Die Europäische Union erhält einen zuwachsenden Stellenwert innerhalb der Bevölkerungen der Mitgliedsstaaten. Doch bis zur heutigen Europäischen Union war es ein weiter Weg, der kurze Zeit nach dem Ende des 2. Weltkriegs eingeleitet wurde. Allgemein steht die EU für ein friedliches Miteinander der europäischen Staaten, auf dessen Kontinent seit Jahrtausenden Konflikte und kriegerische Auseinandersetzungen das tägliche Leben der Menschen prägte. Nach dem Ende des 2. Weltkriegs sollte dieses schmerzliche Kapitel der Geschichte eine einschneidende Wende nehmen. Zwischenstaatliche Bündnisse sollten fortan im Fokus stehen und die gegenseitige Unterstützung und Kooperation sowie das angestrebte gemeinsame Ziel (die Etablierung des Friedens in Europa) sollten die oberste Prämisse der europäischen Staaten darstellen.
Heute ist die EU aus dem Leben der Europäer nicht mehr wegzudenken und beeinflusst das Leben innerhalb der in den EU-Mitgliedsstaaten lebenden Menschen in erheblichem Ausmaß. Häufig wird diese Beeinflussung sehr negativ betrachtet, was sich auch durch eine zunehmende Anzahl an Europa-Kritikern äußert. Häufig wird die supranationale Institution der EU in der öffentlichen Wahrnehmung auf „Gurkenverordnungen“ oder „Glühbirnenverbote“ reduziert. Viele Bürger der EU fühlen sich bevormundet und sehen in der EU eine Stelle, die sich durch Verbote und Richtlinien „auszeichnet“. Sicherlich steht die Europäische Union auch dafür, darf jedoch bei genauerer Betrachtung nicht ausschließlich darauf reduziert werden.
Ziel dieser Arbeit ist zunächst, die Entwicklungsschritte zu skizzieren, die von den europäischen Staaten unternommen wurden. Dabei soll der Blickwinkel auf die EU um einige zahlreichen Facetten erweitert werden. Angefangen mit sechs Staaten und dem einfachen Grundmotiv, den Frieden in Europa zu bewahren, entwickelte sich ein Gebilde, das in vielerlei Hinsicht alle Bereiche des wirtschaftlichen, sozialen und politischen Lebens innerhalb der Mitgliedstaaten betrifft. Die vorliegende Arbeit betrachtet diese Entwicklung von der Gründung der Montanunion über die Verträge von Maastricht bis zu den Verträgen von Lissabon.
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Chronologischer Verlauf der Entstehung der Europäischen Union
- 2.1 Die Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS)
- 2.2 Der steinige Weg nach dem ersten Erfolg
- 2.3 Alle Wege führen nach Rom
- 2.4 Die Konferenz von Messina: Ein Meilenstein in der europäischen Integration
- 2.5 Die Römischen Verträge
- 2.6 Zwischenfazit
- 3 Der institutionelle Weg zu einem europäischen Sozialmodell
- 3.1 Der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss
- 3.2 Sozialpolitische Aspekte in der EGKS/EWG
- 3.3 Paris – Europa auf dem Weg zur „Sozialunion“?
- 3.4 Ausweitung der sozialen Dimension von Straßburg über Maastricht
- 3.5 Von Amsterdam nach Nizza
- 3.6 Vertrag von Lissabon
- 4 Negierende Einflussfaktoren auf die Entstehung eines europäischen Wohlfahrtsstaates
- 4.1 Liberaler Wohlfahrtsstaat
- 4.2 Konservativ-korporatischer Wohlfahrtsstaat
- 4.3 Sozialdemokratischer Wohlfahrtsstaat
- 4.4 Mittel-, süd- und osteuropäische Staaten
- 4.5 Zwischenfazit
- 4.6 Subsidiarität – kategorischer oder durchlässiger Charakter?
