Die vorliegende wissenschaftliche Arbeit zum Seminar Neuerscheinungen: Literatur des letzten Jahrzehnts befasst sich mit Thomas Glavinics Roman Das bin doch ich von 2007. Das bin doch ich erzählt vom Protagonisten namens Thomas Glavinic und seinem Dasein als Autor in der österreichischen Literaturszene. Der Protagonist hat seinen Roman Die Arbeit der Nacht beendet und hofft nun auf dessen Erfolg. Sofort sticht die Übereinstimmung des Protagonisten Thomas Glavinic und dem Autor Thomas Glavinic ins Auge, denn auch er ist ein österreichischer Schriftsteller und hat den Roman Die Arbeit der Nacht geschrieben. Somit kann Das bin doch ich als Zusammentreffen von Autobiographie und Roman sowie Fiktion und Wirklichkeit, verstanden werden. Der Autor Glavinic spielt in seinem Roman mit der „Wirklichkeit und ihrer Verdopplung, mit der Wahrheit und ihrer Erdichtung“. Die Ebenen der Dichtung und der Realität sowie die Grenzen der Gattungen verschwimmen vollkommen. Damit besteht die Gefahr, dass viele Rezipienten den Thomas Glavinic im Roman mit dem realen Autor gleichsetzen. Die häufigsten Fragen zu Das bin doch ich sind wohl jene: Wie viel im Buch ist autobiographisch und wie viel erfunden? Und ist der Protagonist des Romans Thomas Glavinic identisch mit dem Erzähler-Autor Glavinic? Diese und weitere Fragen sollen in der vorliegenden Arbeit geklärt werden, die die Perspektive und These verfolgt, dass in Glavinics Roman von 2007 sowohl autobiographische als auch fiktionale Aspekte auszumachen sind. Ziel dieser Arbeit ist es, einen theoretischen und positionsgeleiteten Abriss über das Spannungsfeld der Fiktion und Autobiographie im Roman zu liefern. Im ersten Abschnitt der Arbeit sollen zunächst die Begriffe der Autobiographie und der Fiktion näher beleuchtet werden, die in der sogenannten ‚Autofiktion‘ ihre Vereinigung finden. Der darauffolgende Teil beschäftigt sich mit der Frage ob Das bin doch ich eine Autofiktion ist, indem die im ersten Abschnitt erarbeiteten Kenntnisse zur Autofiktion, der Verschmelzung von autobiographischen und fiktionalen Aspekten, auf Thomas Glavinics Roman angewendet werden. Dabei soll zunächst der Paratext des Romans auf autobiographische oder fiktionale Merkmale untersucht werden, um im Anschluss die textuellen Fiktivitäts- und Faktualitätssignale herauszuarbeiten. Im dritten und letzten Abschnitt wird beleuchtet, inwieweit der Autor Thomas Glavinic sich durch den Text selbst inszeniert und sein Ich konstruiert.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Gegenstandsbestimmung
- 2.1 Autobiographie und Fiktion
- 2.1.1 Autobiographie
- 2.1.2 Fiktion
- 2.2 Die Autofiktion zwischen Fakt und Fiktion
- 2.2.1 Entwicklung und Definition
- 2.2.2 Kennzeichen der Autofiktion
- 3. Thomas Glavinic Das bin doch ich
- 3.1 Thomas Glavinic Das bin doch ich: Eine Autofiktion?
- 3.1.1 Paratextuelle Fiktionalitäts- und Faktualitätsmerkmale
- 3.1.2 Textuelle Fiktionsmerkmale
- 3.1.3 Textuelle autobiographisch-faktuale Merkmale
- 3.2 Selbstinszenierung durch den Text: Identitätskonstruktion
- 4. Fazit
- 5. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese wissenschaftliche Arbeit untersucht Thomas Glavinics Roman "Das bin doch ich" aus dem Jahr 2007 und beleuchtet das Spannungsfeld zwischen Fiktion und Autobiographie im Werk. Die Arbeit analysiert, inwieweit der Roman autobiographische Elemente integriert und in welcher Weise der Autor sich selbst im Text inszeniert.
- Die Verbindung von autobiographischen und fiktionalen Elementen in der Literatur
- Die Entstehung und Definition des Begriffs "Autofiktion"
- Die Analyse von "Das bin doch ich" im Hinblick auf seine autofiktionalen Merkmale
- Die Selbstinszenierung des Autors im Text und die Konstruktion seiner Identität
- Die Frage nach der Authentizität und der Interpretation des Romans
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Kontext des Romans und die Forschungsfrage einführt. Anschließend wird im zweiten Kapitel eine Definition der Gattungen Autobiographie und Fiktion gegeben und die Entwicklung der "Autofiktion" erläutert. Der dritte Teil konzentriert sich auf Thomas Glavinics Roman "Das bin doch ich" und untersucht, ob er als "Autofiktion" betrachtet werden kann. Dazu wird zunächst der Paratext auf autobiographische und fiktionale Merkmale analysiert, bevor die textlichen Fiktivitäts- und Faktualitätssignale beleuchtet werden. Schließlich wird im dritten Abschnitt die Selbstinszenierung des Autors im Text und die Konstruktion seiner Identität untersucht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Autobiographie, Fiktion, Autofiktion, Thomas Glavinic, "Das bin doch ich", Selbstinszenierung, Identitätskonstruktion, Authentizität, Literarische Gattungen, Erzähltheorie.
- Arbeit zitieren
- Christina Ca (Autor:in), 2013, ‚Ist das er‘? Thomas Glavinics "Das bin doch ich". Ein Spiel zwischen Autobiographie und Fiktion, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/280339