relevanter Autonomie-restringierender Faktor erörtert. Die Herausforderungen bei der Beseitigung dieser Faktoren werden eingehend diskutiert.
Schlüsselwörter
Autonomie, Informiertes Einverständnis, Medizinische Forschungsethik, Autonomie-restringierende Faktoren, Umsetzungsprobleme, therapeutisches Missverständnis, medizinische Studien, Entscheidungsfindung, Aufklärung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Autonomie und Informiertes Einverständnis in der Medizinischen Forschung
Was ist der Hauptfokus dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht das Konzept der Autonomie und seinen Bezug zum informierten Einverständnis in der medizinischen Forschung. Sie beleuchtet den Autonomiebegriff und das informierte Einverständnis und klärt deren Interaktion. Zusätzlich werden Autonomie-restringierende Faktoren und Umsetzungsprobleme in der Praxis behandelt.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt verschiedene Interpretationen des Autonomiebegriffs, das informierte Einverständnis als Ausdruck von Autonomie, Autonomie-restringierende Faktoren im Kontext medizinischer Forschung, Umsetzungsprobleme bei der Gewährleistung von Autonomie und den Einfluss von Kontextfaktoren auf die Entscheidungsfindung.
Welche Quellen werden in der Arbeit verwendet?
Die Arbeit basiert auf dem Buch "Principles of Biomedical Ethics" von Beauchamp und Childress sowie dem Text von Langanke und Erdmann über MRT-Studien und Zufallsbefunde.
Wie wird der Autonomiebegriff in der Arbeit definiert?
Die Arbeit präsentiert eine diskursive Bandbreite der Autonomiedefinitionen und argumentiert, dass ein schwächer aufgeladener Autonomiebegriff im Kontext des informierten Einverständnisses angemessener ist. Die Notwendigkeit einer freien und selbstständigen Entscheidung des Probanden wird betont, wobei die Bereitstellung der notwendigen Informationen im Vordergrund steht. Der Einfluss des Umfelds wird als nicht vollständig vermeidbar, aber nicht als Verlust von Autonomie betrachtet.
Was ist das informierte Einverständnis im Kontext der Arbeit?
Das informierte Einverständnis wird als Ausdruck von Autonomie verstanden. Es wird betont, dass transparente Aufklärung, klar formulierte Dokumente und die Möglichkeit, Fragen zu stellen und zu beantworten, essentiell sind. Das Recht auf Revidierung der Entscheidung wird als wichtiger Aspekt hervorgehoben. Nicht alle Details müssen verstanden werden, um die Autonomie der Entscheidung zu gewährleisten.
Welche Faktoren können die Autonomie in medizinischen Studien einschränken?
Die Arbeit unterscheidet zwischen inneren (individuell bedingten) und äußeren (umgebungsbedingten) Faktoren. Äußere Faktoren umfassen das Kliniksetting, den Umgang mit medizinischem Personal, den erhofften Nutzen der Studie und das Rollenverständnis des Probanden. Innere Faktoren, oft beeinflusst von äußeren, umfassen z.B. das Fühlen von Unterlegenheit oder Abhängigkeit von Ärzten. Die Aufwandsentschädigung wird als möglicher Autonomie-gefährdender Anreiz diskutiert. Das "therapeutische Missverständnis" (therapeutische misconception) wird als relevanter Faktor erörtert.
Wie werden Umsetzungsprobleme bei der Gewährleistung von Autonomie behandelt?
Die Arbeit diskutiert die Herausforderungen bei der Beseitigung von Autonomie-restringierenden Faktoren eingehend. Die Bedeutung einer offenen und verständlichen Gesprächsführung wird betont, um unfreie Entscheidungen zu vermeiden.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst eine Einleitung, ein Kapitel zur Auseinandersetzung mit dem informierten Einverständnis und den Autonomiebegriff, und ein Kapitel zu Autonomie-restringierenden Faktoren und Umsetzungsproblemen bei deren Beseitigung.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Autonomie, Informiertes Einverständnis, Medizinische Forschungsethik, Autonomie-restringierende Faktoren, Umsetzungsprobleme, therapeutisches Missverständnis, medizinische Studien, Entscheidungsfindung, Aufklärung.
- Arbeit zitieren
- Anika Kehl (Autor:in), 2013, Forschung am Menschen. Das Autonomie-Konzept und seine Bedeutung für das ‚Informierte Einverständnis‘, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/279040