- 5 Offene Methode der Koordinierung und Gender Mainstreaming
- 5.1 Offene Methode der Koordinierung
- 5.2 Gender Mainstreaming
- 6 Agenda 2020: Aktuelle Ausrichtung der EU
- 7 Leitinitiativen im Detail
- 7.1 Der Europäische Sozialfond
- 7.2 Initiative,,Jugend in Bewegung“
- 7.3 Agenda 2020 für neue Kompetenzen und neue Beschäftigungsmöglichkeiten
- 7.4 Europäische Plattform zur Bekämpfung der Armut
- 8 Statistische Betrachtungen in Bezug auf die Agenda 2020
- 9 Analyse der Europathemen von CDU/SPD hinsichtlich sozialpolitischer Aspekte
- 9.1 Europaprogramme der CDU 1994/2004/2014
- 9.2 Europaprogramme der SPD 1994/2004/2014
- 9.3 Interpretation
- 10 Schlussbetrachtung
- Literaturverzeichnis
- Anhang A: Ereignischronik der Europäischen Union
- Anhang B: Schreiben von Paul-Henri Spaak an Konrad Adenauer
- Anhang C: Präambel zur Charta der Grundrechte der Europäischen Union
- Onlinequellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Master-Thesis befasst sich mit der Entwicklung eines sozialen Europas. Sie analysiert die Entstehung der Europäischen Union und die damit verbundenen sozialpolitischen Prozesse. Ziel ist es, die Herausforderungen und Chancen für ein soziales Europa zu beleuchten und mögliche Lösungsansätze aufzuzeigen.
- Chronologischer Verlauf der Entstehung der Europäischen Union
- Institutionelle Entwicklung eines europäischen Sozialmodells
- Einflussfaktoren auf die Entstehung eines europäischen Wohlfahrtsstaates
- Offene Methode der Koordinierung und Gender Mainstreaming
- Aktuelle Ausrichtung der EU mit der Agenda 2020
Zusammenfassung der Kapitel
Das zweite Kapitel beleuchtet die Entstehung der Europäischen Union anhand einer chronologischen Darstellung. Es werden die wichtigsten Meilensteine der europäischen Integration, wie die Gründung der EGKS, die Römischen Verträge und die Erweiterung der EU, dargestellt. Das dritte Kapitel analysiert die institutionelle Entwicklung eines europäischen Sozialmodells. Es werden die verschiedenen Phasen der europäischen Integration und die damit verbundenen sozialpolitischen Prozesse untersucht. Das vierte Kapitel befasst sich mit den negierenden Einflussfaktoren auf die Entstehung eines europäischen Wohlfahrtsstaates. Es werden verschiedene Wohlfahrtsstaatstypen und ihre Auswirkungen auf die europäische Integration betrachtet. Das fünfte Kapitel analysiert die Offene Methode der Koordinierung und das Gender Mainstreaming als wichtige Instrumente der europäischen Sozialpolitik. Das sechste Kapitel stellt die Agenda 2020 als aktuelle Ausrichtung der EU vor. Das siebte Kapitel beleuchtet die wichtigsten Leitinitiativen der Agenda 2020, wie den Europäischen Sozialfond und die Initiative „Jugend in Bewegung“. Das achte Kapitel analysiert die statistischen Daten zur Agenda 2020. Das neunte Kapitel untersucht die Europaprogramme der CDU und SPD hinsichtlich sozialpolitischer Aspekte. Das zehnte Kapitel fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und bietet eine Schlussbetrachtung.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Europäische Union, die soziale Dimension der europäischen Integration, das europäische Sozialmodell, der Wohlfahrtsstaat, die Agenda 2020, die Offene Methode der Koordinierung, Gender Mainstreaming, die Rolle der Mitgliedsstaaten und die Herausforderungen für ein soziales Europa.
- Arbeit zitieren
- M.A. Ben Weiherer (Autor:in), 2014, Perspektiven für ein soziales Europa, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/279099