Im so genannten „langen 19. Jahrhundert“ von 1789 bis 1914 wanderten über 5,5 Millionen „Deutsche“ in die Vereinigten Staaten von Amerika aus. Gründe dafür gab es in dieser Zeit ebenso unzählige, wie Ereignisse mit welthistorischer Bedeutung für Europa und die Welt. Die Französische Revolution 1789, die napoleonischen Kriege, der Weimarer Kongress 1815 und die gescheiterte Deutsche Revolution von 1848 sorgten für zahllose Unruheherde. Europa war im Wandel, sowohl politisch, wie auch wirtschaftlich. Der technische Fortschritt der 1850er Jahre sorgte für die schrittweise Industrialisierung in den deutschsprachigen Gebieten. Doch all dies geschah schleppend und langsam, verbunden mit Krieg, Vertreibung und Elend. Amerika war Europa in seiner Entwicklung als Nation schon voraus.
Ab 1776 war Amerika unabhängig und hatte seit 1787 eine zu dieser Zeit fortschrittliche und aufgeklärte Verfassung erarbeitet. Außerdem gab es unendlich scheinende Ländereien, Arbeit, Toleranz und Frieden in diesem riesigen Land unzähliger Möglichkeiten. Die Idee, die Anfang des 20. Jahrhunderts zum Mythos des „American Dream“ wurde, begann bereits in den Köpfen der Menschen aufzukeimen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Motive und Beweggründe der Auswanderer
- Die unterschiedlichen Phasen der Massenmigration im 19. Jahrhundert
- Möglicher Ablauf einer Emigration
- Auswanderungsvereine
- Kettenwanderung
- Ausblick: Situation in den USA
- Schlussbetrachtung
- Quellen- und Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit bietet einen Überblick über die transatlantischen Wanderungsprozesse deutschsprachiger Emigranten im 19. Jahrhundert. Der Fokus liegt auf den Auswanderergruppen, die die Entscheidung zum Verlassen ihres Herkunftslandes selbst getroffen haben und nicht gezwungen wurden oder flüchten mussten. Die Arbeit untersucht die Motive und Beweggründe der Auswanderer, die verschiedenen Phasen der Massenmigration und den Ablauf einer Emigration, einschließlich der Rolle von Auswanderungsvereinen und Kettenwanderung. Abschließend wird ein Ausblick auf die Situation der deutschen Auswanderer in den USA gegeben.
- Motive und Beweggründe der Auswanderer
- Phasen der Massenmigration im 19. Jahrhundert
- Ablauf einer Emigration
- Situation der deutschen Auswanderer in den USA
- Transatlantische Auswanderungsprozesse
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Motive und Beweggründe der deutschsprachigen Auswanderer im 19. Jahrhundert. Es wird deutlich, dass die Entscheidung zur Auswanderung nicht nur aus einem bestimmten Antrieb heraus getroffen wurde, sondern aufgrund einer Vielzahl von sozialen, politischen, konfessionellen und wirtschaftlichen Motiven, die simultan bei den Betroffenen wirkten. Das Kapitel analysiert die Rolle von Push- und Pull-Faktoren und zeigt, dass Migration ein komplexes Gebilde aus mehreren Reizen ist, das nicht auf eine reine Schwarz-Weiß-Sicht von negativen und positiven Faktoren reduziert werden kann.
Das dritte Kapitel befasst sich mit den unterschiedlichen Phasen der Massenmigration im 19. Jahrhundert. Es werden die Auswanderungswellen und die damit verbundenen Zahlen näher beleuchtet, um die Dimensionen der Massenabwanderung Deutscher in die USA zu verstehen. Das Kapitel zeigt, dass die Auswanderungswellen in verschiedenen Phasen stattfanden und von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst wurden.
Das vierte Kapitel erläutert zwei signifikante Beispiele gängiger Formen des Auswanderns: den Weg über Auswanderungsvereine und Agenturen sowie die Kettenwanderung. Es wird deutlich, dass diese beiden Formen eine bedeutende Rolle bei der Dimension der Auswanderung nach Nordamerika spielten. Das Kapitel zeigt, wie die Auswanderer durch die Unterstützung von Vereinen und Agenturen den Weg in die neue Welt fanden und wie die Kettenwanderung dazu beitrug, dass immer mehr Menschen aus Deutschland in die USA auswanderten.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die transatlantische Auswanderung, deutschsprachige Emigranten, 19. Jahrhundert, Motive und Beweggründe, Push- und Pull-Faktoren, Massenmigration, Auswanderungswellen, Auswanderungsvereine, Kettenwanderung, Situation in den USA, American Dream.
- Quote paper
- Manuel Freudenstein (Author), 2014, Transatlantische Wanderungsprozesse deutschsprachiger Emigranten im 19. Jahrhundert, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/280480