Die Idee der Versicherungsgesellschaft in 'Vom Risiko: Unsicherheit und Ungewißheit in der Moderne' von Wolfgang Bonß


Rezension / Literaturbericht, 2002

13 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Kurzzusammenfassung des Buches
„Vom Risiko“ von Wolfgang Bonß

2 Stellungnahme zum referierten Kapitel
„Die Idee der Versicherungsgesellschaft“

3 Inhalt des Kapitels
3.1 Verantwortung als Haftungsproblem
3.2 Individuelle und soziale Risiken
3.3 Grenzen der Versicherbarkeit

4 Literaturverzeichnis

1 Kurzzusammenfassung des Buches „Vom Risiko“ von Wolfgang Bonß

Wolfgang Bonß beschäftigt sich in seinem Buch „Vom Risiko: Unsicherheit und Ungewißheit in der Moderne“ mit der Soziologie des Risikos, einem relativ neuen Zweig der Soziologie. In seiner Arbeit beleuchtet er dieses Thema sowohl unter systematischen als auch unter historischen Gesichtspunkten. Dabei wird zum einen deutlich, daß Bonß eine Auflösung der restriktiven Verknüpfung von Risiko und Technik anstrebt und die Ansicht vertritt, daß man Risiken unter dem „allgemeineren Bezugsrahmen des Problems von Unsicherheit und Ungewißheit“ (Bonß, 1995, S.18) sehen muß, zum anderen beklagt er die vorherrschende Sicht, die sich auf das 19. und das 20.Jahrhundert beschränkt. Seiner Ansicht nach beginnt die Handhabung von Unsicherheiten nach dem Modell des Risikos bereits im 13.Jahrhundert.

Ziel seines Buches ist es, „anhand ausgewählter Fallbeispiele eine ‚Diskursgeschichte‘ des Risikokonzeptes in systematischer Absicht zu skizzieren“ (Bonß, 1995, S.19). Dabei gliedert er seine Arbeit in drei Abschnitte:

In Kapitel I versucht Wolfgang Bonß den theoretischen Rahmen, also die Perspektiven und Grundbegriffe einer soziologischen Risikoanalyse, näher zu erläutern. Dabei geht er in Kapitel I.1 von einer „Analyse der übergreifenden Konzepte von Unsicherheit und Ungewißheit [aus], die gleichsam den Kontext definieren, um den semantischen Gehalt des neuzeitlichen Risikobegriffs zu umreißen“ (Bonß, 1995, S.20). In Kapitel I.2 versucht Bonß zu verdeutlichen, was heutzutage unter dem Slogan ‚Risiko als soziales und kulturelles Konstrukt‘ verstanden wird und geht dabei genauer auf die Binnendifferenzierungen dieses Konstrukts, die durch die Abgrenzung von Risikohandlungen und Risikosystemen entstehen, ein. Schließlich geht er in Kapitel I.3 auf das Gegenteil der Unsicherheiten und des Risikos ein: die Sicherheit und die „Möglichkeiten der Umwandlung von Unsicherheiten in Sicherheiten“ (Bonß, 1995, S.20).

Inhalt des II. Kapitels ist eine „umfangreiche Rekonstruktion des Einübens der neuzeitlichen Risikopraxis“ (Bonß, 1995, S.20). In Kapitel II.1 zeigt Bonß mittels ausgewählter Beispiele, „wie sich die Unsicherheitskonstruktionen im Übergang von der Vormoderne zur Moderne verändern“ (Bonß, 1995, S.20) und welche Rollen dabei die zweckrationale Kalkulation und der Protestantismus spielen. Parallel dazu untersucht Wolfgang Bonß in Kapitel II.2 wie die verschiedenen Absicherungspraxen entstanden sind. Hierbei geht er speziell auf die Institution Versicherung ein. In Kapitel II.3 setzt sich Bonß mit dem gängigen Schlagwort Versicherungsgesellschaft näher auseinander.

In Kapitel III.1 geht Bonß darauf ein, daß lange Zeit die Idee verfolgt wurde, Risiken durch Wissenschaft beherrschbar zu machen und in Sicherheiten verwandeln zu können. Da diese Ansicht mittlerweile sehr umstritten ist, zeigt Bonß verschiedene Optionen auf, „die sich auch als konkurrierende Lesarten der Verwissenschaftlichung von Unsicherheit begreifen lassen“ (Bonß, 1995, S.21). Daraufhin verdeutlicht er, daß man Experimente durchführen und sich mit Wahrscheinlichkeiten auseinandersetzten muß, um die Reichweite der jeweiligen Option einschätzen zu können (Kapitel III.2). In Kapitel III.3 zeigt Bonß dann aber klar, daß man durch Experimente das Risiko nicht vollständig beherrschen kann und daß man den Begriff Risiko erst neu definieren müsste, vor allem da Katastrophen wie Tschernobyl völlig neue Bedingungen aufweisen. Diese veränderten Bedingungen verweisen auf „neue Konzepte für Risikopolitik und Risikokommunikation, die zumindest Hinweise darauf geben, wie reflexive Verwissenschaftlichung der Unsicherheit unter den Bedingungen der ‚modernisierten Moderne‘ gedacht werden kann“ (Bonß,1995,S.22).

2 Stellungnahme zum referierten Kapitel „Die Idee der Versicherungsgesellschaft

Das Kapitel „Die Idee der Versicherungsgesellschaft“ ist das Letzte innerhalb des Abschnitts II. Die drei Kapitel dieses Abschnitts stellen zusammengenommen eine Art historischen Abriß über den Umgang mit Unsicherheiten dar. Durch diese chronologische Aufarbeitung der Thematik ergibt sich der Inhalt des letzten Kapitels wie von selbst. Hätte Bonß sich nicht mit seinem Inhalt beschäftigt, fehlte ein wichtiger Schritt, der die zwei vorangehenden Kapitel mit unserer Zeit verbinden würde und folgendermaßen wäre damit auch der Abschnitt II nicht komplett.

Bonß setzt sich verständlich mit den drei Thematiken, ‚Verantwortung als Haftungsproblem‘, ‚Individuelle und soziale Risiken‘ sowie den ‚Grenzen der Versicherbarkeit‘ des Kapitels auseinander. Dabei geht er stark ins Detail und verwendet viele Beispiele, die es einem sehr erleichtern, den Gedankengängen zu folgen, da sie die ganze Thematik anschaulicher machen.

[...]

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Die Idee der Versicherungsgesellschaft in 'Vom Risiko: Unsicherheit und Ungewißheit in der Moderne' von Wolfgang Bonß
Hochschule
Universität Regensburg  (Soziologie)
Note
2,0
Autor
Jahr
2002
Seiten
13
Katalognummer
V27984
ISBN (eBook)
9783638298841
Dateigröße
473 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Idee, Versicherungsgesellschaft, Risiko, Unsicherheit, Ungewißheit, Moderne, Wolfgang, Bonß
Arbeit zitieren
Karin Hiltl (Autor:in), 2002, Die Idee der Versicherungsgesellschaft in 'Vom Risiko: Unsicherheit und Ungewißheit in der Moderne' von Wolfgang Bonß, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/27984

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